Mögliche SanktionenUSA wollen Weissrussland zur Rechenschaft ziehen
US-Präsident Joe Biden hat die Festnahme von Blogger und Regimekritiker Roman Protassewitsch aufs Schärfste verurteilt. Der Vorfall sei «skandalös».
Mit Blick auf mögliche Sanktionen gegen Weissrussland erklärte Biden am Montagabend, er habe sein Team angewiesen, «angemessene Optionen» zu entwickeln, «um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen». Dies solle in enger Abstimmung mit Partnern wie der Europäischen Union geschehen. Der Vorfall sei «skandalös».
Der Blogger Roman Protassewitsch und alle weiteren politischen Gefangenen müssten umgehend freigelassen werden, forderte der US-Präsident. Das «offenbar unter Zwang» entstandene Video von Protassewitsch nach seiner Festnahme sei ein «schändlicher Angriff» auf politisch Andersdenkende und die Pressefreiheit. Der Präsident erklärte, er unterstütze die Forderung nach einer internationalen Untersuchung des Vorfalls. Zudem begrüsste er die von der EU am Montag auf den Weg gebrachten Sanktionen gegen Weissrussland.
Forderung nach «Demokratie, Menschenrechten und grundlegenden Freiheitsrechten»
Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sprach zudem mit der weissrussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, wie das Weisse Haus mitteilte. Die USA unterstützten die Forderung der Menschen in Weissrussland nach «Demokratie, Menschenrechten und grundlegenden Freiheitsrechten», versicherte Sullivan ihr demnach. Die USA werden «das Regime» von Präsident Alexander Lukaschenko zur Rechenschaft ziehen, wie es weiter hiess. Sullivan und Aussenminister Antony Blinken sprachen auch mit Irlands Aussenminister Simon Coveney.
Die Behörden der autoritär regierten Republik hatten am Sonntag ein Flugzeug der irischen Airline Ryanair auf dem Weg von Griechenland nach Litauen mit Hilfe eines Kampfjets zur Landung in Minsk gebracht – angeblich wegen einer Bombendrohung. Nach EU-Angaben waren 171 Menschen an Bord, darunter Protassewitsch. Die meisten übrigen Passagiere reisten nach langer Verzögerung weiter nach Vilnius.
SDA/sys
Fehler gefunden?Jetzt melden.