USA-Podcast «Alles klar, Amerika?»Finden die Strafverfahren gegen Trump noch vor den Wahlen statt?
Sofort nach der 355-Millionen-Dollar-Strafe beschuldigte Donald Trump den Richter, korrupt zu sein. Der USA-Korrespondent des «Tages-Anzeigers» und die Chefredaktorin des «Bunds» diskutieren den Vorwurf sowie andere drängende Fragen.
Mit falschen Angaben über sein Vermögen habe Donald Trump günstige Kredite erschlichen, heisst es im jüngsten Urteil des Supreme Court des Staats New York. Deswegen muss Trump 355 Millionen Dollar zahlen, mit Zinsen sogar rund 450 Millionen Dollar. Richter Arthur Engoron hat damit dem Image des erfolgreichen Geschäftsmanns Trump vergangene Woche einen schweren Schlag versetzt. In der Begründung schenkt ihm Richter Engoron nichts. Der Betrug sei offensichtlich und schockierend, hält Engoron fest, trotzdem sei Trump unfähig, Fehler zuzugeben: «Der absolute Mangel an Reue und Gewissensbissen grenzt an Krankhaftigkeit.»
Schwere Vorwürfe gegen die Justiz
Sofort kündigte der 77-jährige Präsidentschaftskandidat an, er werde Berufung einlegen. Er beschuldigte den Richter, korrupt zu sein, ebenso die New Yorker Staatsanwältin und Justizministerin Letitia James. Die Demokratin hatte vor ihrer Wahl versprochen, Trump vor Gericht zu stellen. Laut dem Republikaner stecken sein politischer Widersacher, US-Präsident Joe Biden sowie das US-Justizministerium hinter den Prozessen.
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Auch in Georgia lässt Trump seine Verbündeten mit harten Methoden gegen die Justiz vorgehen. Dort beschuldigt ihn Staatsanwältin Fani Willis, er habe eine Verschwörung angezettelt, um das Resultat der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Mitglieder eines Geschworenengremiums erhielten dort Morddrohungen. Und unvermittelt fand sich Willis selbst vergangene Woche im Zeugenstand. Ein Mitangeklagter Trumps will sie wegen eines Interessenkonflikts aus dem Prozess entfernen, weil sie eine Affäre mit einem ihrer Untersuchungsleiter hatte. In einer spektakulären Anhörung wehrte sich Willis gegen die Vorwürfe.
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Was steckt hinter den anzüglichen Anschuldigungen? Wie sehr schadet Willis’ Liebschaft dem Strafprozess, den sie persönlich vorangetrieben hat? Was ist dran an Donald Trumps Vorwurf, die Justiz in den USA sei verpolitisiert? Finden die Strafverfahren gegen Trump noch vor den Wahlen statt? Und welche Rolle spielt dabei der Supreme Court in Washington? Über diese Fragen diskutieren Isabelle Jacobi, Chefredaktorin des «Bunds», und Fabian Fellmann, USA-Korrespondent des «Tages-Anzeigers», in der jüngsten Folge von «Alles klar, Amerika?», dem Podcast zur US-Politik, produziert von Laura Bachmann.
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