Urnengang vom 3. März In Zürich und am See zeichnet sich eine Spitzenbeteiligung ab
Die beiden AHV-Initiativen und die kantonalen Vorlagen wie die Uferweginitiative und die Pistenverlängerungen am Flughafen bewegen die Stimmbevölkerung.
Auf die Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler im Kanton Zürich kommt viel Arbeit zu. Am Sonntag wird über diverse Vorlagen entschieden, die viele Emotionen geschürt haben und die zahlreiche Personen direkt betreffen. So entscheidet sich, ob die Seniorinnen und Senioren ab 2026 eine 13. AHV-Rentenauszahlung erhalten und ob künftig das AHV-Alter steigt.
Kantonal dürften die Uferweginitiative und die geplanten längeren Flughafenpisten insbesondere regional mobilisieren. Zudem polarisiert die sogenannte Anti-Chaoten-Initiative der SVP.
Und auch kommunal stehen interessante Vorlagen auf dem Programm, in der Stadt Zürich zum Beispiel die Mythenparkinitiative, die einen grossen und autofreien Grünstreifen am linken Seeufer verspricht.
60 Prozent sind möglich
Am Mittwoch, vier Tage vor der Entscheidung, lag die Stimmbeteiligung in der Stadt Zürich bereits bei hohen 46,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Juni 2023 – da ging es unter anderem ums Klimagesetz – waren es zum selben Zeitpunkt 36,4 Prozent. Als im September 2022 das höhere Rentenalter für die Frauen zur Debatte stand, lag die Beteiligung am Mittwoch vor dem Abstimmungstag bei 42 Prozent. Es resultierten Beteiligungen von 48,1 respektive 53,4 Prozent.
Zwischen Mittwoch und Sonntag kamen also jeweils noch rund 11,5 Prozentpunkte dazu. Bis kommenden Sonntag könnte die Stimmbeteiligung in Zürich also auf bis zu 60 Prozent steigen.
Noch höher könnte sie in Küsnacht ausfallen. Die Goldküstengemeinde ist mit ihren zahlreichen Rentnerinnen und den vielen vermögenden Seeanstössern besonders stark von den Vorlagen betroffen. Sie berichtete am Mittwoch von einer Beteiligung von 49,9 Prozent, was laut der Kommunikationsverantwortlichen «im Vergleich zu anderen Abstimmungen hoch ist».
Schlussspurt in Wädenswil?
Auch auf der anderen Seeseite interessiert der bevorstehende Urnengang. Wädenswil meldet eine Beteiligung von 44,9 Prozent. Diese Zahl könnte noch stark steigen: In der grössten linksufrigen Gemeinde neigt die Stimmbevölkerung zu einem späten Entscheid. Bei der letzten AHV-Abstimmung vor anderthalb Jahren kamen zwischen dem Mittwoch und dem Abstimmungssonntag noch 20 Prozentpunkte dazu. Am Ende könnten diesmal also über 60 Prozent resultieren.
Etwas weniger hoch sind die aktuellen Zahlen in anderen Städten. Winterthur verzeichnete bis Mittwoch einen Rücklauf von 35 Prozent, die Flughafenstadt Kloten von knapp 33 Prozent.
Welchem Lager die hohe Stimmbeteiligung nützt, bleibt spekulativ. Wenn das links-grüne Wahlvolk aus der Stadt Zürich fleissig abstimmt, könnte dies den Befürwortern der 13. AHV-Rente entgegenkommen. Die hohe Beteiligung am See könnte sowohl den Freunden wie den Gegnerinnen des durchgehenden Uferwegs helfen.
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