Nach der GewitternachtAxenstrasse teilweise wieder offen
Die Schweiz wurde am Montagabend von heftigen Gewittern heimgesucht. Neben unterbrochenen Bahnlinien mussten auch mehrere Strassen gesperrt werden. Die Übersicht.
Der Bund hat während der heftigen Gewitter vom Montagabend über 70’000 Blitze am Schweizer Himmel registriert. Der Kanton Bern und insbesondere Brienz hat es am ärgsten erwischt. 70 Personen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden, zwei Personen wurden verletzt. In mehreren Kantonen kam es ebenfalls zu Sturmschäden. Die Übersicht.
Aargau
Ein Gewitter mit starkem Regen und Sturmböen hat im Kanton Aargau in der Nacht von Montag auf Dienstag Bäume umgeweht und führte zu Überschwemmung von Kellern. 30 Feuerwehrkorps waren an 150 Schadenplätzen im Einsatz, wie die Kantonspolizei Aargau meldete. Verletzt wurde niemand.
Zwischen 20.30 Uhr und 23.00 Uhr seien zahlreiche Meldungen zu überfluteten Kellern, umgewehte Bauabschrankungen oder umgestürzten Bäume eingegangen. Dies wegen eines heftigen Gewitters nach einem schwülheissen Tag, teilte die Kantonspolizei am Dienstag mit.
Die Feuerwehren seien bis in die Nacht hinein im Einsatz gewesen. Meldungen zu verletzten Personen lägen keine vor. Am Dienstagmorgen vor 08.00 Uhr waren die Bahnunterführung in Wildegg sowie eine Nebenstrasse in Murgenthal noch gesperrt, wie es hiess. Die Umleitungen sind signalisiert.
Luzern
Im Kanton Luzern musste die Wasserpolizei zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, wie die Luzerner Polizei am Dienstag mitteilte. Im Uferbereich rissen sich mehrere Boote von ihren Leinen los und einige sanken auch. Personen seien keine verletzt worden. Die Feuerwehren rückten wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste aus. Letztere fielen in der Stadt Luzern teilweise auf Fahrleitungen der Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) sowie auf parkierte Fahrzeuge. Gemäss «Luzerner Zeitung» gingen bei der Polizei rund 50 Notrufe ein.
Uri
Die Axenstrasse im Kanton Uri wird nach dem Felssturz vom Montagabend teilweise wieder freigegeben. Der Transitverkehr muss jedoch weiterhin über die A2 umgeleitet werden. Sisikon ist nur von Süden her erreichbar.
Die Axenstrasse zwischen Morschach und Sisikon bleibt demnach gesperrt, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag mitteilte. Die Situation sei vor Ort von Fachspezialisten beurteilt worden.
Wegen des Unwetters hätten diverse Murgänge und Blockschlagereignisse in den Bereichen «Gumpischtal» und «Galerie Schiefernegg» stattgefunden. Im Bereich «Gumpischtal» seien die Überwachungseinrichtungen teilweise zerstört worden. Die Überwachung werde mit Unterstützung eines Verkehrsdienstes sichergestellt.
Ziel sei es, die Überwachungsanlagen so rasch wie möglich wieder instand zu setzen. Aufgrund der aktuellen Wetterlage können weitere Zwischenfälle nicht ausgeschlossen werden, wie das Astra schrieb.
Der nördliche Teil der Axenstrasse zwischen dem Wolfsprung und Sisikon bleibe wegen des Murgangereignis bei der Galerie Schiefernegg bis auf Weiteres gesperrt. Angesichts der aktuellen Wetterlage sei nicht absehbar, wann die Sperrung aufgehoben werden kann.
Der Abschnitt zwischen Sisikon und Flüelen werde voraussichtlich ab 14 Uhr für sämtlichen Verkehr zur Versorgung der Gemeinde und für die Einwohnenden wieder freigegeben. Für den Langsamverkehr gelten laut Astra die gleichen Regeln wie vor dem Ereignis. Bei weiteren Regenfällen könne eine erneute Sperrung von Süden aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht ausgeschlossen werden.
Am Montag gegen 20 Uhr hatten die Überwachungsinstrumente Geländebewegungen im Bereich «Gumpisch» festgestellt. In der Folge wurde die Strasse gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Personen wurden keine verletzt. Strasse und Brücke wurden nicht beschädigt. Die Axenstrasse ist eine wichtige Zubringerstrecke zur Autobahn A2 und damit Richtung Gotthardstrassentunnel.
Zug
In der Stadt Zug sank ein Boot im Bereich der Katastrophenbucht, wie die Zuger Polizei am Dienstag mitteilte. Die Passagiere konnten in Sicherheit gebracht werden und blieben unverletzt. Das Boot wurde durch die Seerettung geborgen. Ausserdem waren während des Unwetters im Obersee auf Höhe Immensee mehrere Personen mit Gummibooten unterwegs, wie es weiter hiess. Den Personen gelang es, selbstständig ans Ufer zu rudern und sich in Sicherheit zu bringen.
In den Gemeinden Baar und Risch Rotkreuz stürzten einzelne Bäume auf Strassen und mussten durch die Feuerwehr beseitigt werden. Auf der Autobahn A14 bei Gisikon mussten Äste, die auf die Fahrbahn zu fallen drohten, entfernt werden.
In der Gemeinde Unterägeri liefen zwei Tiefgaragen und ein Keller mit Wasser voll. In Steinhausen schlug ein Blitz in ein Haus ein. Ausserdem wurden in mehreren Gemeinden im Kanton Zug Bauabschrankungen durch den Wind umgeworfen und diese versperrten teilweise die Strassen.
Zürich
Wegen der heftigen Gewitter vom Montagabend hat der Flughafen Zürich insgesamt 20 Flüge umgeleitet. Der Start der Flugzeuge sei kurzzeitig unterbrochen worden, sagte ein Sprecher des Flughafens auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
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Wegen eines Gewitters über der Region Kloten ZH sei die Abfertigung der Flüge am Flughafen Zürich zwischenzeitlich nicht möglich gewesen, sagte der Sprecher. Er bestätigte einen entsprechenden Beitrag des Deutschschweizer Radios SRF.
Der Abfertigungsstopp erfolgt aus Sicherheitsgründen. Mitarbeitende des Flughafens dürfen sich bei starken Gewittern nicht im Freien aufhalten. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie registrierte während der Gewitter schweizweit über 70’000 Blitze.
SDA/jaw
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