AboInterview zu Naturkatastrophen«Wollen wir Millionen ausgeben, um drei Häuser zu schützen?»
ETH-Professor David Bresch sagt, die Schweiz brauche dringend eine realistischere Gefahreneinschätzung. Und wir müssten uns mit dem Thema Umsiedelung auseinandersetzen.
In Bergtälern der Südschweiz und im Wallis richteten Unwetter grosse Schäden an, mehrere Personen starben, Häuser wurden zerstört und im Wallis die Industrie teilweise lahmgelegt. Vorfälle dieser Art häufen sich. Erst im Herbst 2023 wurden bei einem Erdrutsch in Schwanden GL mehrere Häuser verschüttet, der Schaden beläuft sich auf 28 Millionen Franken, Dutzende evakuierte Personen werden nicht mehr dort wohnen können. Die Frage, welche Gebiete in der Schweiz trotz Naturgefahren längerfristig bewohnbar bleiben, stellt sich generell. David Bresch, Professor für Wetter- und Klimarisiken an der ETH Zürich, sagt, wovon ein solcher Entscheid abhängt.