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Unwetter in der Schweiz
Umweltminister Rösti: Extremereignisse werden intensiver

Bundesrat Albert Roesti, links, und Juerg Roethlisberger, Direktor Bundesamt fuer Strassen, Astra, sprechen an einem Point de Presse ueber die Situation der gesperrten Nationalstrasse A13, am Dienstag, 25. Juni 2024, in Bern. Infolge Unwetter und Zerstoerung eines Teilstueckes ist die A13 zwischen Lostallo und Mesocco bis auf weiteres gesperrt. (KEYSTONE/Peter Schneider)
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Umweltminister Albert Rösti sieht das Risiko weiterer Schadensereignisse bei Unwettern in der Schweiz als nicht verhinderbar an. «Es gibt kein Leben ohne Risiko» sagte Rösti im «Tagesgespräch» von Radio SRF vom Dienstag. Dies sei insbesondere in Berggebieten der Fall.

Deshalb wolle man der Bevölkerung kein «Null-Risiko» verkaufen. Er glaube denn auch den Experten, die sagten, dass der Klimawandel hierbei einen Einfluss habe. Die Ereignisse würden «intensiver». Aus Einzelereignissen könne man jedoch nicht auf den Klimawandel schliessen, sagte Rösti weiter. Zudem würden in gefährdeten Gebieten mehr Menschen wohnen, als noch zu früheren Zeiten.

Deshalb brauche es eine Anpassung des Schutzniveaus. Man müsse nun dafür sorgen, dass die Ereignisse weniger Auswirkungen hätten. Der Bund alleine zahle jährlich 160 Millionen Franken für Schutzmassnahmen. Man könne die Gelder aber noch gezielter und risikobasierter einsetzen, sagte Rösti. «Das heisst gezielt da, wo man feststellt, dass das Risiko aufgrund von Wetterereignissen grösser ist.»

The collapsed Visletto bridge between Visletto and Cevio, in the Maggia Valley, southern Switzerland on Sunday June 30, 2024. The storm in the night from Saturday to Sunday destroyed various traffic routes, the power supply and the mobile phone network in the valley. On Sunday morning, the bodies of two women were recovered in Val Bavona near a landslide. A third body was later found in the same area. A fourth missing person was still being searched for in the Lavizzara Valley on Sunday. (KEYSTONE/Michael Buholzer).

Rösti äusserte sich auch zur Alarmierung der Bevölkerung. Ein Viertel der Menschen hätte Warn-Apps auf dem Smarthphone installiert. Auf die Frage, ob Warnmeldungen an alle gesendet werden sollten, sagt Rösti einerseits, dass das schon besser wäre, andererseits verweist er auf die Eigenverantwortung, wonach jede Person selber entscheiden müsse, ob sie eine App herunterladen wolle. Lesen Sie zum Thema auch: Schweiz hinkt bei der Unwetter-Warnung hinterher

Eine Erkenntnis aus den jüngsten Unwettern sei dabei, dass «wir das neue Wasserbaugesetz sehr rasch in Kraft setzen müssen», sagte Rösti. Dieses sehe noch gezieltere Risikoverminderungen vor, auch in raumplanerischer Hinsicht. «Wir wollen mit den gleichen Mitteln noch einen grösseren Schutz erreichen.»

Die Rhonekorrektur – die im Moment gestoppt ist – sei ein Projekt, dass über 20 Jahre hinweg finalisiert werde, wobei der Bund mit mehr als einer Milliarde Franken Unterstützung leiste, führte Rösti aus. Der Kanton Wallis wolle nun noch einmal überprüfen, ob dabei wirklich rund 150 Hektare Fruchtfolgeflächen verloren gehen sollten respektive müssten. Das liege in der Hand des Kantons. Lesen Sie auch: Im Wallis rächt sich der nicht umgesetzte Hochwasserschutz

Es sei aber unbestritten, dass bei diesem Interessenkonflikt keine Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden dürften, sagte der der Vorsteher des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Da werde auch der Bund draufschauen.

Aerial view of the A13 construction site after the storm in Lostallo, southern Switzerland on Wednesday, June 26, 2024. Massive thunderstorms and rainfall led to a flooding situation with large-scale landslides on Friday evening in the Misox valley, south-eastern Switzerland. (KEYSTONE/Ti-Press/ Samuel Golay)

Klar sei hierbei auch, dass es bei der voraussichtlichen Dauer bis zur Fertigstellung des Projekts, «noch den einen oder anderen Schaden geben wird». Mit den bisher vorgenommenen Korrekturen an Rhone und Rhein habe man mit Blick auf die jüngsten Überschwemmungen und Erdrutsche in der Schweiz derweil ein noch «viel grösseres Schadenspotenzial» als das jetzige bereits verhindert, sagte Rösti.

Zu den Aufräumarbeiten des zerstörten Teilstücks der A13 bei Lostallo sagte er, diese verliefen zum Glück nach Plan.

SDA/oli