AboÜberschwemmungen auf der Alpensüdseite Im Wallis rächt sich der nicht umgesetzte Hochwasserschutz
Nach dem Unwetter vom Jahr 2000 wollten die Walliser den Hochwasserschutz an der Rhone verbessern. Doch das Projekt ist sistiert. Das hat jetzt Konsequenzen.
Beat Imboden steht mit schlammigen Gummistiefeln im Wasser. Seit zehn Stunden ist er auf den Beinen und versucht zu retten, was zu retten ist. Kühlschrank, Elektrosäge, Vorräte: Alles stand unter Wasser, als morgens um drei die Feuerwehr an seiner Tür klingelte und ihn weckte. Der Rhonedamm war zwischen Raron und Niedergesteln an mehreren Stellen gebrochen. Das Wasser ergoss sich in das dahinterliegende Kulturland und schliesslich bis nach Niedergesteln. Ein ganzes Quartier wurde geflutet. Mit Sandsäcken versuchte die Feuerwehr noch, das Wasser aufzuhalten – ohne Erfolg. Jetzt hilft sie mit Pumpen aus. «Wie hoch der Schaden ist, kann ich noch nicht sagen», sagt Imboden. «Jetzt müssen wir erst mal schauen, wie wir den Keller wieder trocken kriegen.»