Unspunnen: Liveticker zum NachlesenWie eine Maschine – Giger feiert seinen grössten Sieg
Nur alle sechs Jahre wird in Interlaken geschwungen. Heute ist es wieder soweit. Im Liveticker erfahren Sie alles Wissenswerte zum Unspunnen-Schwinget.
Das Talent schlägt zu
Erst 18-jährig ist Michael Moser, aber auf den Schwingplätzen hat der Emmentaler bereits für Furore gesorgt. Er gilt als eines der grössten Talente des Landes. Ein Musterathlet, der für sein Alter schon erstaunlich vielseitig schwingt.
2010 schwang er vor dem TV mit einem Teddybären, als Kilian Wenger in Frauenfeld gewann. Nun bekommt er es mit Noe van Messel zu tun. Auch er einer, der früh für Furore sorgte, mit 17 schon Dritter auf dem Stoos wurde. Dann aber wurde van Messel von Verletzungen zurückgeworfen. Heuer hat er nach langer Leidenszeit am Zuger Kantonalen triumphiert. Aber … gegen Moser zieht er den Kürzeren!
Die Romands jubeln
Da soll noch einer sagen, die Südwestschweizer hätten keine Ahnung vom Schwingen: Der Greyerzer Benjamin Gapany setzt ein Ausrufezeichen und bodigt den Aargauer Joel Strebel.
In den Schuhen des Königs
Christian Stucki hat bekanntlich die Zwilchhose an den Nagel gehängt. Und trotzdem steht heute ein Teil des letzten Unspunnen-Siegers im Sägemehl auf der Höhematte: Seine Schuhe!
Denn Matthieu Burger ist mit denselben Flossen gesegnet und hat deshalb die Treter mit Grösse 50 von Stucki zum Austragen erhalten.
Kleiner Funfact: Der St. Galler Ott hat vor zwei Jahren den Kilchberger-Schwinget gewonnen – Burger stand damals nicht einmal im Berner Aufgebot. Seither aber hat der Forstwart und Landwirt aus Les Près-d'Orvin mächtig Gas gegeben. Und er ringt Ott nun in einem attraktiven Gang einen Gestellten ab.

Die Duelle der «Bösen»
Die weiteren Spitzenpaarungen:
Matthieu Burger (Bern) - Damian Ott (Nordostschweiz)
Joel Strebel (Nordwestschweiz) - Benjamin Gapany (Südwestschweiz)
Curdin Orlik (Bern) - Werner Schlegel (Nordostschweiz)
Michael Ledermann (Bern) – Sven Schurtenberger (Innerschweiz)
Armon Orlik (Nordostschweiz) - Kilian Wenger (Bern)
Matthias Aeschbacher (Bern) - Pirmin Reichmuth (Innerschweiz)
Samuel Giger (Nordostschweiz) – Fabian Staudenmann (Bern)
Eine Premiere
Lario Kramer gegen Nick Alpiger – diesen Gang gab es noch nie. Nun haben die beiden zusammen gegriffen. Und auch wenn Kramer in Galmiz und damit im Freiburgischen wohnt, dürften ihm in diesem Gang die Sympathien der Berner gewiss sein. Denn der Aargauer Alpiger geniesst nicht eben viele Sympathien bei den Vertretern des BKSV. Schwingerkönig Christian Stucki bezeichnete ihn als mühsamsten Gegner.
Der Gang endet übrigens mit einem Gestellten.

Wo ist Sinisha?
Auf Schwingplatz 4 heisst es nicht «Wo ist Walther», sondern «Wo ist Sinisha»? Der Aargauer Sinisha Lüscher, der einzig dunkelhäutige Athlet an diesem Schwingfest, taucht mit etwas Verspätung dann doch noch in der Arena auf. Der erst 17-Jährige, der früher auch in der Schwingszene unter Rassismus litt, verliert etwas überraschend gegen den Berner Lars Zaugg. Lüscher triumphierte einst am eidgenösisschen Nachwuchsschwingertag.
Domenic Schneider – Adrian Walther
Aber nun wird die Euphorie im Kreise der Familie Schneider wieder auf Sparflamme zurückgesetzt. Denn nun tobt der Berner Anhang auf der Höhematte. Soeben hat Adrian Walther Schneiders kleinen Bruder Domenic ins Sägemehl gebettet.

Der erste Sieger – und Erdbebengefahr
Schwägalp-Triumphator Mario Schneider setzt gleich ein Ausrufezeichen: Er bodigt den Nordwestschweizer Patrick Räbmatter. Ein 145 Kilo-Brocken bodigt einen 150-Kilo-Hünen – es donnert so richtig im Sägemehl, die Erde scheint nach dem Aufprall zu beben.
Das sind die Favoriten
Zwei Athleten ragen heraus: Fabian Staudenmann und Samuel Giger. Ersterer hat in dieser Saison sieben Kranzfeste gewonnen, er wird die Jahreswertung aller Voraussicht nach für sich entscheiden: Kurz: Der 23-jährige Berner ist der aktuell stärkste Schwinger.
Aber mit seinem letzten Auftritt auf dem Brünig hat Giger ein deutliches Statement abgegeben. Nach dem Gestellten gegen Staudenmann reüssierte der 25-jährige Thurgauer fünfmal de suite und gewann. Es handelte sich um seinen dritten Kranzfestsieg in dieser Saison, obwohl er zweimal von Verletzungen zurückgeworfen worden war.
Auch folgende Athleten gehören in Interlaken zum Favoritenkreis
Die Teilnehmer – der Onkel lässt seinen Neffen daheim
120 Startplätze waren zu vergeben, jeweils 32 an Berner und Innerschweizer, deren 30 an Nordostschweizer, 14 respektive 12 an die Nordwest- und Südwestschweizer. Selbst eidgenössische Kranzschwinger konnten sich kein Ticket ergattern, etwa der bald 50-jährige Stefan Burkhalter, dessen Karriere damit ohne grossen Auftritt endet. Bei den Bernern erhielt Eidgenosse Konrad Steffen kein Aufgebot vom technischen Leiter Roland Gehrig – der erst noch sein Onkel ist.
Herzlich Willkommen
Guten Morgen und herzlich willkommen zu unserem Liveticker vom Unspunnen-Schwinget in Interlaken. Wir freuen uns, Sie den ganzen Tag durch das Schwingfest zu begleiten.
Zuerst stimmen wir Sie mit einigen Artikeln auf den Grossanlass ein.
Als der König am Unspunnen-Schwinget wütete
Wie Kilian Wenger den «Bauernsport» hip und sexy machte
Wie eine Nahtoderfahrung den Unspunnen-Sieger zurück ins Leben holte
Fehler gefunden?Jetzt melden.