Unspunnen: Liveticker zum NachlesenWie eine Maschine – Giger feiert seinen grössten Sieg
Nur alle sechs Jahre wird in Interlaken geschwungen. Heute ist es wieder soweit. Im Liveticker erfahren Sie alles Wissenswerte zum Unspunnen-Schwinget.
Holen sich die Berner göttlichen Beistand?
In der Kirche neben der Höhematte läuten die Glocken. Nicht auszuschliessen, dass der eine oder andere Berner nach dem mauen Auftakt nun auf göttlichem Beistand hofft. Denn, für sie ist die Messe schon bald gelesen…
Michael Ledermann – Mario Schneider
Kein Resultat im Duell zwischen dem Berner und dem Nordostschweizer: Nach sieben Minuten trennen sich Ledermann und Schneider mit einem Gestellten.
Wenger stellt – wir sind bedient
Ja, wir sind hoffnungslose Romantiker. Deshalb haben wir wiederum auf Kilian Wenger gesetzt. Und deshalb werden wir heute nicht im Victoria Jungfrau dinieren, sondern bestenfalls bei McDonalds. Der Schwingerkönig von 2010 hat nun gegen Samuel Schwyzer gestellt. Wir sind bedient und werden uns bald mit Zwetschgen-Lutz trösten müssen.

Schwander «metzget» sich schlecht
Erneuter Rückschlag für die Berner: Eidgenosse Severin Schwander, Metzgerei-Inhaber aus Riggisberg, «metzget» sich heute heute nicht allzu gut: Nach einem Gestellten zum Auftakt verliert er gegen den Innerschweizer Sven Lang.
Lehrer Bieri verliert
Der Freiburger Steven Moser gewinnt auch seinen zweiten Gang und liegt mit 20 Punkten in Führung. Er bodigt den Zuger Marcel Bieri – den vielleicht stärksten Primarlehrer der Schweiz.

Es wird munter gejodelt
Momentan läuft gerade nicht allzu viel. Eine Jodler-Gruppe hat sich in der Arena bereit gemacht – wir sind dankbar für die Unterhaltung, spitzen die Ohren und hören den acht oder neun adrett gekleideten Damen artig zu.
Enttäuschung für Curdin Orlik
2017 stand Curdin Orlik im Schlussgang des Unspunnen-Schwingets, und er verlangte Christian Stucki alles ab. Doch dieses Jahr wird der Bündner in Berner Diensten seinen Coup nicht wiederholen können, das steht bereits fest. Nach der Auftaktniederlage gegen Schlegel muss er sich auch dem Kantonalkranzer Patrick Betschart beugen.
Erste Einteilungen 2. Gang
Das Einteilungskampfgericht ist sich am beraten. Folgende Paarungen sind bereits bekannt:
Matthias Aeschbacher – Stefan Ettlin
Michael Moser – Werner Schlegel
Steve Duplan – Armon Orlik
Fabian Staudenmann – Roman Zurfluh
Pirmin Reichmuth – Andreas Döbeli
Michael Ledermann – Mario Schneider
Adrian Walther – Jonas Burch
Samuel Giger – Dominik Gasser
Kein Schwingfest ohne Falschparker
So schwierig ist es ja eigentlich nicht. Wer mit dem Auto ans Schwingfest kommt, muss dieses auf dem entsprechend signalisierten Parkplatz abstellen. In Interlaken befindet sich dieser halt etwas weiter entfernt beim Flugplatz.
Aber wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Das jedenfalls wird sich ein Besucher gedacht haben, als er seinen Toyota in der Einfahrt des Tennisplatzes gleich neben der Arena parkiert hat. Eben ist er ausgerufen worden, Hohn und Spott sind ihm gewiss.
Die Berner – das Wetter als schlechtes Omen?
43 Schwinger haben den ersten Gang gewonnen. Und Obacht: Nur 8 der 32 Berner gewannen ihren Kampf. Einst hiess es: Scheint die Sonne über Interlaken, sind die Berner nicht zu packen. Aber eben, heute siehts draussen ja grässlich aus. Und wir fragen uns: Gehen die Berner daher unter? Wie 2011 beim vorletzten Unspunnen-Fest, als es den ganzen Tag runterschüttete?
Braucht es lange Unterhosen?
Eben hat Petrus die Schleusen geöffnet. Und es könnte sein, dass es nun bis am Abend schiffen wird – ohne Unterbruch. Wohl jenen also, welche die Militärpelerine dabei haben. Zudem herrschen gerade einmal 16 Grad - arktische Temperaturen also. Einige sind dennoch beinfrei angereist, ihnen ist nicht mehr zu helfen. Die nicht resistenten Journalisten überlegen sich, ob sie zum Auto laufen und die langen Unterhosen holen sollen.
Wir sind konsterniert
Nochmals zurück zu Kilian Wenger, dem einzigen Schwingerkönig «in Action»: Irgendwie entwickelt sich unser Verhältnis zur Hassliebe. Schon am letzten Eidgenössischen haben wir auf ihn gesetzt, schon damals ging alles bachab und wir leer aus. Auf die Entschuldigung warten wir übrigens bis heute…
Oldies-Duell
Florian Gnägi gegen Christian Schuler – mehr Erfahrung auf zwei Quadratmeter zusammengefasst geht kaum. Die beiden nehmen jeweils an ihrem 13. eidgenössischen Anlass teil. Allzu viel passiert jedoch nicht: Der Berner und der Innerschweizer trennen sich mit einem Gestellten.
Grosse Emotionen bei Giger
Er sei dem Druck nicht gewachsen, breche unter dessen Last zusammen. Was musste sich Samuel Giger nicht alles anhören, als er nach dem Eidgenössischen 2019 auch vergangenes Jahr in Pratteln als Topfavorit scheiterte.
Zum Auftakt in Interlaken setzt der 25-Jährige mit seinem Sieg gegen Staudenmann ein wuchtiges Zeichen. Es ist für den Berner die erste Niederlage in dieser Saison – und für Giger ein optimaler Auftakt in das Fest. Das erklärt auch den für seine Verhältnisse ausgelassenen Jubel.
Das Duell der Duelle
Fabian Staudenmann gegen Samuel Giger – das ist die Crème de la Crème. Wird sich wohl auch Einteiler Stefan Strebel gedacht haben, als er die beiden stärksten Schwinger dieser Saison aufeinander ansetzte. Und das obwohl sie erst gerade auf dem Brünig zusammen gegriffen haben – und stellten.
In Interlaken aber macht Giger kurzen Prozess mit dem siebenfachen Saisonsieger: Und bringt damit die Ostschweizer zum Toben. «Semi, Semi» halt es von der Tribüne in schönstem Thurgauer Dialekt – und wir Berner halten uns die Ohren zu.

Reichmuth bodigt Aeschbacher!
Die Innerschweizer gehen am Stock: König Joel Wicki ist verletzt, ansonsten fehlt es weitgehend an Spitzenathleten. Die Ausnahme? Pirmin Reichmuth! Der Zuger bodigt den Emmentaler Matthias Aeschbacher, vor Jahresfrist in Pratteln Schlussgang-Teilnehmer am Eidgenössischen. Die Innerschweizer Fans flippen schier aus. Am frühen Morgen übrigens stimmte sich das Team im Interlakener Sek-Schulhaus mit einem Schlachtruf aufs Fest ein – die Dezibelgrenze wurde massiv überschritten.

Der «schreckliche Sven»
Einen Beliebtheitspreis wird Sven Schurtenberger nicht gewinnen. Einmal wurde der Luzerner für ausserkantonale Feste gesperrt, weil er Werbung auf seinen Scheinbeinschonern hatte. Ein anderes Mal musste er sich Tadel anhören, weil er ziemlich rau schwingt, auch schon Gegner verletzt hat.
Nun aber bekommt der «schreckliche Sven» eins auf den Deckel – er verliert gegen Michael Ledermann.
Wir – die Ahnungslosen
Nach 30 Sekunden ist der Spuk schon vorbei: Wenger verliert gegen Armon Orlik. Und wir fragen uns: Haben wir eigentlich eine Ahnung von der Materie?

Unser Tipp
Selbstverständlich bezeichnen wir Tickerer uns nicht als Experten, das wäre ja noch schöner. Aber wir trauen unserem Bauchgefühl. Und so haben wir das Sparkässeli geplündert und Geld auf Kilian Wenger gesetzt. Klar, Wenger ist ein Oldie und hat schon länger nichts mehr gerissen. Aber als Berner setzen wir auf einen der “Unseren” - und mit der sensationellen Quote von 1:35 könnten wir unser bescheidenes Gehalt aufbessern.
Schlegel schlägt zu
Jubel bei den Nordostschweizern: Werner Schlegel bezwingt den Berner Curdin Orlik. Und oben auf der Tribüne wird sich einer ganz besonders freuen – Schwingerkönig Jörg Abderhalden. Denn er betreut den jungen Toggenburger Schwinger.

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