Gut-Behrami deklassiert Konkurrenz, Suter wird Zweite
Die Tessinerin gewinnt in Crans-Montana nach zweijähriger Durststrecke. Corinne Suter behält die Führung in der Disziplinenwertung.
Was hatte Lara Gut-Behrami gehadert. Gerätselt, getüftelt, gewerweisst. Und dann steht sie in Crans-Montana am Start und zeigt eine Fahrt, wie sie ihr schon so lange nicht mehr gelungen war. Eine Fahrt, die an die Zeiten erinnert, in denen die Tessinerin einst von Sieg zu Sieg eilte. Eine Fahrt aus einem Guss, eine, die die gesamte Konkurrenz mal eben deklassiert. Oder wie Gut-Behrami selbst sagt: «Heute hatte ich endlich das Gefühl, Skifahren sei leicht.»
Perfekt war die Fahrt nicht, findet Gut-Behrami, «aber schnell». Sehr schnell. Acht Zehntel nimmt die 28-Jährige mit ihrem furiosen Ritt über die Piste von Crans-Montana Corinne Suter ab. Die Schwyzerin lag davor lange in Führung, 13 Fahrten überstand sie auf dem Leadersessel. Die Lücke, die sich nun vor ihr auftut, ist bedrohlich gross, beachtet man, dass zum Beispiel die Fahrerinnen auf den Rängen sechs und elf nur sechs Hundertstel auseinanderliegen.
Aber es ist keine mehr schneller. Nicht als Suter, schon gar nicht als Gut-Behrami und so ist die Tessinerin eine unerwartete Siegerin, die es ihren Kritikern zeigt. Zum letzten Mal gewann sie vor zwei Jahren ein Rennen und vor drei Jahren eine Abfahrt, das war in Cortina am 28. Januar 2017. Nie musste sie länger auf einen Sieg warten als wie jetzt auf den 25. ihrer Karriere. Sie selbst will nicht von einer Erlösung sprechen, wählt das Wort Bestätigung. Dafür, dass «es vorwärts ging in letzter Zeit». Mit dem Sieg schliesst Gut-Behrami zu Maria Walliser auf, nur Erika Hess und Vreni Schneider gewannen noch öfter.
Das erste Double seit 1991?
Und eben, hinter Gut-Behrami, da ist ja noch Suter. Die Schwyzerin behält ihre Führung in der Disziplinenwertung. Auch wenn sie davon nicht gross etwas wissen will. «Ich habe keine Ahnung von diesen Punkten», sagt sie im Ziel und lacht, «dafür haben wir die Trainer». Die kleine Kristallkugel aber, sie ist ihr kaum mehr zu nehmen. Und weil es Beat Feuz bei den Männern ganz ähnlich geht, winkt das Schweizer Abfahrts-Double. Das erste seit 1991, als Franz Heinzer und Chantal Bournissen triumphierten.
Neben Gut-Behrami und Suter fuhr auch Joana Hählen in die Top 10. Die Simmentalerin wurde Siebte, zeitgleich mit der Italienerin Federica Brignone. Sie sei enttäuscht, sagte Hählen, wusste auch, wo sie Zeit liegenlassen hatte. Am Samstag aber gibt es für sie die zweite Chance, es steht eine weitere Abfahrt an. Die Vorzeichen könnten nach diesem Freitagvormittag kaum besser sein.
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