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Wetter im Russland-Ukraine-Krieg
Und nun wird es in der Ukraine noch brutal kalt

Das Wettermodell gestern Nacht um 23.30 Uhr zeigt den Weg der Luftmassen in einer Höhe von 5 Kilometer: Omegahoch über Europa, östlich folgt ein Tief mit kalter arktischer Luft über Russland und der Ukraine (grüner Kreis). 
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Als hätte der Krieg in der Ukraine nicht schon Elend genug gebracht, bahnt sich nun auch noch eine eisige Kältewelle an. Der Jetstream, der in mehr als neun Kilometern Höhe das Wettergeschehen auf der Erdoberfläche lenkt, zieht in einer grossen Schleife über Nord- und Mitteleuropa. Das hat am Boden zu einem umfangreichen Hochdruckgebiet geführt. Es handelt sich um ein sogenanntes Omegahoch, wie Meteo Schweiz in seinem Blog schreibt. Das beständige Hoch, dessen Luftströmung eben wie der griechische Buchstabe Omega aussieht, beschert uns vorwiegend schönes und allmählich auch wärmeres Wetter.

Im Osten jedoch wird es nun bitterkalt. Das Hochdruckgebiet ist im Westen und im Osten von je einem Tief flankiert. In das östliche Tief fliesst nun in den nächsten Tagen arktische Luft, die sich über Russland und die Ukraine bewegt. 

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Die derzeit ohnehin tiefen Temperaturen in der Ukraine sind nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Doch die arktische Luft führe  zu einem «brutalen Windchill», schreibt der schottische Extremereignis-Meteorologe Scott Duncan. Der Windchill ist eine Grösse, die den Unterschied zwischen der gemessenen und der gefühlten Temperatur beschreibt – in Abhängigkeit der Windgeschwindigkeit. Sie kommt per Definition unterhalb von 10 Grad Celsius zum Tragen.

«Die kalten Luftmassen dürften die Luft auf gefühlt minus 15 oder sogar minus 20 Grad abkühlen», sagt Duncan. Zusätzlich ist gemäss den Meteorologen in den nächsten Tagen auch Schneefall möglich. «Doch für den Kälteeffekt ist vor allem der Windchill-Faktor verantwortlich», so Duncan.

Er erwartet ihn am stärksten heute Donnerstag. Für die nächsten zwei Tage melden deutsche Meteorologen von wetterdienste.de «in Böen auffrischender Wind aus Nordost». Das macht den Unterschied zwischen gemessener und gefühlter Temperatur. Sie sagen für Kiew zum Beispiel morgen Donnerstagmittag eine sinkende Tagestemperatur von bis zu minus 5 Grad voraus, «gefühlt wie minus 11 Grad» – und das bei heiterem Wetter. Nachts soll dann die Temperatur auf bis zu minus 9 Grad, gefühlt minus 16 Grad, sinken. Auf ähnliche Temperaturprognosen kommt auch der ukrainische Wetterdienst Gismeteo für heute zum Beispiel in Kiew. Die Windgeschwindigkeit schätzen sie hingegen schwächer ein.

Wie auch immer. Die Temperaturen werden im ganzen Land vielerorts weit unter null liegen. Wenn die Heizung nicht geht und kein Strom fliesst, sind das unerträgliche Bedingungen: Über 900 Gemeinden sind gemäss der Agentur Reuters ohne Strom, Heizung und Wasser. Das betrifft laut ukrainischem Energieministerium mehr als 640’000 Menschen, 130’000 sind ohne funktionierende Gasheizung. 

Die Ukraine wird gemäss den Wettermodellen noch lange unter dem Omegahoch leiden. Es beeinflusst das Wetter in Europa noch einige Tage, bis nächste Woche. Die Ukraine wird vorläufig entsprechend in der Tiefdruckrinne bleiben.


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