AboZoff unter HistorikernUnd alles wegen eines Bundesrats
Schweizer Professoren werfen sich Falschaussagen vor, reden von «Revisionismus», machen Druck auf Redaktionen. Einmal mehr geht es um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg.

Man könnte meinen, da sei ein Teufelswerk erschienen. Der Historiker Georg Kreis hält die 750-seitige Biografie über Bundesrat Philipp Etter für dermassen tendenziös, dass sie «indirekt auch eine Verharmlosung rechtsnationaler Tendenzen unserer Gegenwart» darstelle. Sein Kollege Jakob Tanner bezeichnet sie als «revisionistisch», Teile daraus seien «an Verharmlosung kaum zu überbieten». Auch der frühere Nationalrat und Historiker Jo Lang lässt kaum ein gutes Wort über die monumentale Doktorarbeit von Thomas Zaugg fallen, die von der Universität Zürich mit der Bestnote «summa cum laude» ausgezeichnet wurde.