Bancomatsprengung in Rikon im TösstalUnbekannte erbeuten über 100’000 Franken
In der Nacht auf Dienstag nach 3 Uhr wurde in Rikon im Tösstal ein Bancomat gesprengt. Die Polizei sucht Zeugen.
In der Nacht auf Dienstag wurde ein Bancomat beim Bahnhof Rikon im Tösstal gesprengt. Die Kantonspolizei Zürich bestätigte die Meldung gegenüber dieser Zeitung. Radio Top hat zuerst über diesen Sachverhalt berichtet. Rikon gehört zur Gemeinde Zell im Tösstal.
Die Täter sprengten den Geldautomaten ungefähr um 3.20 in der Nacht auf Dienstag, wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt. Anwohner sagten, die Explosion sei «extrem laut» und weitherum zu hören gewesen. Unmittelbar danach stellte ein Mann, der circa 200 Meter entfernt wohnt, eine starke Rauchentwicklung fest. «Zudem hat es ein zweites Mal geknallt.» Später habe er Schleifgeräusche gehört. Er habe sich nicht getraut, nach draussen zu gehen, um genauer nachzuschauen, sagt er. «Das war schon sehr heftig, ich konnte danach nicht mehr schlafen, alles hat gezittert.»
Am Bancomaten entstand Totalschaden, Teile lagen auf dem ganzen Bahnhofsplatz verstreut. Wegen der Wucht der Explosion brachen die Fensterscheiben des Güterschuppens.
Die Täter konnten über 100’000 Franken erbeuten und unerkannt flüchten, wie die Kantonspolizei mitteilt. Die Tat forderte nach derzeitigem Kenntnisstand keine Verletzten. Bei der anschliessenden Fahndung wurde die Kantonspolizei Zürich von diversen Polizeikorps und der Eidgenössischen Zollverwaltung unterstützt. Am Tatort standen zudem das Forensische Institut Zürich sowie die Intervention SBB im Einsatz.
Serie von Sprengungen
Seit dem Herbst 2020 häufen sich in der Schweiz die Sprengungen von Geldautomaten. So jagten Diebe zehn Tage vor der Explosion in Zell einen Bancomaten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) in Hüntwangen in die Luft. Die Explosion verursachte einen Sachschaden von mehreren Hunderttausend Franken. Am 3. September wurde beim Zürcher Zoo ein weiterer ZKB-Geldautomat gesprengt. Damals war die Explosion nicht stark genug, um den Bancomaten zu zerstören, die Täter mussten ohne Beute fliehen. Im Juni 2021 sprengten Unbekannte zwei ZKB-Bancomaten in der Grüze in Winterthur. Sie liessen einen Grossteil der Beute zurück.
Die Zürcher Kantonalbank hat bereits reagiert und Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit umgesetzt, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilt. Zusätzliche Schritte seien geplant. «Weitere Informationen können wir aus Sicherheitsgründen nicht bekannt geben.»
Zeugenaufruf der Kantonspolizei Zürich: Personen, die Angaben zum Tathergang machen können oder
verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der
Kantonspolizei Zürich, Tel. 044 247 22 11, in Verbindung zu setzen.
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