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Resultate der Nachwahlbefragung
Mehrheit der Wählenden will einen zweiten Mitte-Bundesrat

Gerhard Pfister, Parteipraesident Mitte, gibt ein Interview in der Eingangshalle des Bundeshaueses am Wahltag der Eidgenoessischen Parlamentswahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 im Bundeshaus in Bern. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
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Im Windschatten der SVP-Wahlgewinne am Sonntag hat sich die Mitte-Partei zur eigentlichen (und gar nicht so heimlichen) Siegerin gemausert. Sie hat die FDP im Nationalrat um einen Sitz überholt. Und, noch wichtiger: Ohne Die Mitte können SVP und FDP ihren rechtskonservativ-liberalen Kurs nicht durchdrücken. Gerhard Pfister und seine Partei sind Mehrheitsmacher im Parlament.

Wie ist es zu dieser überraschenden Konstellation gekommen? Aufschluss darüber gibt die repräsentative Nachwahlbefragung des Instituts Leewas im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia.

Weg von der GLP, hin zur Mitte

Laut den Umfrageresultaten ist es zu einer erheblichen Wählerwanderung weg von den Grünliberalen und weg vom Freisinn, hin zur Mitte gekommen: 16 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die 2019 die GLP gewählt haben, entschieden sich nun für Die Mitte. Bei der FDP sind es immerhin noch 10 Prozent.

«Wahlen müssen Folgen haben», hat Mitte-Präsident Pfister schon vor den Wahlen gesagt, aber auch in den «Elefantenrunden» am Abend des Wahlsonntags. Gemünzt ist das Votum auf die Zusammensetzung des Bundesrats. Dort hat Die Mitte heute einen Sitz, die nunmehr geschwächte FDP jedoch zwei.

Pfister hat aber auch erklärt, dass seine Partei kein amtierendes Bundesratsmitglied abwählen werde. Die Freisinnigen Karin Keller-Sutter und Ignazio Cassis müssen von der Mitte im kommenden Dezember also, Stand jetzt, nichts befürchten.

Pfister schliesst Angriff auf FDP nicht aus

Aber später, bei einer Neubesetzung eines FDP-Sitzes, könnte sich das ändern: Pfister schliesst für diesen Fall einen Angriff nicht aus. Laut der Nachwahlbefragung geniesst der Anspruch auf einen zweiten Mitte-Sitz im Bundesrat in der Wohnbevölkerung starken Rückhalt: 50 Prozent antworteten «Ja» oder «eher Ja» auf die Frage, ob Die Mitte den Sitz erhalten soll, falls sie die FDP überholt. Nur 40 Prozent sagten «Nein» oder «eher Nein», 10 Prozent sind unentschieden.

Damit könnte Die Mitte die Scharte von 2003 auswetzen, als Ruth Metzler, Bundesrätin der Vorgängerpartei CVP, abgewählt und Christoph Blocher als zweiter SVP-Bundesrat gewählt wurde. 

Das Dilemma der FDP

Verliererin in diesem Fall sind die Freisinnigen, die bisher im Bundesrat nie weniger als zwei Sitze besetzten. Die Nachwahlbefragung zeigt, dass sich die Partei in einem schwierig aufzulösenden Dilemma befindet. 

Ihre Verluste sind nämlich auf eine Wählerflucht in zwei entgegengesetzte Richtungen zurückzuführen. Im Vergleich zu 2019 verlor die FDP 10 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler an Die Mitte. 15 Prozent verlor sie aber an die SVP.

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Für die liberale Partei unter Präsident Thierry Burkart ist das eine Zwickmühle: Sie wurde bei diesen Wahlen zwischen den erstarkenden Rechtskonservativen und dem Zentrum aufgerieben.

Die Nachwahluntersuchung beruht auf einer Onlinebefragung von 30’688 Personen. Die Antworten wurden nach demografischen, geografischen und politischen Variablen modelliert. Die Umfrage fand vom 20. bis zum 22. Oktober statt, der Fehlerbereich beträgt ± 1,0 Prozentpunkte.

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