Suter beendet Schweizer Durststrecke nach 60 Rennen
Nach 60 Rennen ohne Sieg gewinnt Corinne Suter ihre allererste Abfahrt. In Zauchensee steht mit Michelle Gisin noch eine zweite Schweizerin auf dem Podest.
Was ist Corinne Suter nur für eine Wunderfahrt gelungen? Laufzeit in dieser Abfahrt in Zauchensee: nicht einmal 1:20 Minuten, ein Kürzestauftritt, weil der Nebel die Organisatoren den Start nach unten versetzen liess. Die Schwyzerin nutzte ihn dazu, 29 Hundertstel herauszufahren auf die zweitplatzierte Italienerin Nicol Delago - und 98 Hundertstel auf Michelle Gisin.
60 Rennen sind vergangen, ohne dass eine Athletin von Swiss-Ski zuoberst auf dem Podest gestanden wäre. Und nun stand nicht nur eine zuoberst, sondern auch noch eine auf der dritten Stufe - und das in Österreich. Sie drängten damit die heimischen Fahrerinnen in den Schatten, die im Training noch so überzeugt hatten. Die beste Österreicherin folgte mit Stephanie Venier auf Rang 9, einen Platz vor Lara Gut-Behrami, die mit einem grösseren Fehler eine bessere Platzierung vergab.
Suter mit dem nächsten Schritt
Doch die grosse Figur an diesem Samstag war Corinne Suter. Sie war dies für das Schweizer Team auch schon an der letzten WM in Are, an der sie mit Silber in der Abfahrt und Bronze im Super-G glänzte – nachdem sie es nie zuvor aufs Weltcuppodest geschafft hatte. Und ein Sieg ist der 25-Jährigen bis zu diesem Samstag noch gar nie gelungen auf höchster Stufe. In Salzburg also ist ihr dieser Coup geglückt.
Es ist nur der logische Schritt in ihrer Entwicklung. Suter hat gelernt, dass sie es nicht immer allen recht machen oder versuchen muss, andere zu kopieren, sondern vor allem auf sich zu schauen hat. «Etwas egoistisch» müsse sie sein, diese Erkenntnis reifte in ihr vor allem im letzten Winter. «Jetzt kann ich etwa bei einem Konditionstraining auch einmal sagen: Nein, das mache ich nicht. Früher hätte ich mich das nie getraut.» Und wenn sie einmal müde sei, wie das im vergangenen Frühjahr ab und zu vorkam, weil der Rummel um sie nach der WM ein ziemlich heftiges Ausmass angenommen hatte, legt sie eine Pause ein, geht spazieren.
«Es sind kleine Dinge, aber vielleicht sind genau diese entscheidend. Ich schaue jetzt, was ich wirklich brauche.» Oft verlor sich Suter darin, zu beobachten, was die Konkurrentinnen taten, das Selbstvertrauen war gering, weil sie zunehmend unsicher wurde. Die Resultate der WM haben geholfen in ihrem Prozess. Der Premierensieg in Zauchensee tut das erst recht.
Resultat: 1. Corinne Suter (SUI) 1:18,79. 2. Nicol Delago (ITA) 0,29 zurück. 3. Michelle Gisin (SUI) 0,98. 4. Sofia Goggia (ITA) 1,01. 5. Francesca Marsaglia (ITA) 1,21. 6. Tina Weirather (LIE) 1,36. 7. Ilka Stuhec (SLO) 1,37. 8. Ester Ledecka (CZE) 1,41. 9. Stephanie Venier (AUT) 1,51. 10. Lara Gut-Behrami (SUI) 1,53. – Ferner die weiteren Schweizerinnen: 16. Joana Hählen 2,04. 28. Jasmina Suter 2,63. 33. Priska Nufer 3,01. 35. Nathalie Gröbli 3,07. 36. Rahel Kopp 3,11. 38. Juliana Suter 3,18.Stand im Abfahrts-Weltcup (3/9): 1. Suter 225. 2. Ledecka 182. 3. Nicole Schmidhofer (AUT) 154. 4. Goggia 112. 5. Marsaglia 110. 6. Delago 109. 7. Shiffrin 106. – Ferner: 9. Gisin 88. 14. Weirather 65. 18. Gut-Behrami 46. 23. Hählen 29.
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