U-21-EM in SlowenienÜberfordert gegen Portugal – doch das war nicht einmal entscheidend
0:3 gegen den Überflieger der Gruppe, die Schweizer U-21 ist im letzten Spiel chancenlos. Das Weiterkommen hat sie aber schon gegen Kroatien verspielt.
![Jubelnde Portugiesen und ein enttäuschter Jérémy Guillemenot: Die Schweizer scheiden bei der U-21-EM aus.](https://cdn.unitycms.io/images/80pQPOM7aiJ9aOreaCJlog.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=NmjB9iK0t4Q)
Am Ende liegt da auch etwas Verzweiflung in Mauro Lustrinellis Stimme. «Das war alles, was wir hatten», sagt der Tessiner, «wir haben alles gegeben.» Er sitzt in Ljubljana vor einem Bildschirm und versucht zu erklären, warum auch das nicht genug war. Seine Mannschaft ist ausgeschieden, die Europameisterschaft für sie beendet. Die Schweizer U-21 war chancenlos gegen Portugal, verlor 0:3. Das Weiterkommen aber hat sie schon früher verschenkt.
Lustrinellis Team war an dieses Turnier gereist, um etwas zu bewegen, gemeinsam. So sagten es die Spieler, sie sprachen dabei stets von Teamgeist, von einem familiären Wir-Gefühl. Davon, dass jeder für jeden kämpfen würde, auch wenn er nur auf der Tribüne sitzt. Im Startspiel gegen England bewiesen die Schweizer, dass das nicht nur leere Worte waren. Sie gewannen 1:0 und spielten richtig gut.
Dass das Turnier für sie nun endet, hat vor allem damit zu tun, dass das alleine aber auch nicht reicht. «Vielleicht war es unser Limit, dass wir nur ein Spiel auf diesem Niveau zeigen konnten», sagt Lustrinelli. Gegen Kroatien verbrauchte sein Team Chancen für zwei Spiele. Die Schlussphase war noch nicht einmal angebrochen, da lag die Schweiz 0:3 zurück, sie kassierte zwei Tore in nur fünf Minuten.
Für diese wenigen Momente, für ein Foul von Jordan Lotomba im Strafraum, für eine Nachlässigkeit Jasper van der Werffs in einem Laufduell, zahlt die Schweiz nun einen hohen Preis. «Im Nachhinein ist man immer schlauer», sagt Lustrinelli, «ein Punkt hätte uns ja gereicht.» Er sagt es, weil er bereits mitbekommen hat, dass die Kroaten zum Abschluss gegen England verloren haben, es ist ein Resultat, das der Schweiz sogar in die Hände gespielt hätte.
Und dann auch noch die Gelb-Rote Karte
Sie kann das gegen Portugal aber nie ausnutzen. Es hilft dabei natürlich auch nicht, dass sie sich nach nicht einmal 180 Sekunden wieder einmal in eine komplizierte Situation bringt und das 0:1 kassiert. Das zweite Tor der Portugiesen ist schlicht zu gut gespielt, das nächste ein Geschenk von Verteidiger Van der Werff. Das Verdikt ist dasselbe wie gegen die Kroaten, ein 0:3 nach 65 Minuten.
Die Schweizer sind überfordert und staunen über diesen dominanten Gegner. Sie haben zwar auch Möglichkeiten, vor allem aus der Distanz, berauben sich diesmal aber jeder Hoffnung gleich selbst, als Miro Muheim sich innert zwei Minuten zwei Gelbe Karten abholt. «Portugal war zu stark für uns», sagt Lustrinelli, die Iberer sind Gruppensieger, neun Punkte aus drei Spielen, 6:0 Tore.
Lustrinelli war vor diesem Spiel zuversichtlich, er sagte, Niederlagen wie jene gegen Kroatien brauche man vielleicht auch, um zu wachsen. Und er sagte auch, nach einem Rückschlag sei seine Mannschaft immer stärker zurückgekommen. Portugal verunmöglichte an diesem Mittwochabend beides.
Für 14 Spieler endet die Reise
Sieben Neue brachte Lustrinelli gegen diesen übermächtigen Gegner. Er wollte frische Kräfte, mental und körperlich. Er hatte schon vor dem Spiel gegen Kroatien viel gewechselt, so schaffte er es, in drei Partien 17 seiner 20 Feldspieler mindestens einmal in der Startformation zu haben. Das sorgte nicht unbedingt für Kontinuität, es dauerte eine Weile, bis sich die Spieler zurechtfanden. Das war jeweils auch schon genug, um in Rückstand zu geraten.
Neben Portugal zieht Kroatien in den Viertelfinal ein. Für sie geht es Ende Mai weiter mit den Viertelfinals, auch die Schweiz wird dann einen Zusammenzug haben. Neun Spieler aus dem aktuellen Aufgebot wären bei einer Qualifikation für die Europameisterschaft 2023 noch spielberechtigt, die restlichen 14 werden nicht mehr dabei sein. So endet ein erfolgreicher Zyklus für die U-21 – aber auch einer, den sie selbst hätte vergolden können.
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