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Schweizer Grossbank
So rechtfertigt der UBS-Präsident Ermottis Millionen­salär

UBS Chairman Colm Kelleher attends news conference in Zurich, Switzerland on Wednesday, March 29, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Vor eineinhalb Jahren wurde eine Katastrophe für den Schweizer Wirtschaftsstandort abgewendet: Die UBS übernahm die kriselnde Credit Suisse und wurde zur Grossbank. UBS-Präsident Colm Kelleher äusserte sich nun in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» unter anderem zum CS-Untergang und den hohen Löhnen. Ausserdem sei die UBS eine Chance und keine Gefahr für die Schweiz.

Das sagt Kelleher zum CS-Untergang und dessen Vorzeichen

Die Finma habe Briefe an den CS-Verwaltungsrat geschrieben, sagte der UBS-Verwaltungsratspräsident. Es sei «unfassbar», dass die CS diese Briefe erhalten und «nichts oder zu wenig» unternommen habe. «Die besten Regulierer der Welt setzen schon viel früher an, lange bevor Regeln verletzt werden», sagte Kelleher.

Für ihn sei es seit 2015 «offensichtlich» gewesen, dass die Credit Suisse als eigenständiges Unternehmen nicht mehr überlebensfähig sein werde. Kelleher sagt: «Ab Oktober 2022 bestand ihre Zukunft aus meiner Sicht nur noch in einer Notrettung. Ich verstehe also nicht, warum man acht Jahre gewartet hat, wenn ab 2015 die Warnzeichen da waren. Aber um es klar zu sagen: Es war primär die Verantwortung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung der CS, das Ruder radikal herumzureissen.»

Als er 2022 zur UBS gekommen sei, habe er als Erstes eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, um auf den Fall der CS vorbereitet zu sein. Ein unkontrollierter Untergang der CS hätte auch die UBS viel Geld gekostet, sagte Kelleher.

Das sagt Kelleher zum Vorwurf, die UBS brauche mehr Eigenkapital

Die Schweiz habe bezüglich Kapitalvorschriften eines der strengsten Regime weltweit, und dieses dürfte weiter verschärft werden. Die Erhöhung der Kapitalanforderungen mache keinen Sinn. «Das ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für das Volk.»

Die UBS sei keine Gefahr für die Schweiz. Sollte die UBS, was er für sehr unwahrscheinlich halte, ins Schleudern geraten, gebe es einen Plan, die Bank wieder in die Spur zu bringen. Sie könne garantieren, dass «wir das Kapital und die Liquidität haben, um solche Unfälle zu überleben, ohne den Steuerzahler zu belasten», sagte der VRP.

Weiter sagte er, ein Abschied aus der Schweiz stehe ausser Frage, auch wenn die UBS eine globale Bank sei. Das Herzstück der UBS sei ihre Swissness.

So rechtfertigt Kelleher die hohen Löhne

Der UBS-Präsident verteidigte die «vielleicht zu Unrecht» hohen Löhne im Bankwesen. «Wenn man nicht zahlt, bekommt man nicht die Leute, die man braucht», sagte er. Es brauche Spezialisten, die das Bankwesen verstünden.

Sergio Ermotti hätte nicht UBS-Chef werden müssen, sagte er. Er habe einen guten Job als Verwaltungsratspräsident von Swiss Re gehabt und nun arbeite er sieben Tage die Woche rund um die Uhr. Im Rückblick habe er aber unterschätzt, welche Reaktion die Vergütung des UBS-Chefs auslösen würde. Absolut gesehen verstehe er die Kritik. «Relativ gesehen, haben wir Sergio Ermotti nur 10 Prozent mehr bezahlt als seinem Vorgänger, obwohl er eine viel schwierigere Aufgabe übernahm», sagte der UBS-Präsident.

SDA/jaw