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Nach Übernahme durch Thailänder
Globus wird neu aus Italien geführt

Im Besitz der thailändischen Central Group: Die Globus-Warenhäuser.
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In Kürze:
  • Globus-CEO Franco Savastano tritt nach sechs Jahren Ende März zurück.
  • Rinascente-Chef Pierluigi Cocchini wird neuer Verwaltungsratspräsident bei Globus.
  • Es soll enger mit Rinascente zusammengearbeitet werden: Das Marketing wird zentralisiert, um die Schweizer Kundschaft besser anzusprechen.

Globus kommt nicht zur Ruhe. Keine sechs Monate nach der Übernahme durch die thailändische Central Group verlässt Globus-Chef Franco Savastano das Warenhaus. Das schreibt Globus in einer Mitteilung. Nach sechs Jahren gibt er seine Position Ende März ab.

Neu wird Pierluigi Cocchini, CEO von Rinascente, zum Verwaltungsratspräsidenten von Globus ernannt. Damit kommt die neue Führung bald aus Mailand. Wie der Globus gehört auch Rinascente zur Central Group. Die Gruppe wolle so «Synergien realisieren» und «eine engere Zusammenarbeit» zwischen der Warenhauskette Rinascente in Italien und Globus in der Schweiz anstreben.

Dass «Synergien» geschaffen werden sollen, deutet auf Kostenreduktionen hin. Ein Stellenabbau sei aber nicht geplant, heisst es aus dem Umfeld von Globus und Rinascente. Auch sollen alle neun Globus-Standorte weiterbetrieben werden, auch der Name Globus bleibe erhalten.

Im Zentrum dieser engeren Zusammenarbeit stehe das Marketing, sagt ein Insider. Es soll künftig aus einer Hand kommen. Man wolle die Schweizer Kundschaft besser auf die neuen Globus-Ladenkonzepte aufmerksam machen. Am Sortiment werde sich erst mal nichts ändern: Die Ausrichtung auf das Luxussegment und gleichzeitig auf bezahlbare Marken werde weiterverfolgt.

Franco Savastano, CEO von Globus, besichtigt die Baustelle der renovierten Globus-Filiale am Bellevue.

Der Umbau der Globus-Häuser schreitet voran: Im November wurde die Globus-Filiale am Zürich-Bellevue neu eröffnet, Ende 2025 soll die neue Filiale in Basel folgen.

Dass die neue Führung zukünftig aus Italien kommt, solle und werde die Kundschaft nicht merken, ist aus dem Umfeld des Warenhauses zu hören. Allerdings lebe ein Globus, anders als Rinascente, vorwiegend von Schweizer Kunden und nicht von Touristinnen, sagt ein Branchenkenner. Es sei also sehr wichtig, das Geschäft weiterhin stark auf die Schweizer Kundschaft auszurichten. Dazu brauche es eine Person mit guten Landeskenntnissen.

Ob die neue Führung aus Italien diese mitbringe, müsse sich zeigen. «Globus ist ein Schweizer Unternehmen, und wenn es zu ausländisch wird, spüren das die Kunden sofort», sagt die Person. Globus laufe Gefahr, seine Schweizer Identität zu verlieren. Ob dies passiert, werde sich in den nächsten zwei bis drei Jahren entscheiden.

Mit der Entscheidung, Rinascente und Globus nun aus einer Hand führen zu lassen, kommen die neuen Globus-Besitzer aus Thailand ihrem Ziel, eine europäische Luxusgruppe zu schaffen, einen Schritt näher. Neben den Globus- und Rinascente-Warenhäusern gehören ihnen Illum in Dänemark und die KaDeWe-Gruppe in Deutschland. Bereits unter dem Joint Venture mit Signa und Central Group sollte Globus ins Luxussegment überführt werden. Dafür wurden verschiedene Standorte extra umgebaut. So auch der Flagship-Store an der Schweizergasse, nahe der Bahnhofstrasse in Zürich. 

Eine engere Zusammenarbeit mit dem italienischen Warenhaus Rinascente ist geplant.

Seit der Signa-Pleite November 2023 herrschte bei Globus Unruhe und Unsicherheit. Die Suche nach einem neuen Besitzer dauerte. Nach monatelangen Verhandlungen gab es vergangenen September Klarheit: Das operative Geschäft der Globus Warenhäuser ging vollständig an die Central Group aus Thailand, die sich im Besitz der Familie Chirathivath befindet.

Die Ankündigung von Savastanos Rücktritt kommt nicht überraschend. Globus schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Untergang der Signa verstärkte die Unsicherheit um die Zukunft des Warenhauses, besonders beim Personal und bei den Lieferanten. Unter der Central Group soll der Umsatz des Warenhauses in den kommenden Jahren wieder steigen. Wenn alles nach Plan läuft, soll Globus Ende 2026 wieder schwarze Zahlen schreiben.

In den kommenden Monaten werde Savastano das Geschäft an den neuen Chef Cocchini übergeben, steht in der Mitteilung. Allerdings soll das faktisch bereits passiert sein, heisst es aus dem Umfeld von Globus. So soll Cocchini schon seit gut zwölf Monaten beim Warenhaus ein- und ausgehen. Und Savastano haben schon länger an ihn rapportieren müssen.

Freiwillig soll Savastano seinen Posten nicht geräumt haben, sagt ein Insider. Es habe in den letzten Monaten Unruhe und Unzufriedenheit bei den Angestellten gegeben, sagt er. Jetzt, wo der Wechsel bekannt sei, habe sich die Stimmung wieder deutlich verbessert.