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Maradonas Totenwache
Tumulte in Buenos Aires – Bestatter macht Foto mit Leiche

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Bei der Totenwache für die Fussball-Legende Diego Maradona drangen Fans mit Gewalt in den Regierungspalast Casa Rosada ein. Einige Fans kletterten am Donnerstag über den Zaun vor dem Eingang und verschafften sich Zugang zur Casa Rosada, wie im Fernsehen zu sehen war.

Offenbar befürchteten sie, nicht mehr zu dem Sarg ihres Idols vorgelassen zu werden, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen. Im Inneren des Regierungssitzes wurde Maradonas Sarg in einem anderen Raum in Sicherheit gebracht.

Auch auf den Strassen vor dem Regierungsgebäude im historischen Zentrum von Buenos Aires kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Aufgebrachte Fans schleuderten Steine und Flaschen auf die Polizei, die Beamten feuerten Gummigeschosse in die Menge und setzen Wasserwerfer ein.

Maradona war am Mittwoch im Alter von 60 Jahren gestorben, sein Sarg wurde in der Casa Rosada aufgebahrt. Tausende Anhänger verabschiedeten sich seit den frühen Morgenstunden von ihrem Idol. Nach dem Willen seiner Familie soll Maradona noch am Donnerstag auf einem privaten Friedhof in einem Vorort von Buenos Aires beigesetzt werden, wie lokale Medien berichteten. (Lesen Sie auch unseren Artikel: Er beherrschte das Spiel der Täuschung).

Der Anwalt und der Skandal

Maradonas Anwalt Matías Morla kritisierte in einer Stellungnahme, dass die Rettungskräfte am Mittwoch nicht schnell genug gekommen seien und forderte eine Untersuchung. Maradona war erst vor zwei Wochen aus dem Spital entlassen worden, nachdem ihn Ärzte dort wegen einer Gehirnblutung operiert hatten.

Noch eine Begebenheit im Zusammenhang mit dem Tod der «Hand Gottes» hinterlässt einen zwiespältigen Nachgeschmack: Ein Mitarbeiter eines argentinischen Bestattungsunternehmens schoss kurzerhand ein Foto mit dem leblosen Körper Maradonas, wie einheimische Medien berichteten. Er verschickte es zudem via Whatsapp. Auf dem Bild ist zu sehen, wie der Mitarbeiter die Fussball-Legende am Kopf berührt und mit der anderen Hand das Daumen-Hoch-Zeichen macht.

Der Aufschrei im Land war gross. Der Besitzer der Bestattungsfirma entschuldigte sich bei der trauernden Familie und entliess den fehlbaren Angestellten. Zudem muss dieser gemäss 20 Minuten mit einem juristischen Nachspiel rechnen. Anwalt Morla jedenfalls kündigte rechtliche Konsequenzen an.

DPA/fal