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Tragödie in der Romandie
500 Rinder und Kälber sterben in einer Feuersbrunst

Des pompiers et des policiers travaillent autour des decombres apres l'incendie d'une ferme le jeudi 21 decembre 2023 a Bottens dans le canton de Vaud. Plus de 500 animaux, principalement des bovins adultes et des veaux, ont peri dans l'incendie qui a ravage une ferme a Bottens dans la nuit de mercredi a jeudi. Une personne qui residait dans le rural est toujours recherchee. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
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Der Alarm ging bei der Zentrale der Waadtländer Kantonspolizei um 1.35 Uhr in der Nacht auf Donnerstag ein. Ein Anrufer meldete, in der Gemeinde Bottens stehe ein Bauerngut in Flammen. Polizei und Feuerwehr waren sofort mit mehreren Dutzend Personen in der zwischen Lausanne und Échallens gelegenen Ortschaft. Später stiessen auch Tierärzte und Umweltspezialisten des Kantons dazu. Den Eigentümern des Landwirtschaftsbetriebs gelang es noch, fünfzig Rinder und einige landwirtschaftliche Maschinen vor dem Brand in Sicherheit zu bringen.

Doch die geretteten 50 Rinder waren nur ein kleiner Teil des Viehbestands vor Ort. Über 500 Tiere, hauptsächlich ausgewachsene Rinder und Kälber, hätten den Brand nicht überlebt, teilte die Waadtländer Polizei am Donnerstagmorgen in einer Mediencommuniqué mit. Tiere mit Rauchvergiftung und schweren Brandverletzungen mussten eingeschläfert werden.

«Wir haben die Tiere die ganze Nacht lang brüllen hören, es war schrecklich», sagte ein Nachbar des Landwirtschaftsbetriebs einem Reporter der Zeitung «24 Heures». Ein Landwirt sagte der Zeitung «20 minutes», dass im Fall einer Rindermast die Tiere selbst bei einem Feuer nicht aus dem Stall liefen, sondern im Stall verblieben. Ein anderer Landwirt betonte, der Brand sei auch darum verheerend, weil die Futtervorräte um diese Jahreszeit voll gefüllt seien. Dass die Vorräte nun verbrannt seien, verschlimmere die Situation noch zusätzlich.

Erfolglose Personensuche

Gemäss Polizeiangaben brannten der Bauernhof, eine Scheune und ein Lagerhaus vollständig nieder. Die Feuerwehr brachte den Brand gegen Mittag unter ihre Kontrolle und konzentrierte sich auf die Löschung von Glutnestern. Die Polizei suchte derweil nach einer Person, die gemäss ihren Angaben in einem der abgebrannten Gebäude gelebt haben soll. Über deren Identität wollte die Polizei keine Angaben machen.

Gemäss Aussagen mehrerer Quellen könnte es sich um einen der wenigen Saisonarbeiter handeln, die auf dem Betrieb beschäftigt sind. Gemeindepräsident Laurent Imoberdorf teilte auf Anfrage jedoch mit, dass gemäss seinem Kenntnisstand das Gebäude nicht als Wohnraum genutzt wurde. Die Polizei liess mit zwei Baggern nach einem möglichen Leichnam suchen. Doch die Personensuche blieb bis zum Abend erfolglos. Weder fand die Polizei die sterblichen Überreste der gesuchten Person noch Spuren, die darauf hinwiesen, dass sie geflohen ist.

Um die Brandursache zu klären, hat die Waadtländer Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung eröffnet. Die Ermittlungen würden von Brandschutzspezialisten und der Kriminalpolizei geführt, heisst es im Communiqué. Wegen der Personensuche liess die fallführende Staatsanwältin das Gebiet weiträumig abriegeln und sogar eine Zufahrtstrasse sperren. Medienschaffenden war der Zutritt zum Unglücksort verboten. Erst gegen Mittag wurden Journalistinnen und Journalisten in die Nähe des abgebrannten Bauernhofs gelassen. Es war ihnen jedoch untersagt, mit den Leuten von der Feuerwehr und dem Zivilschutz zu reden.

Als mögliche Brandursache wurde vermutet, dass sich allenfalls das gelagerte Futter von selbst entzündet haben könnte. Ein Landwirtschaftsexperte sagte der Zeitung «24 Heures»: «Heu und Stroh können sich selbst entzünden, wenn sie zu feucht geerntet und gelagert und in einer grossen Menge angehäuft werden, und auch, wenn die natürlich entwickelte Wärme bei der Heulagerung nicht entweichen kann.»

Des pompiers et des policiers travaillent autour des decombres apres l'incendie d'une ferme le jeudi 21 decembre 2023 a Bottens dans le canton de Vaud. Plus de 500 animaux, principalement des bovins adultes et des veaux, ont peri dans l'incendie qui a ravage une ferme a Bottens dans la nuit de mercredi a jeudi. Une personne qui residait dans le rural est toujours recherchee. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Gemäss dem kantonalen Amt für Landwirtschaft gehörte der Landwirtschaftsbetrieb zu den grössten im ganzen Kanton Waadt. Der Brand schockierte die Dorfbewohner und macht sie betroffen. «Die Leute kamen aus dem ganzen Kanton, um ihre Pferde beim Bauerngut unterzubringen», sagte ein Einwohner der Zeitung «20 minutes».

Die Bauernfamilie ist als Pferdeliebhaber bekannt. Neben dem Bauerngut steht eine Manege mit einer Grösse von 1500 Quadratmetern. Pferde kamen beim Grossbrand gemäss aktuellen Kenntnisstand glücklicherweise keine zu Schaden. In der Gemeinde wurde für die betroffene Bauernfamilie eine umfassende Soforthilfe organisiert.