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Ende einer Ära nach 74 Jahren
Tränen nach der Landung des letzten Alitalia-Flugs

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Zum letzten Mal ist am Donnerstag eine Maschine der italienischen Airline Alitalia gelandet. Damit endet die 74 Jahre lange Geschichte der Traditionsfluglinie und eine Ära in der europäischen Luftfahrt.

Nach Angaben des Flughafens Rom-Fiumicino landete der Flieger aus dem sardinischen Cagliari am Donnerstag kurz nach 23.20 Uhr mit etwas Verspätung in der Hauptstadt. Angestellte der Airline bildeten dort ein Spalier für die ankommenden Passagiere und die Besatzung.

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Am Freitag ging bereits die «ITA Airways» des Unternehmens Italia Trasporto Aereo (ITA) an den Start. Die neue Airline ist am Morgen kurz vor 6.30 Uhr mit einem ersten Flug vom Mailänder Flughafen Linate nach Bari in Betrieb gegangen. 191 Flüge standen am ersten Tag nach Unternehmensangaben auf dem Plan.

ITA Airways gilt als Nachfolgerin von Alitalia, ist laut EU-Kommission allerdings nicht ihre wirtschaftliche Nachfolgerin. Lesen hier, weshalb ITA für die Lufthansa und die Tochter Swiss mehr Konkurrenz bedeutet.

Alitalia steckte seit den Nullerjahren in der Krise und fuhr schon lange keine Gewinne mehr ein. 2017 folgte die Insolvenz und der italienische Staat musste eingreifen. Auch Überbrückungshilfen von insgesamt rund 900 Millionen Euro konnten die Airline nicht wieder auf die Beine bringen. In der Corona-Krise war das Unternehmen auf Hilfen angewiesen, damit der Betrieb weiterlaufen konnte.

Ausserdem bekam die italienische Fluglinie aus Expertensicht starke Konkurrenz vom Niedrigpreis-Sektor. In den vergangenen Wochen und Monaten protestierten und streikten Alitalia-Mitarbeitende zudem immer wieder, weil ITA mit weniger Personal und Flugzeugen an den Start geht und viele Menschen deshalb dort keine Jobs bekamen. Nur 2800 der 10’000 Alitalia-Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt. Viele Alitalia-Bedienstete erhielten zudem verspätet ihr Gehalt. Die Folge der Proteste waren meist hunderte gestrichene Flüge.

Alitalia-Absturz am Stadlerberg

In der Schweiz bleibt von Alitalia auch der Absturz vom 14. November 1990 am Stadlerberg in Erinnerung. Eine DC-9 mit 46 Personen an Bord prallte in die Erhebung, alle Passagiere und Crewmitglieder starben. Das Unglück passierte, weil beim Nordanflug auf den Flughafen Zürich ein Fluginstrument des Kapitäns defekt war und nicht die richtige Höhe anzeigte. Das Gerät des Co-Piloten funktionierte zwar, wurde aber vom Kapitän ignoriert. Ein vom Co-Piloten eingeleitetes Durchstartmanöver brach Kommandant ab, wonach Flug 404 in den Stadlerberg prallte.

Polizei und Feuerwehrleute an der Absturzstelle des Alitalia-Flugzeuges am Stadlerberg. 46 Menschen verloren beim Unglück der DC-9 im Landeanflug ihr Leben.

Nach dem Unglück wurden unter anderem verbessere Verfahrensregeln zwischen den beiden Piloten im Cockpit eingeführt, zudem darf seitdem ein begonnenes Durchstartmanöver nicht mehr abgebrochen werden. Auf dem Stadlerberg wurde eine Anflugsignalisierung errichtet. Zudem werden Fluglotsen dank eines nach dem Absturz installierten Systems gewarnt, wenn ein landendes Flugzeug zu tief fliegt.

Am 14. November 1991 wurde an der Unglücksstelle ein Gedenkstein mit den Namen der Opfer eingeweiht.

Die «Flügel Italiens» hatten in den 74 Jahren mehrere Abstürzte zu beklagen, 474 Menschen starben dabei. In Italien bleibt die Fluggesellschaft aber vor allem als einstiger Stolz der Nation in den Herzen erhalten. Zum Ende der Airline gab es dann auch vor allem rührende Momente. In den sozialen Medien kursieren Videos der letzten Ansagen am Flughafen Cagliari oder in der Alitalia-Maschine. Nach der Verabschiedung der Passagiere liess die Crew noch «Volare» durchs leere Flugzeug schallen und es flossen die Tränen.

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SDA/anf