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Spontane Kundgebung
Hunderte gedenken in Zürich Nawalnys

Mahnwache für den verstorbenen / ermordeten russischen Opositionsführer Alexej Nawalny
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Wenige Stunden nach Bekanntwerden des Todes des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny versammelten sich auf dem Europaplatz beim Hauptbahnhof in Zürich knapp 300 Personen. Mit Plakaten, Kerzen und teils spontan gehaltenen Reden gedachten sie der «Symbolfigur des russischen Widerstands», wie er im Gespräch oft genannt wurde. Zur bewilligten Kundgebung aufgerufen hatte der Verein «Russland der Zukunft». Auch in Basel und Genf fanden Mahnwachen statt.

Mahnwache für den verstorbenen / ermordeten russischen Opositionsführer Alexej Nawalny 
16.02.2024

«Heute ist ein schrecklicher Tag, er macht Angst, und er macht wütend», sagte Andrej, ein Mitglied des Vereins, durch ein Megafon an die im Kreis stehenden Leute gerichtet. Hinter ihm das Konterfei des im russischen Straflager umgekommenen Politikers. Um den Kreis herum Passanten und Passantinnen, die dem Feierabend entgegensteuerten.

Mahnwache für den verstorbenen / ermordeten russischen Opositionsführer Alexej Nawalny

«Wir waren auf eine Weise vorbereitet auf diesen Tag, doch hofften wir trotzdem, dass er niemals kommen würde», sagt Andrej. Auch Nawalny habe mit diesem Tag gerechnet und all jenen, die auf seiner Seite stünden, etwas Simples mitgegeben: «Don’t give up!» Gebt niemals auf, sagte Andrej auf Englisch, Deutsch und Russisch.

«Wichtig, dass wir jetzt zusammenkommen»

Es sei zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, eine Analyse abzugeben, wie es nun mit dem «Russland der Zukunft» in der Schweiz weitergehen werde, sagte die Präsidentin des Vereins, Polina Petushkova, im Gespräch. Viele andere antworteten ähnlich auf die Frage, was der Tod Nawalnys nun für sie und für die Bewegung bedeutet.

«Es ist vor allem einmal wichtig, dass wir in diesem schrecklichen Moment zusammenkommen und uns unterstützen», sagt Petushkova. Das Symbol Nawalny werde in Erinnerung bleiben.

Mahnwache für den verstorbenen / ermordeten russischen Opositionsführer Alexej Nawalny

«Ich werde Putin und sein Regime überleben», sagt die 21-jährige Alif, die in Moskau aufgewachsen ist und seit drei Monaten in der Schweiz lebt. Auf ein Transparent hat sie in kyrillischer Schrift «Leben!» geschrieben. Durch das Megafon sagte sie zur Menge: «Habt keine Angst, das ist unser Land, Russland wird frei sein.»

Vanya Davidenko und Anna Konstantinova sind schon seit neun Jahren in der Schweiz. Seit Ausbruch des Krieges sind sie mit dem Verein «Russland der Zukunft» verbunden. Konstantinova war zunächst sprachlos, weil es derzeit einfach noch nichts zu sagen gebe. Als sie vom Tod Nawalnys erfuhr, habe sie sofort dem Chef Bescheid gegeben, dass sie zur Kundgebung gehen möchte.

«Russland der Zukunft» hiess einst die von Nawalny gegründete Partei, bis sie in Russland verboten wurde. Mittlerweile versammeln sich unter dem Namen in zahlreichen Ländern Ausland-Russen und -Russinnen. Ihr Symbol ist die weiss-blau-weisse Flagge. Am Samstag wird eine Kundgebung von «Russland der Zukunft» in Bern stattfinden.

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