Tipps für Zahlenmenschen12 Apps, die mehr können als nur rechnen
Excel ist nicht alles: Mit diesen Anwendungen können Sie spielen, komplexe Gleichungen lösen und Grössenverhältnisse verstehen – ganz gleich, ob Sie ein Mathegenie sind oder nicht.
Zählen
Mit meiner siebenjährigen Tochter habe ich seit drei Jahren eine Wette laufen: Es geht um rosarote Autos – und wer von uns mehr von dieser seltenen Art entdeckt. Als unbestechlichen Schiedsrichter verwenden wir die App Handzähler fürs iPhone, hier ausführlich getestet. Die funktioniert ähnlich wie der Klickzähler im Flugzeug, doch sie kann mehrere Dinge parallel zählen – in unserem Fall die Sichtungen von Tochter und Papa. Es ist möglich, Fehlzählungen zu korrigieren, und im Verlauf wird jeder Eintrag mit Datum und Uhrzeit protokolliert. Eine ähnliche App für Android ist Zähler.
Rechnen
Software-Unterstützung gibt es auch für die Rechenkunde. Die Rechner-App am iPhone und bei Android beherrscht zwei Modi: Wird das Telefon hochkant gehalten, erscheint eine einfache Ansicht für die Grundrechenarten. Wird das Telefon in die Horizontale gedreht, verwandelt sich die App in einen wissenschaftlichen Rechner. Übrigens: Falls bei Android die Rechner-App fehlt, liegt das daran, dass nicht alle Hersteller sie ausliefern. Sie können sie jedoch aus dem Store laden.
Auch bei Windows hat der Rechner versteckte Talente: Über das Menü links oben schalten Sie von der normalen Ansicht auf die wissenschaftliche um. Es gibt auch einen Modus für Diagramme, Programmierer, Datumsberechnungen und fürs Konvertieren von Masseinheiten. Apropos Masseinheiten: Eine tolle App fürs Konvertieren ist Convertible fürs iPhone: Die kennt eine Unzahl von Masseinheiten aus diversen Wissenschaftsbereichen und auch die Grösse vieler existierender Objekte: Die Grundfläche des Pentagons in die gern zitierten Fussballfelder umzurechnen, ist für sie ein Klacks.
Mit Zahlen spielen und experimentieren
Die klassischen Taschenrechner-Apps sind nicht sonderlich innovativ. Dass sich der Taschenrechner digital neu erfinden lässt, beweist Tydlig: Die Spezialität dieser App besteht darin, dass sich Rechnungen verbinden und abändern lassen. Das funktioniert konkret so, dass Sie das Resultat einer Berechnung als Ausgangswert für eine zweite verwenden. Sie können jedes Element, also Werte, Operatoren oder mathematische Symbole, jederzeit antippen und bearbeiten, worauf alle verknüpften Rechnungen aktualisiert werden – und Sie können Werte auch beschriften, sodass Ihre Berechnungen auch später nachvollziehbar bleiben.
Tydlig erinnert an eine charmante Variante von Excel – aber ohne dass sich Nutzerinnen und Nutzer mit den Feinheiten einer Tabellenkalkulation vertraut machen müssten. Es gibt Tydlig für zwei Franken fürs iPhone (ausführliche Besprechung).
Gleichungen und komplexe Rechnungen lösen
Eine App, die die Möglichkeiten des Smartphones voll ausnutzt, ist Photomath (für Android und iPhone). Mit der fotografieren Sie Rechnungen oder Gleichungen ab Blatt. Die App erkennt gedruckte wie handschriftliche Vorlagen und liefert nicht nur das Resultat, sondern erklärt auch die einzelnen Lösungsschritte. Auf diese Weise sollten sogar Schülerinnen und Schüler etwas lernen, die die App verwenden, um nicht selbst arbeiten zu müssen.
Wenn Sie Ihre Rechnungen gleich aufs Touch-Display eines Tablets zeichnen möchten, dann hilft MyScript Calculator 2 weiter (3 Franken für iPad und Android). Die App wandelt die Eingaben in Text um und löst sie auch gleich. Ein Nachteil: Sie können nicht mit mehreren, sondern nur mit einer Variablen rechnen – verwenden Sie für die Unbekannte das Fragezeichen.
Historisch kalkulieren
Zahlen-Apps können ganz warme Gefühle wecken: Das beweisen die digitalen Nachbildungen von historischen Rechenmaschinen: Der Abacus Simulator fürs iPad simuliert jenes Rechenbrett, das zwischen 300 und 500 vor Christus im alten Babylon erfunden worden ist. Die App erklärt mittels Übungen, wie damit addiert und subtrahiert wird, und es sollen auch Anleitungen für Multiplikation und Subtraktion folgen. Die Apps J42 HP-35 Calculator (für Android) und Vintage-45 (1 Franken, fürs iPhone) zollen dem HP-35 ihren Tribut: Das war der erste wissenschaftliche Taschenrechner, der 1972 auf den Markt gekommen ist und es sogar in die US-Raumstation Skylab geschafft hat.
Riesige und winzige Zahlen verstehen
Ein Gefühl für ganz grosse und ganz winzige Zahlen vermittelt schliesslich die iPad-App Universal Zoom (5 Fr.): Sie startet bei den alltäglichen Grössenverhältnissen und lässt Nutzerinnen und Nutzer durch viele Potenzen bis zur Milchstrasse und dem beobachtbaren Universum auf die eine respektive bis zum subatomaren Level auf der anderen Seite zoomen. In den Einstellungen schalten Sie von der Standardeinheit Meter auf «Powers of 10», also Zehnerpotenzen, um.
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