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Podcast

USA-Podcast «Alles klar, Amerika?»
Tim Walz – geniale Idee oder strategischer Fehler?

Democratic vice presidential nominee Minnesota Gov. Tim Walz and Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris speak at a campaign rally in Philadelphia, Tuesday, Aug. 6, 2024. (AP Photo/Matt Rourke)

Der Entscheid von Kamala Harris hat überrascht. Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, stand zwar auf der Liste der möglichen Vizekandidaten, jedoch ziemlich weit unten. Doch Harris, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, holte den 60-Jährigen auf ihr Ticket.

Walz stammt nicht aus einem Swing-State. Minnesota wählt seit 1972 zuverlässig den Kandidaten oder die Kandidatin der Demokraten. Offenbar gaben andere Kriterien den Ausschlag: Tim Walz, aufgewachsen im ländlichen Nebraska, stammt aus einer Lehrerfamilie, er hat selbst an einer Highschool unterrichtet. Ausserdem diente er mehr als 20 Jahre als Feldweibel in der Nationalgarde. 

Anders als Kamala Harris aus dem hippen Kalifornien ist Walz ein Durchschnittsamerikaner aus dem Mittleren Westen. Allerdings ein Durchschnittsamerikaner, der weiss, wie man gewinnt: Walz vertrat zwölf Jahre lang im US-Kongress einen Distrikt in Minnesota, der zuvor über 100 Jahre in republikanischer Hand gewesen war. Als Abgeordneter wurde er fünfmal wiedergewählt. Seit 2019 ist er Gouverneur von Minnesota. Und, in den USA ganz wichtig: Tim Walz gewann als Coach des Football-Teams seiner Highschool die Meisterschaft in seinem Bundesstaat.

Shapiro aus Pennsylvania übergangen

Trotzdem stellt sich die Frage, ob Josh Shapiro, der Gouverneur von Pennsylvania, nicht die taktisch geschicktere Wahl gewesen wäre. Denn der Weg ins Weisse Haus führt für die Demokraten mutmasslich durch Pennsylvania, mit seinen 19 Elektorenstimmen der Hauptgewinn unter den begehrten Swing-States. 

Wie also muss man Harris’ Entscheid für Tim Walz beurteilen? War es ein strategischer Fehler oder eine geniale Idee? Was gab den Ausschlag für Walz? Wie schlug er sich beim ersten gemeinsamen Auftritt mit Harris? Welche Bedeutung hat die Geografie im amerikanischen Wahlkampf überhaupt? Und was heisst das nun für Donald Trump und J. D. Vance? 

Darüber diskutiert Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Martin Kilian, dem langjährigen USA-Korrespondenten in Charlottesville, Virginia, in einer neuen Folge des USA-Podcasts «Alles klar, Amerika?».