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USA: Daten nach China geliefert
Tiktok sammelte Nutzer-Meinungen zu Abtreibung und Religion

FILE - The TikTok logo is seen on a mobile phone in front of a computer screen which displays the TikTok home screen, on March 18, 2023, in Boston. TikTok owner ByteDance can't avoid the bloc's crackdown on digital giants, a European Union court said Wednesday July 17, 2024 in a decision that found the video sharing platform falls under a new law that also covers Apple, Google and Microsoft. (AP Photo/Michael Dwyer, File)
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Die beliebte Social-Media-Plattform Tiktok hat nach Angaben des US-Justizministeriums massenhaft Informationen zu Nutzerinnen und Nutzern basierend auf deren Meinungen zu Waffengesetzen, Abtreibung und Religion gesammelt. Über ein internes System mit dem Namen Lark hätten Tiktok-Angestellte persönliche Daten zu Nutzern der Video-Plattform in den USA an Ingenieure des Tiktok-Mutterunternehmens ByteDance in China geschickt, hiess es am Freitag (Ortszeit). Die Informationen seien auf chinesischen Servern gespeichert worden und für Mitarbeitende von ByteDance in China zugänglich gewesen.

Die Vorwürfe wurden von Anwälten der US-Regierung in Unterlagen erhoben, die bei einem Bundesberufungsgericht in Washington eingereicht wurden. Derzeit gibt es einen Rechtsstreit in den USA über die Zukunft von Tiktok, das von mehr als 170 Millionen Amerikanerinnen und Amerikanern genutzt wird. US-Präsident Joe Biden unterzeichnete im April ein Gesetz, das ein Verbot für Tiktok bedeuten könnte, wenn es an den Verbindungen zu ByteDance festhält. US-Abgeordnete und Regierungsvertreter hatten Bedenken geäussert, dass die chinesischen Behörden ByteDance dazu zwingen könnten, US-Nutzerdaten zu übergeben oder über eine Manipulation von Algorithmen die öffentliche Meinung zu Gunsten chinesischer Interessen zu steuern.

Die US-Regierung argumentierte, dass die Sorge vor einer Manipulation von Tiktok-Inhalten berechtigt sei. Mitarbeitende von Tiktok und ByteDance seien dafür bekannt, einer Praxis nachzugehen, bei der bestimmte Videos gehypt werden, um auf eine bestimmte Anzahl von Clicks zu kommen. Zwar kann Tiktok damit beliebte Inhalte auf der Plattform kuratieren und sie einem breiteren Publikum bekannt machen, doch US-Behördenvertreter warnen, dass die Vorgehensweise auch für böse Zwecke genutzt werden könne.

«Das Tiktok-Verbot würde die Stimmen von 170 Millionen Amerikanern zum Schweigen bringen», sagte Alex Haurek von Tiktok. Das wäre ein Verstoss gegen die US-Verfassung. «Wie wir bereits gesagt haben, hat die Regierung nie Beweise für ihre Behauptungen vorgelegt, auch nicht als der Kongress dieses verfassungswidrige Gesetz verabschiedete.»

DPA/anf