AboKrieg in der UkraineTiere suchen nach der Flut von Cherson ein neues Zuhause
Durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms bei Cherson verloren Tausende Menschen ihr Zuhause. Oft mussten sie auch ihre Haustiere zurücklassen. Hilfsorganisationen kümmern sich um die Tiere und vermitteln sie an neue Familien – auch in der Schweiz.
Wenn Julietta Beryozka von ihrem Hund erzählt, lacht und weint sie gleichzeitig. Denn sie liebt ihren Familienhund. Aber sie musste ihn in Kizomys, einem Fischerdorf am Dnjepr-Delta, zurücklassen. Ihr Zuhause wurde Anfang Juni von den Fluten zerstört, die der Kachowka-Staudamm freigab. Nach dem Hochwasser kamen die Artillerie-Angriffe, die das Leben im Dorf unmöglich machten. Ihr Mann, Igor Beryozka, zeigt Handyaufnahmen vom eingestürzten Haus. «Wir hatten dort ein schönes Leben, alles, was man braucht. Die Menschen lebten von der Fischerei. Jetzt ist alles weg», sagt er. Viele der Häuser, die die Flut verschont hat, wurden von Granaten getroffen. Auf dem Video sieht man Dächer und Wände, in denen grosse Löcher klaffen. Fenster und Türen wurden durch die Wucht der Explosionen aus den Angeln gerissen.