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Fantastische Bilder aus der Tiefsee
Mehr als 100 neue Arten im Südostpazifik entdeckt

A Chaunacops (a genus of bony fish in the sea toad family Chaunacidae) is seen at a depth of 1388.65 meters on Seamount SF2 inside the Nazca-Desventuradas Marine Park.

Credit: Schmidt Ocean Institute

All visual assets (Images, videos, etc) can only be used as stated by creative commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 
CC BY-NC-SA 

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Lila, grüne und orangefarbene Schwämme ragen aus dem Ozeangrund, eine wie eine Lichterkette leuchtende Rippenqualle lässt sich durch die Tiefe treiben, und Seeigel mit kastanienbraunen Stacheln versammeln sich zu einer imposanten Kolonie auf einem ansonsten unscheinbaren Felsklotz. In der ewigen Finsternis der Ozeane tummeln sich trotz der Kälte, dem hohen Druck und der Dunkelheit eine Fülle von ungewöhnlichen Geschöpfen. 

Wie überraschend gross die Artenvielfalt an den Unterwasser-Gebirgsketten des Nazca- und des Salas-y-Gómez-Rückens im Südostpazifik ist, zeigt die aktuelle Tiefsee-Expedition des kalifornischen Schmidt Ocean Institute. Untersucht hat die internationale Crew ausgewählte Gebiete der rund 200 Berge mit einer Länge von 2900 Kilometern, die sich von Chile bis zu den Osterinseln erstrecken und länger als der Himalaja sind.

Vor der Kamera des ferngesteuerten Tauchroboters schwebte plötzlich auch eine geradezu geisterhafte Erscheinung mit bleicher Haut, vielen Armen und zwei auffällig grossen Flossen am Kopf vorbei. Dieses surreal anmutende Wesen ist ein nur äusserst selten zu sehender Oktopus, der wegen seiner ohrenartig abstehenden Flossen auch nach dem Elefanten Dumbo aus dem Zeichentrickfilm von Walt Disney benannt wurde. 

Seit mehreren Wochen untersuchen die Forschenden die Ökosysteme der vor langer Zeit durch vulkanische Aktivität entstandenen Seeberge, die zum Teil mit über 3500 Metern vom Meeresboden die Höhe des Tödi in den Glarner Alpen erreichen. «Für die marinen Lebewesen in der Tiefsee sind diese Berge im Ozean wie Oasen in der Wüste», sagt die Meeresbiologin Lilian Böhringer vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Durch die basaltischen Felsen des vulkanischen Ursprungs bietee der Untergrund besonders guten Halt für festsitzende Lebewesen.

Die Crew des Schmidt Ocean Institute unter der Leitung von Javier Sellanes von der Universidad Católica del Norte in Chile entdeckte vor kurzem vermutlich mehr als 100 neue Arten, darunter Schwämme, Flohkrebse, Seeigel, Krebstiere und Korallen. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich auch um eine bisher noch nie wissenschaftlich beschriebene Tierart handelt, braucht es jedoch noch aufwendige Untersuchungen im Labor wie zum Beispiel genetische Analysen.

Besonders auffällig war unter anderem auch ein bizarr aussehender knallroter Fisch, der zur Familie der Seekröten (Chaunacidae) gehört und mit Anglerfischen verwandt ist. Er benutzt seine Flossen wie Hände, um auf dem Meeresboden zu «gehen». «Meistens hocken sie irgendwo und warten, bis ihnen etwas zum Fressen direkt vors Maul kommt», sagt Böhringer, die andere Arten von Seekröten kennt. Durch die rote Farbe sei der Fisch dort unten gut getarnt, weil rotes Licht unter Wasser am stärksten absorbiert werde und dadurch nicht in diese Tiefe vordringen könne. Für seine Feinde sei er deshalb praktisch unsichtbar. 

Detail of a sponge documented at 1238.67 meters depth at Seamout 10, also known as Guyot Baral.

Credit: ROV SuBastian / Schmidt Ocean Institute

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ROV SuBastian is recovered onto Research Vessel Falkor (too) at sunset.

Credit: Alex Ingle / Schmidt Ocean Institute

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A squat lobster documented in coral at a depth of 669 meters on Seamount JF2. An international group of scientists aboard a recent Schmidt Ocean Institute expedition believe they have discovered more than 100 new species living on seamounts off the coast of Chile, including deep-sea corals, glass sponges, sea urchins, amphipods, and squat lobsters.

Credit: ROV SuBastian / Schmidt Ocean Institute

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Angepasst an die unwirtliche Umgebung, ist auch eine vermutlich ebenfalls erstmals gefundene Art von Glasschwamm. Diese skurillen Kreaturen nehmen Nährstoffe in ihren durchsichtigen Körper auf. «Sie haben keinen Mund, keinen Magen und kein Hirn, sondern filtern alle möglichen Partikel aus dem Ozeanwasser», erklärt Böhringer. Gesehen wurde dieses fragil wirkende Exemplar in einer Tiefe von über 1000 Metern unter der Meeresoberfläche. 

Mehr als zwei Drittel der beiden Gebirgsketten befinden sich ausserhalb geschützter Gewässer und der Gerichtsbarkeit eines einzelnen Landes. «Diese Abgeschiedenheit hat sie bisher vor vielen menschlichen Eingriffen geschützt», sagt Böhringer. Doch drohten Tiefseebergbau, Verschmutzung und Überfischung zunehmend die dort vorkommende, besondere marine Artenvielfalt zu gefährden. Mit gravierenden Folgen auch für andere Tiere, die sich beispielsweise in den Korallenriffen der Unterwasserberge nur kurzfristig aufhalten. Denn wandernde Arten wie Thunfische, Haie und Meeresschildkröten suchen dort nach Nahrung.

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