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Ticker 2. Wahlgang Ständerat Zürich
Moser feiert mit Kindern und sagt: «Es war ein anstrengender Wahlkampf»

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«Ein gutes Zeichen»

An der GLP-Wahlfeier im Cabaret Voltaire trudeln immer mehr Menschen ein. Unter anderem ist die GLP-Nationalrätin Barbara Schaffner da.

Sie hat die Auszählung heute Morgen aus nächster Nähe mitverfolgt: Als Mitglied des Wahlbüros zählte sie die Stimmen in ihrer Heimatgemeinde Otelfingen aus. «Tiana Moser und Gregor Rutz lagen etwa Kopf-an-Kopf. Dass Tiana in einer ländlichen, SVP-geprägten Gemeinde so gut abschneidet, war ein gutes Zeichen für uns.»

Barbara Schaffner kommentiert an der Wahlfeier Mosers Wahl.

Schaffner denkt, dass Tiana Moser im Ständerat ihre Themen wie Europa, aber auch Biodiversität vorantreibt. Welche Dossiers auf ihrem Tisch landen, wird aber davon abhängig sein, in welchen Kommissionen Moser Einsitz nimmt. Die Mitglieder im Ständerat sind normalerweise in mehr Kommissionen als im Nationalrat (weil sich gleich viele Kommissionen auf weniger Köpfe verteilen), dadurch müssen sie thematisch breiter aufgestellt sein.

Das werde Tiana Moser vor keine Herausforderungen stellen, sagt Barbara Schaffner. «Als Fraktionschefin hat sie ihre thematische Breite unter Beweis gestellt. Sie war immer gut vorbereitet und kennt die Dossiers im Detail.»

Das Land wählt Rutz – aber mit auffälligen Ausnahmen

In den meisten Landgemeinden hat Rutz die Nase vorn. Dass es für den SVP-Kandidaten aber nicht reichen dürfte, zeigen die zahlreichen konservativen oder bürgerlichen Ausnahmegemeinden, die Tiana Moser den Vorzug gaben.

Unter ihnen sind zum Beispiel Pfungen, Dättlikon, Niederweningen oder Eglisau. Auch das ländliche Knonaueramt steht gesamthaft hinter Moser, das gilt auch für die meisten Gemeinden des linken Zürichseeufers. Und an der Goldküste räumt Rutz nicht einfach ab. So wählten Meilen oder Stäfa mehrheitlich für Moser.

Alles bereit für den Apéro

Im offiziellen Wahlzentrum in der Zürcher Walche geht man von einer baldigen Entscheidung aus. Die Platten mit dem Apérogebäck werden bereits aufgetischt.

In der Walche wird im Rahmen der Wahlen um den 2. Ständeratssitz bereits der Apéro serviert.

Bereits vor Ort ist auch Domenik Ledergerber, der Kantonalpräsident der Zürcher SVP. Sein Telefon läuft derzeit heiss.

In der Walche warten die Journalistinnen und Journalisten.

Derweil wartet der Tross der Journalistinnen und Journalisten im Saal der Walche auf die definitiven Ergebnisse.

Erster Stadtkreis ausgezählt

Die Stimmenzählenden kommen schnell voran. Nun ist der erste städtische Wahlkreis ausgezählt.

In Winterthur-Veltheim holt Tiana Moser gut 73 Prozent der Stimmen, Gregor Rutz nur knapp 22 Prozent. In der Stadt Zürich liegt noch kein Resultat vor.

Rutz holt etwas auf

Die Resultate der laufend neuen Hochrechnungen sprechen eher für Rutz. Seine Stimmenzahl wird stetig nach oben korrigiert. Derzeit wird er nach Auszählung aller Gemeinden und Stadtkreise auf 160'000 Stimmen kommen.

Bisher sind 148 Gemeinden ausgezählt. Gregor Rutz kommt dabei auf 112'387 Stimmen, Tiana Angelina Moser auf 103'984 Stimmen.

Noch fehlen in der Auszählung aber die Stadtkreise aus Winterthur und Zürich. Dort dürfte Moser viele Stimmen holen.

GLP-Co-Präsident: «Sensation»

GLP-Co-Präsident Nicola Forster ist nach der ersten Hochrechnung überwältigt: «Dieses Resultat ist in dieser Deutlichkeit eine Sensation. Die Zahlen sind ganz ähnlich wie bei den Wahlen 2007. Damals holte Verena Diener auch rund 200'000 Stimmen und Ueli Maurer hatte keine Chance.»

Womöglich seien heute die linken Wählerinnen und Wähler nach der Niederlage der Grünen am 22. Oktober stärker motiviert gewesen als die bürgerlichen, mutmasst Forster. «Es könnte heute eine Kompensation der Nationalratswahlen stattgefunden haben.»

Ist jetzt Tiana Moser der Linken etwas schuldig? Forster verneint. Zwar zeigt er sich erfreut, dass SP, Grüne und AL die GLP-Kandidatin unterstützt haben, aber: «Tiana Moser ist definitiv keine linke Kandidatin». Auch habe es im Wahlkampf Unterstützung bis weit in die bürgerlichen Reihen gegeben, sagt Forster und berichtet sogar von SVP-Leuten, die Moser – wenn auch nicht laut – unterstützt hätten. «Da haben wir gemerkt, dass es etwas drin liegt.»

Moser verstehe sich ohnehin als Repräsentantin des ganzen Kantons, sagt Forster.

Hochrechnung 12.20 Uhr: Moser weiterhin vorn

Laut der jüngsten Hochrechnung liegt die GLP-Ständerätin Tiana Angelina Moser nach wie vor vor Gregor Rutz.

Moser kommt auf 202'000 Stimmen, Rutz auf 158'000 Stimmen, 2000 mehr als bei der Hochrechnung vor 12 Uhr.

GLP im Cabaret Voltaire

Die GLP verfolgt die Wahlen im Cabaret Voltaire im Zürcher Niederdorf. Die Stimmung ist nach den Resultaten der ersten Hochrechnung gelöst.

Die GLP verfolgt das Rennen um den zweiten Ständeratssitz ihrer Kandidatin Tiana Angelina Moser im Zürcher Cabaret Voltaire.

130 von 175 Gemeinden sind ausgezählt

Derzeit sind 130 der 175 Gemeinden und Stadtkreise ausgezählt. Das Resultat ist ein anderes als das der ersten Hochrechnung, weil vorerst nur die Resultate der kleinen Landgemeinden vorliegen.

Gemäss dieser Resultate erhält Gregor Rutz rund 85'000 Stimmen. Tiana Angelina Moser deren 76'000.

Die Wahlbeteiligung liegt bei gut 39 Prozent.

Moser klar vor Rutz

Die GLP-Kandidatin Tiana Angelina Moser dürfte zweite Zürcher Ständerätin werden.

Gemäss der ersten Hochrechnung des Statistischen Amts auf der Basis von 120 Gemeinden holt Moser 202'000 Stimmen, Gregor Rutz (SVP) kommt auf 156'000 Stimmen.

Das Resultat ähnelt stark jenem von 2007, als Verena Diener (GLP) knapp 200'000 Stimmen holte und Ueli Maurer (SVP) 170'000 Stimmen.

Keine Schlangen vor dem Stadthaus

Anders als beim Wahlgang am 22. Oktober herrscht kurz vor Schliessung der Wahlurnen kein Andrang vor dem Stadthaus in Zürich.

Kaum Andrang vor dem Zürcher Stadthaus beim zweiten Wahlgang für den Zürcher Ständerat.

Daraus lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen:

  • Für viele Wählerinnen und Wähler war klar, für wen sie ihre Stimme in die Urne legen. Es stehen mit Tiana Angelina Moser und Gregor Rutz nur zwei Personen mit reellen Chancen zur Auswahl. Das linke Lager tendierte zu Moser, das bürgerliche Lager zu Rutz.

  • Viele Stimmberechtigte haben bereits brieflich abgestimmt, worauf die hohe briefliche Stimmabgabe hindeutet. Am Samstag lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Zürich bei rund 40 Prozent.

Die Wahlbeteiligung

Es finden heute weder kantonale noch nationale Abstimmungen statt. Das spricht gegen eine hohe Stimmbeteiligung. Doch das Duell Gregor Rutz gegen Tiana Moser scheint zu mobilisieren. So lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Zürich am Samstag bei 40,3 Prozent. Das sind schon deutlich mehr als die 34 Prozent, die vor vier Jahren im zweiten Wahlgang zur Urne gingen.

Wem hilft eine recht hohe Stimmbeteiligung in der Stadt?

Peter Moser, ehemaliger Chefanalytiker des Statistischen Amts des Kantons Zürich, sagt grundsätzlich: «Wir sehen ein heisses Rennen, keine Kandidatur ist einfach gesetzt.» Aber eine hohe Wahlbeteiligung bedeute, dass viele wählen gehen, die eigentlich keine Parteibindung zu den Kandidierenden haben. Das helfe vor allem Tiana Moser, weil die Linke sich wohl geschlossen gegen Gregor Rutz stellen werde.

Tiana Moser ist auch deshalb leicht im Vorteil, weil sich neben der GLP die SP, Grünen, AL und EVP für sie aussprechen. Diese Parteien erreichen zusammen mit 47,3 mehr Wählerprozente als die SVP, FDP und EDU (41,3), die Gregor Rutz favorisieren. Die Mitte (8,2) hat Stimmfreigabe beschlossen.

Moser muss allerdings 50'000 Stimmen aufholen. Rutz hatte im ersten Wahlgang 155'000 Stimmen geholt, Moser nur 105'000.

Das Streitgespräch

Interview und Portrait von Tiana Angelina Moser und Gregor Rutz, die beiden Kandidaten für den zweiten Ständerats Sitz..
10.11..2023
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)

Wie das im Wahlkampf so üblich ist, wurde von verschiedenen Seiten auch hart auf die Frau und den Mann gespielt. Tiana Moser sei eine «Teilzeit-Zürcherin», hiess es etwa. Oder Gregor Rutz kneife vor Podien.

Diese Redaktion traf die beiden Kandidierenden zu einem Streitgespräch. Da stritten sie darüber, wer denn nun wo politisch stehe und wer sich besser mit Daniel Jositsch ergänze. Sie machten aber auch klar, wo sie in der Europapolitik oder in sozialen Fragen stehen.

Lesen Sie hier unser Streitgespräch.

Wo Rutz und Moser politisch stehen

Gregor Rutz und seine SVP machten schnell klar: Wer sich für Tiana Moser von der GLP entscheidet, wählt links. Wer ein Gegengewicht zu Daniel Jositsch (SP) will, muss Rutz wählen.

Doch stimmt das auch wirklich?

Diese Redaktion hat sich die beiden Kandidierenden genau angeschaut. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Tiana Moser steht der FDP näher als Gregor Rutz: Im Themenbereich Umwelt und Energie stimmt sie häufig mit den linken Parteien. Aber in Themen wie Wirtschaft, Finanzen und Steuern sowie Migration ist sie dagegen stärker auf FDP-Linie. Und ihr Smartspider-Profil hat mit jenem der FDP-Kandidatin Regine Sauter (FDP) mehr Überschneidungen als mit der Smartspider von Daniel Jositsch.

  • Gregor Rutz steht in fast allen politischen Themenfeldern deutlich weiter weg von den FDP-Positionen. Einzig in Migrationsfragen ist Rutz etwas näher bei den Liberalen als sonst. Aber selbst da ist Moser dichter an der FDP als Rutz. Doch verglichen mit dem Smartspider von Jositsch, deckt Rutz das rechtskonservative Spektrum breiter ab als Tiana Moser.

Lesen Sie hier unsere Auswertung und wo Rutz und Moser bei den drängendsten politischen Themen stehen.

Wer mobilisiert wie gut?

In dem Duell Gregor Rutz gegen Tiana Moser geht es darum, wer wie gut mobilisieren kann. Betrachtet man bloss die Parteibasis, ist die SVP deutlich stärker als die GLP. Aber es kommt auf die Verbündeten an. Davon hat Tiana Moser grundsätzlich mehr. Bereits die FDP ist gespalten, wen sie unterstützen soll. Die Mitte hat Stimmfreigabe beschlossen, und die EVP, SP, Grünen und die AL stellen sich klar hinter Moser.

Die Frage ist aber, wie gross das Interesse der Wählerinnen und Wähler der anderen Parteien ist, nochmals an die Urne zu gehen, wenn keine von ihren Kandidatinnen und Kandidaten sich zur Wahl stellen.

Die Grünen sagten, ihre Parteikasse sei mit dem Rückzug von Daniel Leupi leer. Daniel Jositsch hatte sein ganzes Geld für den ersten Wahlgang verbraucht, und von der SP gab es zwar ein klares Bekenntnis zu Moser, aber wie viel Geld man noch investieren will, war unklar.

Tiana Moser hatte für ihren gesamten Wahlkampf 300'000 Franken zur Verfügung. Einen grossen Teil dürfte sie dafür im ersten Wahlgang bereits verbraucht haben.

Gregor Rutz’ Budget lag von Anfang an höher, und die Wirtschaftsverbände sagten, sie würden im zweiten Wahlkampf auch nochmals bis zu 150'000 Franken investieren.

Lesen Sie hier mehr dazu, wie die Parteien für den Endspurt mobilisierten.

Das geschah im ersten Wahlgang

Der Sieger stand im ersten Wahlgang eigentlich schon von Anfang an fest: Daniel Jositsch (SP) ist und bleibt Ständerat. Er wurde mit 236’775 Stimmen komfortabel gewählt. Das absolute Mehr lag bei 218’128 Stimmen.

Alle anderen Kandidierenden verpassten das absolute Mehr deutlich. Am nächsten kam ihm Gregor Rutz (SVP) mit 154’910 Stimmen. Regine Sauter (FDP) landete mit 120'571 Stimmen auf Platz drei. Dahinter folgte Tiana Moser (GLP) mit 105'604 Stimmen. Daniel Leupi (Grüne, 97'520 Stimmen), Philipp Kutter (Die Mitte, 66'770 Stimmen) und Nik Gugger (EVP, 32'941Stimmen) blieben chancenlos. Sie nahmen sich in der Folge selbst aus dem Rennen, und Tiana Moser machte schnell klar, dass sie antreten wird.

Die SVP und die FDP, die zusammen eine Listenverbindung eingegangen waren, legten sich schliesslich auf Gregor Rutz als ihren Kandidaten fest. Regine Sauter zog den Kürzeren. Das begeisterte nicht alle bei der FDP, aber die Wirtschaftsverbände liessen ihren grossen Einfluss spielen.

Lesen Sie hier unsere Recherche, wie ein mächtiger Männerclub im Hinterzimmer Regine Sauter absägte.

Das sind die letzten Zürcher Ständeräte

Klar ist schon vor dem zweiten Wahlgang, dass die FDP den Zürcher Ständeratssitz, den sie seit 40 Jahren innehatte, verliert. Die SVP stellte letztmals 1998 bis 2007 einen Zürcher Ständerat, die GLP von 2007 bis 2015.

  • 1967–1977: Fritz Honegger (FDP)

  • 1967–1979: Albin Heimann (LdU)

  • 1978–1983: Emilie Lieberherr (SP)

  • 1979–1987: Jakob Stucki (SVP)

  • 1983–1995: Ricardo Jagmetti (FDP)

  • 1987–1998: Monika Weber (LdU)

  • 1996–2003: Vreni Spoerry (FDP)

  • 1998–2007: Hans Hofmann (SVP)

  • 2003–2007: Trix Heberlein (FDP)

  • 2007–2015: Felix Gutzwiller (FDP)

  • 2007–2015: Verena Diener (GLP)

  • 2015–2023: Ruedi Noser (FDP)

  • 2015–?: Daniel Jositsch (SP)

  • 2023–?: Tiana Moser (GLP) oder Gregor Rutz (SVP)