Newsticker zum Krieg in der UkraineTote nach russischem Raketenschlag auf Krywyj RihPutin-Berater trifft Trump-Berater offenbar im Weissen HausNach drohnenfreier Nacht neue russische Angriffe auf Ukraine
US-Vermittler verhandeln mit Vertretern Moskaus und Kyjiws über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Newsticker.
Butscha-Massaker, Verschleppungen: Die vergessenen Kriegsverbrechen
Für Putin schlecht, für Europa gut: Trump droht Staaten, die russisches Öl kaufen
Militär-Vergleich: Was hat Europa den Russen entgegenzusetzen?
Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
Laden Sie unsere News-App herunter und bleiben Sie mit Push-Nachrichten auf dem Laufenden.
Riad-Verhandlungen: Erklärung folgt am Dienstag
Die USA und Russland haben sich bei Gesprächen über den Ukraine-Krieg in Saudiarabien nach russischen Medienberichten auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. Das Papier solle am Dienstag veröffentlicht werden, meldeten die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti unter Berufung auf Quellen in der Delegation aus Moskau. Das Treffen in Riad habe etwa zwölf Stunden gedauert. Details wurden nicht genannt.
In dem Gespräch sollte es um eine Waffenruhe als ersten Schritt zu einem möglichen Ende des mehr als drei Jahre dauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gehen. Am Sonntag hatten die US-Unterhändler in Riad zunächst mit Vertretern aus Kyjiw gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass auf das amerikanische-russische Treffen eine weitere Gesprächsrunde mit der Ukraine folgen werde. (DPA)
Russische Journalisten in Ostukraine getötet
Drei russische Medienvertreter sind nach Angaben ihrer Medien an der Front in der Ostukraine getötet worden. Ein Reporter arbeitete demnach für die Moskauer Zeitung «Iswestija», ein Kameramann und ein Fahrer waren für den Militär-Fernsehkanal Swesda im Einsatz. Sie seien durch ukrainischen Artilleriebeschuss ums Leben gekommen, berichtete Swesda.
Ein genauer Ort wurde nicht genannt. Der «Iswestija»-Reporter hatte seine letzte Reportage aus der Nähe der umkämpften ukrainischen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkow geschickt.
Seit dem Einmarsch Russlands in das Nachbarland im Februar 2022 sind nach einer Übersicht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mehr als ein Dutzend russische Journalisten im Einsatz getötet worden.
Dem Journalistenverband der Ukraine zufolge wurden bislang 18 ukrainische wie ausländische Berichterstatter getötet, während sie im Krieg ihrer Arbeit nachgingen. Zehn Journalisten und Journalistinnen fielen in ihrer arbeitsfreien Zeit Bomben oder Beschuss zum Opfer. Mehr als 80 Medienvertreter, die in der ukrainischen Armee dienten, wurden bei Kämpfen getötet. (DPA)
Mittlerweile über 80 Verletzte bei Angriff auf Sumy
Durch einen russischen Raketenangriff sind in der nordostukrainischen Grossstadt Sumy Behörden zufolge mehr als 80 Menschen verletzt worden. «Moskau spricht von Frieden, während es brutale Angriffe auf dicht besiedelte Wohngebiete in ukrainischen Grossstädten durchführt», schrieb Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.
Der Minister verlangte von Russland, derartige Angriffe einzustellen. Gleichzeitig forderte er die Verbündeten zu einer stärkeren Unterstützung der Ukraine auf: «Jede Diplomatie mit Moskau muss mit Feuerkraft, Sanktionen und Druck untermauert werden.» (DPA)
Dutzende Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Sumy
In der nordostukrainischen Grossstadt Sumy sind laut Behörden bei einem russischen Raketenschlag mindestens 65 Menschen verletzt worden. «Heute griff der Feind ein Industrieobjekt an», schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar bei Telegram.
Unter den Verletzten sind der Staatsanwaltschaft zufolge auch 14 Minderjährige. Demnach wurden auch Wohngebäude, eine Schule und ein Krankenhaus beschädigt. Die Stadt ist immer wieder Ziel russischer Luftschläge. (DPA)
USA starten Verhandlungen mit Russland
Vertreter der USA und Russlands haben in der saudiarabischen Hauptstadt Riad Gespräche über die Beendigung des Kriegs in der Ukraine begonnen. Das für 10.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MEZ) angesetzte Treffen finde hinter verschlossenen Türen im Hotel «Ritz Carlton» statt, berichtete Russlands staatliche Nachrichtenagentur Tass.
Die russische Verhandlungsdelegation wird von dem im Föderationsrat sitzenden Aussenpolitiker Georgi Karassin und Geheimdienstler Sergej Besseda angeführt, der als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin gilt. Auf US-Seite führen der Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, Mike Waltz, und der Ukraine-Sondergesandte Keith Kellogg die unterschiedlichen Verhandlungsteams in Saudiarabien.
Mit dem ukrainischen Verhandlungsteam haben die US-Vertreter bereits am Vortrag erste Gespräche geführt. Verteidigungsminister Rustem Umjerow bewertete diese positiv. Ziel dieser Pendeldiplomatie sei es, die Positionen der verfeindeten Nachbarländer anzunähern, um den Krieg in der Ukraine zu stoppen, hatte Kellogg vor den Gesprächen mitgeteilt.
Verhandelt wird über Schritte zu einer Waffenruhe und einem anschliessenden Frieden. Während die Ukraine einem Vorschlag Trumps zu einer zunächst auf 30 Tage befristeten Waffenruhe bereits zugestimmt hat, stellte Putin Vorbedingungen. Daher dürfte es in Riad zunächst um kleinere Schritte wie den Verzicht auf Schläge gegen Energieobjekte und eine Feuerpause im Schwarzen Meer für die Sicherheit der Schifffahrt gehen. (SDA)
Selenskyj: Russland zieht Krieg in die Länge
Mit Blick auf die neueste Runde von Gesprächen über mögliche Wege zu einem Frieden unter US-Vermittlung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau vorgeworfen, den Krieg in die Länge zu ziehen. Russland habe den Krieg herbeigeführt und setze ihn fort, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Seit dem 11. März gibt es einen Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand, und die Angriffe hätten schon längst aufgehört, aber es ist Russland, das dies alles fortsetzt.»
Selenskyj verwies dabei auf Serien russischer Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen. «Wenn kein Druck auf Russland ausgeübt wird, werden sie weiterhin echte Diplomatie in Moskau verachten und weiterhin Leben vernichten», warf er der russischen Führung vor.
Zuvor waren in der saudischen Hauptstadt Riad Vertreter der ukrainischen Delegation mit US-amerikanischen Unterhändlern zusammengekommen. Bei den Verhandlungen treffen die amerikanischen Unterhändler am Montag mit der russischen Delegation zusammen, um anschliessend in einer Form von Pendeldiplomatie mögliche Wege zu einer Friedenslösung auszuloten.
Nach ukrainischer Darstellung geht es in Riad zunächst um technische Fragen. Es stünden Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur auf der Tagesordnung, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow. «Heute arbeiten wir uns durch eine Reihe komplexer technischer Fragen – unserer Delegation gehören sowohl Energieexperten als auch militärische Vertreter der Marine- und Luftstreitkräfte an.»
«Die Arbeit der Delegationen geht weiter», sagte Selenskyj. «Aber ganz gleich, worüber wir mit unseren Partnern sprechen, wir müssen (Kremlchef Wladimir) Putin dazu drängen, tatsächlich einen Stopp der Angriffe anzuordnen: Wer auch immer diesen Krieg verursacht hat, muss ihn beenden.» (DPA)
Kyjiw und Washington nehmen Gespräche in Riad auf
In Saudiarabien wollen US-Vermittler getrennt mit Vertretern Moskaus und Kyjiws über eine begrenzte Waffenruhe im Ukraine-Krieg verhandeln. Der US-Sondergesandte Keith Kellog sprach von einer Art Pendeldiplomatie, mit der die US-Delegation eine Annäherung zwischen den beiden Kriegsparteien erreichen wolle.
Am Sonntag trafen sich bereits Vertreter der Ukraine mit der US-Delegation zu einer ersten Gesprächsrunde, wie der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow auf X berichtete. Zunächst stünden Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur auf der Tagesordnung. Für Montag sind Verhandlungen der US-Delegation mit Russland angekündigt. Nach einem Bericht der «New York Times» könnte es je nach Verlauf auch weitere Gespräche mit der Ukraine geben.
US-Präsident Donald Trump will den Krieg nach eigenen Angaben so schnell wie möglich beenden. Die Chancen darauf stünden gut, meinte er im Vorfeld des Treffens. Die USA werden in Saudiarabien mit mehreren Teams vertreten sein, zu dem neben Kellogg auch etwa US-Sicherheitsberater Mike Waltz gehören soll.
Für die Ukraine sollte Andrij Jermak als Chefunterhändler nach Saudi-Arabien reisen. Russland wird in Riad durch den Aussenpolitiker Georgi Karassin aus dem Föderationsrat und Geheimdienstler Sergej Besseda, einem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin, vertreten sein.
Bei den Verhandlungen wird es um mögliche Schritte zu einer Waffenruhe gehen. Als erste Massnahme ist ein Verzicht auf Angriffe gegen Energieanlagen geplant, wobei die Ukraine auch andere Infrastrukturobjekte schützen will. Diese begrenzte Feuerpause war grundsätzlich schon bei einem Telefonat zwischen Putin und Trump abgemacht worden, jedoch ohne Details zur Umsetzung. Weiteres Thema dürfte die Sicherheit der Seefahrt im Schwarzen Meer sein. (DPA)
Russische Drohnen treffen Kyjiw – zwei Tote
Kurz vor neuen Sondierungen der Kriegsparteien über einen möglichen Weg zum Frieden hat das russische Militär die ukrainische Hauptstadt Kyjiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Dabei kamen nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen ums Leben.
Sowohl Bürgermeister Witali Klitschko als auch Militärverwalter Timur Tkatschenko berichteten auf Telegram von zahlreichen Explosionen. Unter anderem seien mehrere Hochhäuser getroffen worden, in den oberen Stockwerken der Wohn- und Bürogebäude seien Brände entflammt.
Moskau hat zwar nach Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump eine Pause in den Angriffen gegen die energetische Infrastruktur der Ukraine zugesagt. Stattdessen greift das russische Militär jetzt aber verstärkt zivile Ziele in den Städten der Ukraine an.

Am späten Samstagabend hatte das russische Militär mehrere Drohnenschwärme gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Gleichzeitig wurden auch Luftangriffe mit gelenkten Gleitbomben durchgeführt. Unter anderem wurde die Region Saporischschja von vier dieser Bomben getroffen, wie Militärverwalter Iwan Fjodorow berichtete. Dabei sei ein Brand entstanden, in mehreren Dörfern sei der Strom ausgefallen, teilte er ohne nähere Ortsangaben oder Details mit. «Die Druckwelle und Trümmer beschädigten auch mehrere Privathäuser», hiess es.
Auch aus Charkiw wurden in der Nacht Drohnenangriffe gemeldet. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. (DPA)
US-Sondergesandter: Putin hat für Trump gebetet
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff geht von einem persönlichen Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in den kommenden Monaten aus. Putin wisse, dass es für Trump aktuell politisch schwierig sei, nach Russland zu kommen, sagte Witkoff im Gespräch mit dem rechten Online-Kommentator Tucker Carlson. «Ich denke, es war sehr grosszügig von ihm, mich zu empfangen.»
Witkoff war in den vergangenen Wochen zweimal nach Moskau gereist, um persönlich mit Putin unter anderem über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sprechen.
Er halte Putin nicht für einen «schlechten Kerl», sagte Witkoff weiter. «Das ist eine komplizierte Situation, dieser Krieg, und all die Zutaten, die dazu geführt haben. Wissen Sie, es geht nie nur um eine Person, richtig?» Witkoff hatte sich schon nach seinem ersten Treffen mit Putin sehr positiv über den Kremlchef geäussert und erzählt, dass eine Freundschaft mit ihm entstanden sei.
Es gehe nun darum, ein Vertrauensverhältnis mit Putin aufzubauen, sagte der 68-Jährige. Einen Konflikt mit einer grossen Atommacht könne man nur mit Gesprächen schlichten. Putin habe ihm auch erzählt, dass er nach dem Attentat auf Trump im vergangenen Sommer für den Republikaner gebetet habe, schilderte Witkoff weiter. «Er hat für seinen Freund gebetet.»
Mit Blick über die Verhandlungen über ein Ende des Krieges sagte Witkoff: «Wir wollen, dass die Russen in gewisser Weise zufrieden sind. Wir wollen, dass die Ukrainer in gewisser Weise zufrieden sind. Wir sprechen mit den Europäern.» Am Ende solle es ein Abkommen geben, «mit dem alle leben können», so der Sondergesandte. «Das Ziel ist eine 30-tägige Waffenruhe, während der wir über einen dauerhaften Waffenstillstand sprechen. Davon sind wir nicht weit entfernt.» (DPA)
Drei Tote im Donezk-Gebiet nach russischem Beschuss
Mindestens drei Zivilisten sind nach ukrainischen Angaben in der Frontstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk durch russischen Beschuss ums Leben gekommen. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erfolgte der Beschuss am frühen Nachmittag und traf ein Wohnviertel. Womit die Stadt attackiert worden sei, werde noch ermittelt.
Russische Truppen stehen im Osten, Süden und auch Südwesten nur wenige Kilometer vor Pokrowsk. Da die Stadt seit Monaten ein Schwerpunkt der Kämpfe ist, ist sie schwer zerstört. Von den einst mehr als 60’000 Einwohnern sind nur noch wenige tausend übrig.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hat die ukrainischen Verteidiger in dem Frontabschnitt am Samstag besucht. (DPA)
Selenskyi besucht Front im Osten der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hat einen Frontabschnitt nahe der schwer umkämpften Stadt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk besucht. Auf Videos, die der ukrainische Staatschef auf seinem Telegramkanal veröffentlichte, ist er bei der Auszeichnung von Soldaten und bei einer Besprechung in einem Kommandopunkt zu sehen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Kleinstadt Pokrowsk ist seit Sommer 2024 einer der Schwerpunkte russischer Angriffe. Die russischen Truppen stehen teilweise bereits südwestlich der Stadt, konnten zuletzt aber keine Geländegewinne mehr erzielen.
Die vollständige Eroberung des Gebietes Donezk ist eins der Kriegsziele Russlands in der seit mehr als drei Jahren andauernden Invasion. Daneben hat Kremlchef Wladimir Putin im Herbst 2022 auch die Annexion der ukrainischen Gebiete Luhansk, Cherson und Saporischschja verkündet – obwohl Russland sie bis heute nur teilweise kontrolliert. Die Halbinsel Krim hatte Russland bereits 2014 annektiert.
Bei einem Treffen mit Unternehmern hat Putin Medienberichten zufolge zuletzt erklärt, Ansprüche auf weitere ukrainische Gebiete zu erheben, wenn Kyjiw nicht bald seinen jetzigen Forderungen zustimmt. (DPA)
«Kein schlechter Kerl» – Trump-Gesandter preist Putin nach Treffen in Moskau
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff geht von einem persönlichen Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in den kommenden Monaten aus. Putin wisse, dass es für Trump aktuell politisch schwierig sei, nach Russland zu kommen, sagte Witkoff im Gespräch mit dem rechten Online-Kommentator Tucker Carlson. «Ich denke, es war sehr grosszügig von ihm, mich zu empfangen.»
Witkoff war in den vergangenen Wochen zweimal nach Moskau gereist, um persönlich mit Putin unter anderem über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sprechen.

Er halte Putin nicht für einen «schlechten Kerl», sagte Witkoff weiter. «Das ist eine komplizierte Situation, dieser Krieg, und all die Zutaten, die dazu geführt haben. Wissen Sie, es geht nie nur um eine Person, richtig?» Witkoff hatte sich schon nach seinem ersten Treffen mit Putin sehr positiv über den Kremlchef geäussert und erzählt, dass eine Freundschaft mit ihm entstanden sei.
«Putin hat für Trump gebetet»
Es gehe nun darum, ein Vertrauensverhältnis mit Putin aufzubauen, sagte der 68-Jährige. Einen Konflikt mit einer grossen Atommacht könne man nur mit Gesprächen schlichten. Putin habe ihm auch erzählt, dass er nach dem Attentat auf Trump im vergangenen Sommer für den Republikaner gebetet habe, schilderte Witkoff weiter. «Er hat für seinen Freund gebetet.»
Mit Blick über die Verhandlungen über ein Ende des Krieges sagte Witkoff: «Wir wollen, dass die Russen in gewisser Weise zufrieden sind. Wir wollen, dass die Ukrainer in gewisser Weise zufrieden sind. Wir sprechen mit den Europäern.» Am Ende solle es ein Abkommen geben, «mit dem alle leben können», so der Sondergesandte. «Das Ziel ist eine 30-tägige Waffenruhe, während der wir über einen dauerhaften Waffenstillstand sprechen. Davon sind wir nicht weit entfernt.» (DPA)
Europäer erwägen Bodentruppeneinsatz an ukrainischer Grenze
Die Überwachung eines möglichen Waffenstillstandes zwischen Russland und der Ukraine könnte nach jüngsten Planungen in der sogenannten «Koalition der Willigen» über ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept erfolgen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird im Kreis der westlichen Unterstützerstaaten erwogen, eine denkbare entmilitarisierte Zone an der Grenze zwischen den beiden Ländern vor allem aus der Luft und mithilfe von technischen Mitteln wie Satelliten und Drohnen zu beobachten. Zudem könnte Marineeinheiten zum Einsatz kommen, um die Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer zu überwachen.
Eine Friedenstruppe im eigentlichen Sinne würde demnach – wenn überhaupt – über die Vereinten Nationen mobilisiert werden und ausschliesslich aus Soldaten aus unparteiischen Drittstaaten bestehen. Europäische Streitkräfte könnten dann an der ukrainischen Westgrenze stationiert werden und etwa Ausbildungsprogramme für die ukrainischen Partner anbieten. Übergeordneter Sicherheitsgarant soll demnach die atomare Supermacht USA sein.
Hintergrund der Planungen sind die Versuche von US-Präsident Donald Trump, die Ukraine und Russland zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung zu zwingen. Viele Europäer befürchten in diesem Zusammenhang, dass dabei vor allem die Ukraine Zugeständnisse machen müsste und das Land ohne glaubwürdige Sicherheitsgarantien schon bald wieder Opfer eines russischen Angriffs werden könnte.
Bereits seit längerem arbeiten Frankreich und Grossbritannien deswegen gemeinsam mit anderen Unterstützerstaaten der Ukraine an einem Konzept für solche Sicherheitsgarantien. Es soll nach den derzeitigen Planungen am kommenden Donnerstag bei einem Gipfeltreffen der sogenannten «Koalition der Willen» in Paris fertiggestellt werden. Zu dem Gipfel hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi eingeladen. (DPA)
Kreml nennt Aufrüstung Europas gefährlich
Die russische Führung kritisiert die beschlossene massive Aufrüstung in der Europäischen Union (EU). «Die Militarisierung Europas ist eine äusserst gefährliche Tendenz», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Sie führe weder zu einer Entspannung, noch stelle sie Vertrauen wieder her. «Auch macht sie Europa nicht sicherer.» Vielen Europäern gefalle das nicht, doch fast alle Politiker folgten dem Mainstream, sagte der Sprecher laut Berichten russischen Nachrichtenagenturen.
Peskow reagierte damit auf einen Beschluss der EU-Staats- und Regierungschefs vom Donnerstag in Brüssel. Diese hatten vereinbart, die Verteidigungsbereitschaft Europas in den kommenden fünf Jahren entscheidend zu stärken.
Hintergrund sind der Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine und russische Rüstungspläne, die bei vielen Europäern Sorgen um die Sicherheit aufkommen lassen. Gleichzeitig bauen die Europäer ihre eigene Verteidigungsfähigkeit aus, weil der militärische Schutz durch die USA – insbesondere unter Präsident Donald Trump – zunehmend infrage gestellt wird. In den kommenden vier Jahren sollen dafür 800 Milliarden Euro mobilisiert werden. (DPA)
Schoigu zu Gesprächen in Nordkorea eingetroffen
Der Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation ist für ein Treffen mit Machthaber Kim Jong Un nach Nordkorea gereist. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete am Freitag, Sergej Schoigu sei in der Hauptstadt Pjöngjang eingetroffen. Neben dem Treffen mit Kim seien weitere Zusammenkünfte mit Regierungsvertretern geplant. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA bestätigte die Ankunft einer russischen Delegation unter Führung Schoigus, nannte aber keine Details zum Zweck des Besuchs.

Berichten zufolge schickte Nordkorea jüngst zusätzliche Truppen in die von Russland angegriffene Ukraine, um Moskaus Feldzug gegen das Nachbarland zu unterstützen. Am Mittwoch hatten Russland und die Ukraine unter Vermittlung der USA unter Präsident Donald Trump einer begrenzten Waffenruhe zugestimmt. Wann diese in Kraft treten sollte und was sie genau umfassen sollte blieb zunächst offen.
Nordkorea hat Russland in dem Krieg umfangreich mit konventionellen Waffen beliefert. Im Herbst stellte das Land dem Kreml zudem zwischen 10’000 und 12’000 Soldaten zur Verfügung, wie amerikanische, südkoreanische und ukrainische Geheimdienstvertreter berichteten. Die Zahl der laut dem südkoreanischen Geheimdienst Ende Februar zusätzlich entsandten Soldaten wurde mit 1’000 bis 3’000 angegeben.
Südkorea, die USA und andere nehmen an, dass Nordkorea im Gegenzug wirtschaftliche und militärische Hilfen von Russland erhält. Viele Experten gehen davon aus, dass Pjöngjang seine Unterstützung für Russland weiter ausbauen wird, um bis zum Ende des Kriegs in der Ukraine so viel Unterstützung wie möglich aus Moskau zu sichern. (DPA)
Macron lädt «Koalition der Willigen» zu neuem Ukraine-Gipfel
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für den kommenden Donnerstag zu einem weiteren Gipfeltreffen von Unterstützern der Ukraine nach Paris eingeladen. Ziel sei es, in Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Arbeiten für die Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte abzuschliessen und zu definieren, welchen Beitrag europäische Streitkräfte zu Sicherheitsgarantien für das Land leisten könnten, sagte Macron in Brüssel. Dabei gehe es darum, eine erneute russische Invasion zu verhindern.
Macron sagte weiter, die Ukraine brauche glaubhafte Unterstützung, damit ein wie auch immer gearteter Waffenstillstand in der Zukunft auch halte. Das stärke auch ihre Position in möglichen Verhandlungen.
Bodentruppen aus Grossbritannien und Frankreich?
Das Treffen in Paris soll auf Fortschritte aufbauen, die am Donnerstag bei Beratungen auf Militärebene in London erzielt wurden. An ihnen hatten sich gut zwei Dutzend europäische und andere Staaten beteiligt. An bisherigen Gesprächen der «Koalition der Willigen» hatten auf politischer Ebene bisher neben Staats- und Regierungschefs europäischer Nato-Länder auch Vertreter Australiens, Kanadas, Neuseelands und der Türkei teilgenommen.
Bei den Beratungen geht es unter anderem um die Frage, ob und unter welchen Bedingungen europäische Streitkräfte im Fall eines Waffenstillstandes zu dessen Absicherung beitragen könnten. Grossbritannien und Frankreich haben sich grundsätzlich offen dafür gezeigt, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Allerdings pochen sie auf eine Absicherung durch die USA für den Fall einer Eskalation. Der australische Regierungschef Anthony Albanese hatte erklärt, sein Land erwäge ebenfalls eine Entsendung von Truppen.
Massiver russischer Drohnenangriff auf Odessa
Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist Ziel eines massiven russischen Drohnenangriffs geworden. «Odessa brennt, russische Drohnen treffen zivile Objekte der Stadt», schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram. Es gebe Verletzte.
Der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte zuvor mehr als 15 Explosionen in der Stadt gemeldet. Videos in sozialen Netzwerken zeigten mutmassliche Einschläge und Brände. In Teilen der Stadt fiel der Strom aus. Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug russischer Kampfdrohnen vom Schwarzen Meer gewarnt.
Auch die südostukrainische Industriestadt Saporischschja wurde von Drohnen angegriffen. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes sind mindestens fünf Menschen verletzt worden, darunter ein Kind. Mehrere Wohngebäude und Autos gerieten demnach in Brand.
Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion. Beide Kriegsparteien hatten kürzlich ihre prinzipielle Bereitschaft zu einem Verzicht auf Angriffe gegen die gegnerische Energieinfrastruktur erklärt. Details der möglichen Vereinbarung sollen aber erst bei Gesprächen am kommenden Montag in Saudi-Arabien ausgearbeitet werden.
Trump: Stehen kurz vor Rohstoff-Deal mit Ukraine
US-Präsident Donald Trump stellt erneut eine baldige Unterzeichnung eines Abkommen über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine in Aussicht. «Wir werden in Kürze ein Abkommen über seltene Erden mit der Ukraine unterzeichnen», sagte Trump im Weissen Haus. Er betonte, dass die Unterzeichnung solcher Abkommen über strategische Rohstoffe «an verschiedenen Orten» geplant sei, um diese auf der ganzen Welt zu erschliessen.
Eigentlich war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einigen Wochen nach Washington gereist, um ein Rohstoffabkommen mit den USA zu schliessen. Bei dem Besuch kam es allerdings zu einem Eklat im Weissen Haus, Selenskyj wurde von Trump und dessen Vize J.D. Vance öffentlich zurechtgewiesen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen, der ukrainische Präsident verliess das Weisse Haus. Danach lag das eigentlich bereits ausverhandelte Abkommen auf Eis. (DPA)
Selenskyi kündigt Treffen mit den USA zu Waffenruhe an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hat Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA zu einer begrenzten Waffenruhe zwischen der russischen und der ukrainischen Armee am kommenden Montag bestätigt. Dafür soll ein «technisches Team» aus der Ukraine nach Saudi-Arabien reisen.
«Ich verstehe die Struktur so: Es wird ein Treffen der Ukraine mit Amerika geben und danach – wie die amerikanischen Partner gesagt haben – Pendeldiplomatie: danach Amerika mit Russland», sagte der Ukrainer auf einer Pressekonferenz mit dem norwegischen Regierungschef Jonas Gahr Støre in Oslo. Gegenstand soll dabei zuerst eine auf Energieanlagen begrenzte Waffenruhe sein, wobei Selenskyj Wert darauf legte, zivile Infrastruktur einzuschliessen.
Expertenteams werden Selenskyi zufolge Listen mit Infrastrukturobjekten vorbereiten, die unter die Rubrik zivile Infrastruktur fallen. «Ich möchte nicht, dass es eine unterschiedliche Auffassung dessen gibt, worauf sich die Seiten einigen», unterstrich der Staatschef. Eine solche Waffenruhe könnte demnach der erste Schritt zu einem kompletten Waffenstillstand und einem Ende des seit mehr als drei Jahren andauernden Krieges sein.
Die russische Führung hatte zuvor den Aussenpolitiker Georgi Karassin und den Geheimdienstler Sergej Besseda für ihre Gespräche mit den USA in Saudi-Arabien benannt. Sowohl Russlands Präsident Wladimir Putin als auch Selenskyi hatten in Telefonaten mit US-Präsident Donald Trump einen vorübergehenden Stopp von Attacken auf Energieinfrastruktur im Feindesland grundsätzlich zugesagt. Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien sollen nun Details festgelegt werden. (DPA)
Putin schickt Invasions-Drahtzieher an Friedensverhandlung
Russland hat nach Kremlangaben seine Verhandlungsführer für die Gespräche mit den USA über den Krieg in der Ukraine festgelegt. Der Aussenpolitiker Georgi Karassin und der Geheimdienstler Sergej Besseda werden die Delegation bei den Gesprächen auf Expertenebene an diesem Montag in Riad (Saudi-Arabien) anführen, wie der aussenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Moskau mitteilte.

Der 75 Jahre alte Senator Karassin ist im russischen Föderationsrat, dem Oberhaus des Parlaments, Chef des Auswärtigen Ausschusses. Der 70 Jahre alte Besseda ist als Berater des Inlandsgeheimdienstes FSB tätig, war in Krisenzeiten in Kiew tätig und gilt als Vertrauter Putins. Beim FSB leitete er einst den Fünften Dienst, der für die Spionage und Kontrolle von Ländern der ehemaligen Sowjetunion – insbesondere der Ukraine – zuständig ist, wie Medien berichteten. Sergej Besseda spielte laut «Guardian» eine Schlüsselrolle bei der Planung von Wladimir Putins Invasion in der Ukraine im Jahr 2022.
Bei den Verhandlungen soll es konkret um eine Initiative zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer gehen, im Raum steht der US-Vorschlag einer Feuerpause für das Gewässer. Zunächst waren die Verhandlungen für Sonntag erwartet worden. Uschakow äusserte die Hoffnung, dass die Verhandlungen produktiv verlaufen würden. Ukrainische Vertreter sind dort wie bereits bei früheren Gesprächen nicht dabei. (DPA)
DPA/SDA/Redaktion Tamedia
Fehler gefunden?Jetzt melden.