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Newsticker zum Krieg in Nahost
Atombehörde alarmiert: Iran fährt Uran-Produktion deutlich hoch
Hamas will Leichen von vier Geiseln übergeben
Trauerzug für Bibas-Familie in Israel hat begonnen

Artikel zum Thema

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Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht

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Israelische Panzer im Westjordanland

Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt Israels Armee wieder Panzer im besetzten Westjordanland ein. Auf sozialen Medien kursierte ein Bild mit drei Panzern, die in der Nähe der Stadt Jenin im Einsatz seien. Israelische und palästinensische Medien berichteten, es sei das erste Mal seit dem zweiten Palästinenseraufstand Intifada, dass Panzer im Westjordanland eingesetzt würden.

Die israelische Armee teilte auf der Plattform X mit, israelische Truppen würden ihre Offensive im Norden des Westjordanlands noch ausweiten. Jenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. «Eine Panzereinheit wird in Jenin als Teil der Angriffsbemühungen vorgehen», hiess es in der Mitteilung.

Bei der zweiten Intifada (2000-2005) wurden mehr als 3500 Palästinenser getötet. Mehr als 1000 Israelis kamen damals bei Anschlägen von Palästinensern um. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast eineinhalb Jahren ist es auch im Westjordanland zu einem Anstieg der Gewalt gekommen. Es kam zuletzt zu massiven Militäreinsätzen der Armee im nördlichen Teil des seit dem Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzten Gebiets gegen militante Palästinenser. (DPA)

Israel ordnet Verbleib von Soldaten in Lagern im Westjordanland an

Der israelische Verteidigungsminister hat Vorbereitungen des Militärs für eine andauernde Präsenz in besetzten Flüchtlingslagern im Westjordanland angeordnet. Der weitere Aufenthalt sei «für das kommende Jahr» vorgesehen, teilte Israel Katz am Sonntag mit.

Katz berichtete, rund 40’000 Palästinenserinnen und Palästinenser seien aus drei der städtischen Lager im Norden des Westjordanlands vertrieben worden. Die Camps seien nun «frei von Bewohnern». Das Militär solle dafür sorgen, dass keine Bewohner zurückkehrten.

Offensive wird ausgeweitet

Das Militär teilte am Sonntag mit, eine Offensive im Norden des Westjordanlands werde auf andere Gegenden ausweitet. Es würden Panzer nach Jenin entsandt, eine Hochburg von Extremisten.

Die israelische Offensive hatte am 21. Januar begonnen, kurz nachdem die Waffenruhe im Gaza-Krieg in Kraft getreten war. Die Offensive ist nach israelischen Angaben dazu gedacht, gegen Extremisten vorzugehen. Dabei sind viele Menschen getötet und Zehntausende Palästinenserinnen und Palästinenser vertrieben worden.

Während des Kriegs im Gazastreifen hat die Gewalt im Westjordanland zugenommen. Es gab auch einen Anstieg bei palästinensischen Angriffen aus dem Westjordanland. Am Donnerstagabend waren drei geparkte Busse in Israel von Explosionen betroffen, die laut Polizei auf einen mutmasslichen Extremistenanschlag zurückgingen. (DPA)

Zehntausende bei Trauerfeier für Hisbollah-Chef Nasrallah

Zehntausende Anhänger der Hisbollah-Miliz im Libanon haben sich südlich von Beirut zur Trauerfeier für den getöteten Anführer Hassan Nasrallah versammelt. In und vor einem Stadion in einem südlichen Vorort der Hauptstadt warteten Zehntausende, wie Reporterinnen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Viele reisten aus dem Süden und Osten des Landes an, wo die schiitische Organisation viele Unterstützer hat. Die Menschen waren schwarz gekleidet und schwenkten die gelben Flaggen der Hisbollah.

Die Zeremonie findet rund fünf Monate, nachdem das israelische Militär den Hisbollah-Chef in einem Beiruter Vorort bei einem Luftangriff getötet hatte, statt. Wenige Tage später tötete Israel auch den als Nachfolger gehandelten Funktionär Safi al-Din. Auch um ihn soll bei der heutigen Zeremonie getrauert werden. Nasrallah stand mehr als 30 Jahre an der Spitze der Miliz. Die Gedenkfeier ist auch eine Gelegenheit für die Hisbollah, sich als mächtig zu inszenieren.

Anschliessend an die Zeremonie im Stadion sollte Nasrallah im Rahmen einer Prozession im Beiruter Vorort Burdsch al-Baradschne begraben werden. Die Hisbollah will dort einen Schrein für ihn errichten. Safi al-Dins Grab liegt in seiner Heimatstadt Dair Kanun im Südlibanon.

Zur Gedenkzeremonie reiste unter anderem der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi an. Mit Hilfe des Irans hatte sich die Hisbollah unter der Führung Nasrallahs im Libanon zu einem Staat im Staate entwickelt. Seit dem Krieg mit Israel, der bis zur Waffenruhe im vergangenen November rund ein Jahr dauerte, gilt sie jedoch als deutlich geschwächt. Experten sehen in dem Tod Nasrallahs einen deutlichen Einschnitt in die Machtstrukturen der Hisbollah. (DPA)

Luftangriffe Israels im Libanon vor Nasrallah-Begräbnis

Israelische Kampfjets haben nach libanesischen Medienberichten Ziele nahe der libanesischen Küstenstadt Tyrus sowie im Osten des Libanons beschossen. Ein syrisches Mädchen sei verletzt worden, berichtete die Staatsagentur NNA. Berichte über Tote gab es zunächst nicht.

Die israelische Armee teilte mit, ein militärischer Posten der libanesischen Hisbollah-Miliz sei angegriffen worden. Geheimdienste hätten dort Raketenabschussrampen, Waffen und «Hisbollah-Aktivitäten» identifiziert.

Ausserdem seien im Süden des Libanons mehrere Raketenabschussrampen beschossen worden, die eine «unmittelbare Bedrohung für israelische Zivilisten» dargestellt hätten. Diese Aktivitäten der Hisbollah seien ein Verstoss gegen die Waffenruhe. Diese gilt seit Ende November. Israel flog seitdem mehrfach Luftangriffe und die Armee betonte auch jetzt, dass sie weiter gegen jede Bedrohung vorgehen werde.

Die Angriffe erfolgten kurz vor der Beerdigung des von Israel getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah in einem Vorort der Hauptstadt Beirut. Nach monatelanger Präsenz hatte Israel vor knapp einer Woche einen Grossteil seiner Stellungen in dem nördlichen Nachbarland geräumt. Die libanesische Führung wertet den Verbleib israelischer Truppen an fünf strategischen Punkten als Verstoss gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. (DPA)

Israel verschiebt Freilassung palästinensischer Häftlinge

Israel verschiebt nach der Freilassung sechs weiterer israelischer Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen die Entlassung palästinensischer Häftlinge. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in der Nacht mit. «Angesichts der wiederholten Verstösse der Hamas, einschliesslich der Zeremonien zur Demütigung unserer Geiseln und der zynischen Ausnutzung unserer Geiseln für Propagandazwecke, wurde beschlossen, die für gestern geplante Freilassung der Terroristen zu verschieben, bis die Freilassung der nächsten Geiseln sichergestellt ist, und zwar ohne die demütigenden Zeremonien», hiess es.

Die Hamas hatte am Samstag im Gazastreifen sechs weitere Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Die Freilassung der Israelis erfolgte im Rahmen eines Abkommens mit Israel, in dem auch die Waffenruhe vereinbart wurde. Im Gegenzug sollte Israel nach palästinensischen Angaben im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung rund 600 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter sind 50 mit lebenslangen Haftstrafen. Die Vorbereitungen zur Freilassung der Häftlinge wurden am Abend laut Augenzeugen abgebrochen.

Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer in Uniformen hatten die Übergaben der sechs israelischen Geiseln in Rafah und Nuseirat im Gazastreifen am Samstag erneut mit Schaulustigen, lauter Musik und palästinensischen Fahnen inszeniert. Die Entführten wurden auf Bühnen vorgeführt. Sie erhielten von ihren bewaffneten Bewachern sichtbar Anweisungen, zu lächeln und der wartenden Menschenmenge zuzuwinken.

Israelische Medien verbreiteten am Abend ein Propaganda-Video, das zeigte, wie zwei israelische Geiseln von der Hamas gezwungen werden, von einem Fahrzeug aus die Freilassung ihrer Landsleute in Nuseirat aus nächster Nähe mitanzusehen, während sie selbst weiter in der Gewalt der Terrororganisation sind. «Dieser kalkulierte Akt der psychologischen Folter ist ein eklatantes Beispiel von Grausamkeit», heisst es in einer Stellungnahme des Forums der Geisel-Angehörigen. (DPA)

Ehemalige palästinensische Gefangene werden nach ihrer Freilassung im Rahmen des sechsten Geiselaustauschs von Freunden und Familie am Europäischen Krankenhaus in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen begrüsst.

Israel bombardiert im syrisch-libanesischen Grenzgebiet

Die israelische Armee hat trotz der bestehenden Waffenruhe nach eigenen Angaben Grenzübergänge von Syrien in den Libanon bombardiert. Die libanesische Hisbollah-Miliz habe versucht, durch diese Übergänge Waffen in den Libanon zu schmuggeln, stand in einer Mitteilung der Armee.

Waffenschmuggel sei ein Verstoss gegen die Vereinbarungen zur Waffenruhe, und die Armee werde weiter gegen jede Gefährdung Israels vorgehen. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen gab es bei den Angriffen bei der Stadt Kudsaja keine Opfer.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte Israel seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Sie wollte damit nach eigenen Angaben die Hamas unterstützen. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

Im Libanon wurden 4’047 Menschen getötet und in Israel 76. Auch ein Grossteil der Hisbollah-Führung wurde getötet, darunter Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, der am Sonntag fünf Monate nach seinem Tod beerdigt werden soll.

Die Ende November in Kraft getretene Waffenruhe hält bisher weitgehend, und Israel zog seine Bodentruppen bis auf fünf Posten in Grenznähe inzwischen ab.

Hamas kritisiert ausbleibende Freilassung von Häftlingen

Die islamistische Hamas hat die Verzögerung der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel im Gegenzug für die zuvor erfolgte Übergabe sechs israelischer Geiseln scharf kritisiert. Die Hamas habe die Vermittler Ägypten und Katar über die Verzögerung informiert, stehe in einer Erklärung der Terrororganisation. Israel werde keine Vermittler für den Konflikt mehr finden, wenn es das Abkommen jetzt verletze und sich weigere, die Häftlinge freizulassen, warne die Hamas.

Die Freilassung von mehr als 600 palästinensischen Häftlingen hatte auch am Abend mehrere Stunden nach der Übergabe der sechsten israelischen Gaza-Geisel durch die Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) noch nicht begonnen. Bei früheren Austauschaktionen waren die Palästinenser bald nach der Rückkehr der jüdischen Geiseln in ihre Heimat freigekommen.

Eine Erklärung Israels zu den Gründen der Verzögerung gab es zunächst nicht. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf einen ungenannten israelischen Beamten, Regierungschef Benjamin Netanjahu wolle vor der Freilassung Sicherheitsberatungen über das weitere Vorgehen abhalten. Die erste Phase der Waffenruhe endet voraussichtlich in einer Woche, und die Gespräche über die zweite Phase haben bisher dem Vernehmen nach noch gar nicht begonnen. (DPA)

Hamas hat sechs Geiseln freigelassen

Die Hamas hat im Gazastreifen sechs weitere Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Die Freilassung der Israelis erfolgte an drei verschiedenen Orten in dem abgeriegelten Küstenstreifen und war teilweise in Israel und der arabischen Welt überwiegend live im Fernsehen zu sehen.

Ein palästinensischer Hamas-Kämpfer führt Fahrzeuge des Internationalen Roten Kreuzes in Nuseirat im zentralen Gazastreifen an, um drei israelische Geiseln im Rahmen des siebten Geiseltauschs am 22. Februar 2025 zu empfangen. Im Hintergrund sind bewaffnete und uniformierte Personen zu sehen.

Die sechs Geiseln kamen im Rahmen eines Abkommens mit Israel frei, in dem auch die Waffenruhe vereinbart wurde. Angehörige der sechs Männer reagierten bewegt und mit grossem Jubel auf die Freilassung.

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Die Übergabe der sechsten Geisel erfolgte ohne TV-Übertragung in der Stadt Gaza. Die Islamisten hätten darauf verzichtet, weil es sich bei der Langzeitgeisel Hischam al-Sajid um einen israelischen Araber handelte, berichtete der arabische Sender Al-Dschasira. Dieser war wie Mengistu vor einem Jahrzehnt auf eigene Faust in den Gazastreifen gelangt und seither dort festgehalten worden.

Die Hamas hatte zunächst in Rafah im Süden des Gazastreifens die Langzeitgeisel Avera Mengistu und den im Oktober 2023 verschleppte Tal Schoham übergeben. Anschliessend wurden im Flüchtlingsviertel Nuseirat die ebenfalls vor 16 Monaten aus Israel entführten jungen Männer Omer Schem-Tov, Omer Wenkert und Elija Cohen an das IKRK übergeben. (DPA)

Entlassung von 600 palästinensischen Häftlingen erwartet

Im Gegenzug zu den sechs Geiseln, welche die Hamas am Samstag dem Roten Kreuz übergeben hat, soll Israel Hunderte inhaftierte Palästinenser freilassen. Laut palästinensischen Angaben sieht die Waffenruhe-Vereinbarung die Entlassung von rund 600 Personen aus israelischen Gefängnissen vor. Darunter sind 50 mit lebenslangen Haftstrafen. (DPA)

Hamas übergibt drei weitere Geiseln dem Roten Kreuz

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen drei weitere Geiseln freigelassen. In einer Live-Übertragung im Fernsehen war zu sehen, wie die Terrororganisation Vertretern vom Roten Kreuz im Flüchtlingsviertel Nuseirat drei Männer übergab. Eine weitere Langzeitgeisel soll in Kürze freikommen. Die Übergabe erfolgte im Rahmen eines Abkommens mit Israel, in dem auch die Waffenruhe vereinbart wurde.

Bei den drei jungen Männern handelt es sich um Omer Schem-Tov, Omer Wenkert und Elija Cohen, die vor 16 Monaten aus Israel entführt wurden. Zuvor hatte die Hamas in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstengebiets bereits zwei andere Männer an das Rote Kreuz übergeben. Die Langzeitgeisel Hischam al-Sajid sollte an einem anderen Ort freigelassen werden.

Armee: Freigelassene Geiseln zurück in Israel

Zwei von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassene Israelis sind nach Angaben der Armee zurück in Israel. Die Langzeitgeisel Avera Mengistu und der im Oktober 2023 verschleppte Tal Schoham seien in einer Erstaufnahmestelle im Süden Israels angekommen, teilte das Militär mit. Dort würden sie zunächst medizinisch untersucht. Anschliessend werden die beiden Männer ihre Angehörigen wiedersehen.

Hamas übergibt weitere Geiseln ans Rote Kreuz

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen weitere Geiseln freigelassen. In einer Live-Übertragung im Fernsehen war zu sehen, wie die Terrororganisation dem Roten Kreuz zunächst in Rafah im Süden des Küstengebiets zwei Männer übergab.

Menschen in Tel Aviv reagieren emotional, während sie auf einem Bildschirm die Freilassung israelischer Geiseln durch Hamas in Gaza verfolgen. Sie halten Plakate und Fotos der Geiseln in die Höhe und stehen auf dem ’Hostages Square’. Schilder fordern die Rückkehr der Geiseln. (22. Februar 2025)

Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer in Uniformen inszenierten die Übergabe von Avera Mengistu und Tal Schoham mit einer Bühne, lauter Musik und palästinensischen Fahnen. Schoham wurde gezwungen, einige Worte zu sagen. Die Umgebung der Bühne, insbesondere die Ruinen, zeugten vom Krieg.

Später sollen in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifen vier weitere Geiseln übergeben werden. (DPA)

Hamas-Kämpfer versammeln sich im Nuseirat-Flüchtlingslager im Gazastreifen zur Übergabe israelischer Geiseln am 22. Februar 2025.

Kibbuz in Israel: Frauenleiche ist die von Schiri Bibas

Bei der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Frauenleiche handelt es sich nach israelischen Angaben um die der verschleppten Geisel Schiri Bibas. Das bestätigte der Kibbuz Nir Oz am Morgen. «Der Kibbuz teilt mit tiefem Schmerz mit, dass sie in der Geiselhaft in Gaza ermordet wurde», sagte eine Sprecherin. Die Terrororganisation Hamas hatte die Leiche der Frau, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, zuvor an das Rote Kreuz ausgehändigt, woraufhin sie Israel übergeben und in einem forensischen Institut in Tel Aviv untersucht wurde.

Die sterblichen Überreste der Frau hätten zusammen mit denen ihrer beiden Söhne im Kleinkindalter bereits am Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen. In dem Sarg, den die Hamas an dem Tag an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung – ob wissentlich oder versehentlich – hatte in Israel grosse Empörung ausgelöst.

Schon in der Nacht zu Freitag hatte die israelische Armee den Tod von Schiris beiden kleinen Kindern Ariel und Kfir Bibas bestätigt. Die drei sollen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besessen haben. Nach Einschätzung von Experten auf der Basis von Geheimdienstinformationen und forensischer Untersuchungsergebnisse seien Ariel und Kfir im November 2023 in Gefangenschaft von Terroristen ermordet worden, sagte ein Armeesprecher.

Nach Darstellung der Hamas waren sie bei einem israelischen Bombardement getötet worden. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Im Augenblick ihrer Entführung im Oktober 2023 war Ariel Bibas vier Jahre alt und sein kleiner Bruder Kfir erst zehn Monate alt. (DPA)

Falsche tote Geisel: Richtige Leiche von Schiri Bibas an Rotes Kreuz übergeben

Die sterblichen Überreste der Geisel hätten Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen – doch nach israelischen Angaben wurde eine andere Leiche übergeben. Nun will die Hamas dies korrigiert haben.

Menschen versammeln sich auf dem Hostage Square in Tel Aviv, Israel, nachdem Hamas-Militante vier Leichen übergaben. Plakate und Schilder hängen an den Wänden.

Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben nun die Leiche der im Gazastreifen getöteten Geisel Schiri Bibas an das Rote Kreuz übergeben. Dies bestätigte ein Funktionär der Organisation der Deutschen Presse-Agentur. Die sterblichen Überreste der Frau hätten zusammen mit denen ihrer beiden Kleinkinder eigentlich bereits am Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen. In dem Sarg, den die Hamas an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau.

Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung – ob wissentlich oder versehentlich – hatte in Israel grosse Empörung ausgelöst. Das israelische Militär erklärte nun am Freitag zunächst, die Information prüfen zu wollen. (DPA)

Hamas gibt Namen freizulassender Geiseln bekannt

Die Hamas hat die Namen von sechs Geiseln veröffentlicht, die im Rahmen der Waffenruhe mit Israel am Samstag freigelassen werden sollen. Ein Medienbüro, das sich für die Belange in Israel inhaftierter Palästinenser einsetzt, teilte mit, im Gegenzug kämen mehr als 600 palästinensische Häftlinge frei. Die Ankündigung wurde als Zeichen gewertet, dass die fragile Waffenruhe zunächst weiter Bestand hat. Zuvor war es zu neuen Spannungen gekommen, nachdem sich in der Nacht zum Freitag herausgestellt hatte, dass es sich bei einer Leiche, die die militant-islamistische Hamas Israel übergeben hatte, nicht wie angegeben um Schiri Bibas handelte.

Hamas-Kämpfer sichern einen Platz in Gaza-Stadt, bevor sie am 25. Januar 2025 vier israelische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben.

Die Hamas erklärte, sie werde den 23-jährigen Omer Wenkert, den ein Jahr jüngeren Omer Schem Tov, den 39-jährigen Avera Mengistu, den 36-jährigen Hischam al-Sajed, den 40-jährigen Tal Schoham und den 27-jährigen Elija Cohen am Samstag freilassen.

Zwei der Männer, Mengistu und Al-Sajed, sind Zivilisten mit psychischen Erkrankungen, die sich schon lange vor dem Gaza-Krieg in der Gewalt der Hamas befanden. Sie wurden gefangen genommen, als sie vor mehr als einem Jahrzehnt in den Gazastreifen einreisten.

Israel bestätigte den Erhalt der Namensliste, aber nicht die sechs Namen selbst. Dies hatte dagegen zuvor das Forum der Familien der Geiseln und Vermissten getan, das die Geisel-Familien repräsentiert.

Unter den Palästinensern, die freigelassen werden sollen, befinden sich 50, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden und 60 weitere, die zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Ebenfalls freigelassen werden sollen 445 Gefangene aus dem Gazastreifen, die seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, von Israel festgehalten werden. (DPA)

US-Aussenminister verteidigt Umsiedlungspläne für Gaza

US-Aussenminister Marco Rubio hat die Pläne seines Präsidenten Donald Trump für eine Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens verteidigt. «Wie will man diesen Ort wieder aufbauen, wenn man da Leute hat, die zwischen den Trümmern leben? Wie baut man ihn auf, solange eine Gruppe wie Hamas dort tätig ist? Das kann man nicht», sagte Rubio im Interview mit der Journalistin Catherine Herridge für die Plattform X.

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Trumps Vorschlag, die rund zwei Millionen palästinensischen Bewohner und Bewohnerinnen des stark zerstörten Küstenstreifens in arabische Staaten umzusiedeln, war international auf Kritik gestossen. Eine Zwangsumsiedlung würde gegen Völkerrecht verstossen. Zudem wollen die meisten Gaza-Bewohner in ihrem Zuhause im Gazastreifen bleiben, wo die islamistische Terrororganisation Hamas trotz des israelischen Militäreinsatzes weiter aktiv ist.

Auch Ägypten, Jordanien und andere arabische Länder lehnen solche Pläne strikt ab. Rubio forderte die regionalen Verbündeten erneut auf, einen «besseren Plan» vorzubringen. Die zentrale Frage sei nicht, wo das Geld für den Wiederaufbau herkomme, sondern wer den Gazastreifen regieren werde: «Denn das kann nicht die Hamas sein. Letzten Endes wird jemand reingehen und die Hamas loswerden müssen.»

Argentinien ordnet zwei Tage Staatstrauer für tote Hamas-Geiseln an

Die argentinische Regierung hat am Freitag zwei Tage Staatstrauer zu Ehren der toten Hamas-Geiseln Ariel und Kfir Bibas angeordnet, die beide die argentinische Staatsbürgerschaft besitzen. Israel hatte zuvor die von der Hamas an Israel übergebenen Leichen forensisch untersuchen lassen und die Identität der beiden Kinder bestätigt. Die Hamas übergab jedoch auch eine weitere, unbekannte Leiche anstatt – wie zunächst angenommen – die sterblichen Überreste von Schiri Bibas, die Mutter der Brüder.

Das Büro des argentinischen Präsidenten Javier Milei erklärte, man sei betroffen, dass die Hamas den Leichnam der Mutter nicht ausgehändigt haben. Milei forderte die «sofortige Freilassung» aller israelischen Geiseln, die sich noch in der Gefangenschaft der Hamas befinden. Argentinien sei «zuversichtlich, dass (die Hamas) zu Asche zerfallen und nur noch eine schreckliche Erinnerung in der Weltgeschichte sein wird», hiess es in der Mitteilung weiter.

Kfir und sein Bruder Ariel Bibas gehörten zu den Jüngsten, die von der Hamas am 7. Oktober 2023 entführt worden sind. Jarden Bibas, der Vater der beiden Jungen Ariel und Kfir, war im Zuge der jüngsten Waffenruhe freigekommen. Seine Frau und die beiden Kinder wurden nach Angaben der Hamas bei einem israelischen Luftangriff getötet.

Bei der vierten übergebenen Leiche handelt es sich um Oded Lifschitz, der im Alter von 83 Jahren von der Hamas entführt wurde.

Israels UN-Botschafter zu Hamas: Grausamkeit, die ihresgleichen sucht

Nach der Aushändigung von vier toten Geiseln durch die Hamas hat der israelische UNO-Botschafter deutliche Worte gefunden. «Dies ist ein neuer Tiefpunkt, ein Übel und eine Grausamkeit, die ihresgleichen sucht», teilte Danny Danon in der Nacht zum Freitag mit. Er bezog sich damit auf die Tatsache, dass eine der Leichen nicht – wie zunächst angenommen – als Mutter zweier ermordeter Knaben identifiziert wurde, sondern dass es sich nach Angaben des israelischen Militärs um eine unbekannte Leiche handelte.

Israel identifizierte zwei der Leichen als Ariel und Kfir Bibas. Ihre Mutter, Schiri Bibas sollte auch unter den übergebenen Geiseln sein. Bei der dritten Leiche handelte es sich jedoch weder um sie, noch um eine andere Geisel. Die Kinder gehörten zu den Jüngsten, die von der Hamas am 7. Oktober 2023 entführt wurden.

«Es gibt keine Worte, die eine solche Gräueltat beschreiben können», sagte Danon. «Die Hamas hat nicht nur Ariel und Kfir Bibas kaltblütig ermordet – einen vierjährigen Knaben und ein zehn Monate altes Baby –, sondern verstösst auch nach deren Tod weiterhin gegen alle moralischen Grundwerte. Die Hamas habe eine unbekannte Leiche übergeben als wäre sie eine «wertlose Sendung», sagte Danon weiter.

Der UN-Botschafter forderte, dass der UNO-Sicherheitsrat «dieses abscheuliche Verbrechen» verurteilt und fordert von der Hamas die sofortige Übergabe von Schiri Bibas an ihre Familie. (DPA)

Rubio: Hamas muss «ausgerottet» werden

US-Aussenminister Marco Rubio hat nach der Aushändigung toter Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen gefordert, die Terrororganisation müsse «ausgerottet» werden. «Die Hamas ist das Böse – das reine Böse – und muss ausgerottet werden. ALLE Geiseln müssen JETZT nach Hause kommen», schrieb Rubio auf der Plattform X. Sein Beitrag erschien, bevor Israels Armee in der Nacht mitteilte, dass es sich bei der von der Hamas ausgehändigten Frauenleiche nicht um Shiri Bibas handelt. (DPA)

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Israel kündigt Einsatz im Westjordanland an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat nach mutmasslichen Bombenanschlägen auf Busse in Israel einen massiven Militäreinsatz im Westjordanland angekündigt. Nach Sicherheitsberatungen habe Netanyahu die Streitkräfte angewiesen, einen «intensiven Einsatz gegen Zentren des Terrorismus» in dem Gebiet durchzuführen, teilte sein Büro in der Nacht mit. In einem Vorort von Tel Aviv waren laut Medienangaben drei geparkte Busse explodiert, nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt.

Die Ermittler gehen von einem mutmasslichen Terroranschlag aus. Nach Angaben des Büros von Netanyahu handelte es sich um den Versuch einer Reihe von Bombenanschlägen auf Busse. Netanyahu wies die Polizei und Sicherheitsbehörde an, die Präventivmassnahmen gegen weitere Anschläge in israelischen Städten zu verstärken, hiess es. Laut israelischen Medien waren die Busse zum Zeitpunkt der Explosionen leer. Zwei weitere Sprengsätze wurden demnach entschärft. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red