Unwetter in FrankreichTGV-Züge aus der Schweiz nach Paris fallen aus
Im Burgund hat ein Sturm den Bahnverkehr lahmgelegt. Ein TGV wurde durch einen Baum beschädigt, der auf die Gleise fiel.

Ein heftiger Sturm in Burgund hat den Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Paris und dem Südosten Frankreichs sowie der Schweiz lahmgelegt. Sämtliche TGV-Züge, die vom oder zum Pariser Bahnhof Gare de Lyon verkehren, stünden still, weil der Sturm in Burgund einen Baum auf die Gleise gestürzt habe, teilte die Bahngesellschaft SNCF am Mittwoch mit. Der Strom auf der Strecke sei abgeschaltet. Spezialisten seien dabei, den Baum zu beseitigen. Das werde jedoch einige Zeit dauern.
Züge, die auf der Strecke stehen geblieben sind, werden laut SNCF in Bahnhöfe zurückgebracht, um Fahrgästen andere Anschlussmöglichkeiten zu bieten. Das Schienennetz für Züge mit normaler Reisegeschwindigkeit war nicht betroffen.
Der Wetterdienst Meteo France warnte vor örtlich starken Gewittern in den meisten Regionen Frankreichs. Für die Region Paris wurde die Sturmwarnung auf die niedrigste Stufe gesetzt und in den meisten Teilen Zentral- und Südostfrankreichs auf die mittlere Stufe. Ausserdem galten für den grössten Teil Frankreichs Hitzewarnungen. In Paris erreichten die Temperaturen 31 Grad.

Alle TGV-Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Zürich, Basel, Lausanne, Genf und Paris fallen aus. Die SBB tauschen Billette für Mittwoch um oder erstatten das Geld zurück.
In Frankreich selbst ist der Bahnverkehr zwischen Paris Gare de Lyon und Dijon sowie Mâcon-Loché unterbrochen, wie die SBB am Mittwoch weiter mitteilten. Sie rechnen neben Zugsausfällen mit Verspätungen und Umleitungen. Wie lange die Störung dauert, war am Mittag nicht bekannt.
80’000 Reisende betroffen – auch Schweizer Sportlerinnen
Der Verkehr auf der Strecke Süd-Ost, die unter anderem Paris mit Marseille und Montpellier verbinde, sei derzeit unterbrochen, teilte die staatliche französische Eisenbahngesellschaft SNCF mit. Zwischen Paris und Dijon lagen demnach Bäume auf den Gleisen, ein TGV prallte dagegen. Verletzte gab es gemäss SNCF nicht, allerdings waren rund 80'000 Reisende von Verspätungen und Zugausfällen betroffen. Auch Olympia-Athletinnen und -Athleten.
«Es waren einige Abreisen betroffen, unter anderem Mountainbike, Pferdesport und Tennis. Die Athletinnen und Athleten bleiben nun eine Nacht in Paris. Anreisen waren keine betroffen», teilte Swiss Olympics am Mittwochabend mit.
Vergangene Woche hatten Brandanschläge auf neuralgische Punkte des französischen Schnellbahnnetzes den Bahnverkehr kurz vor dem Start der Olympischen Spiele schwer gestört. Nachdem ein Bekennerschreiben an Medien verschickt wurde, gibt es Hinweise auf einen linksradikalen Hintergrund. Am Sonntag nahm die französische Polizei einen Linksextremen fest, der einen weiteren Sabotageakt geplant haben soll. Mit den Brandanschlägen vom Freitag hat die Festnahme aber offenbar nichts zu tun.
SDA/jaw
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