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Tesla-Chef hält Laudatio
Elon Musk schwärmt für Giorgia Meloni: «Innerlich ist sie noch schöner als äusserlich»

epa11622024 A handout photo made available by Chigi Palace on 24 September 2024 shows Italian Prime Minister Giorgia Meloni (L) and Tesla co-founder and CEO Elon Musk talking during a ceremony at the Ziegfeld Ballroom in New York, USA, late 23 September 2024. Elon Musk presented Italian Premier Giorgia Meloni with the 'Global Citizen Award 2024' from Washington-based think tank Atlantic Council, saying Meloni had done "an incredible job" as prime minister with "record growth and employment".  EPA/FILIPPO ATTILI/US PALAZZO CHIGI PRESS OFFICE HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
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In Kürze:
  • Giorgia Meloni erhält den Global Citizens Award des bekannten US-Thinktanks Atlantic Council für ihre Ukraine-Unterstützung.
  • Elon Musk hielt die Laudatio. Meloni hatte sich ihn als Laudator gewünscht.
  • Auf ein Treffen mit Biden und Selenski verzichtet Italiens Regierungschefin.

Diplomatische Woche in New York, wichtige Reden bei den Vereinten Nationen – und ein Galadinner, bei dem die Schmetterlinge im Bauch flatterten. Elon Musk, der umstrittene Internetmilliardär, Besitzer von Autofabriken, Mars-Raketen und dem sozialen Netzwerk X, vielfacher Liebhaber und zehnfacher Vater, machte aus seinen Empfindungen kein Geheimnis.

Er sei so glücklich, die Frau ankündigen zu dürfen, die innerlich noch schöner sei als äusserlich – «even more beautiful on the inside than she is on the outside» –, schmachtete Musk auf offener Bühne keine Geringere an als Giorgia Meloni, Italiens Ministerpräsidentin. Die genoss die Bewunderung in vollen Zügen. Die beiden verstehen sich prächtig, für Musk hat Meloni immer Platz für einen Termin im Kalender frei. Im Ziegfeld Ballroom in Downtown Manhattan habe förmlich «Liebe in der Luft gelegen», notierte das Nachrichtenportal «Politico».

Auszeichnung für Ukraine-Unterstützung

Exakt seit zwei Jahren ist Giorgia Meloni in Rom im Amt. Innenpolitisch verfolgt sie einen sehr rechten Kurs mit dem Versuch, die Rechtsordnung und das Kulturleben des Landes von missliebiger linker und liberaler Dominanz zu befreien – so sieht sie das. Aussenpolitisch dagegen war sie bisher, anders als ihre rechten Gesinnungsfreunde in Ungarn, Frankreich oder auch Deutschland, stramm auf Anti-Putin- und Pro-Ukraine-Kurs.

Für diese klare Positionierung verlieh ihr am Montagabend der angesehene Thinktank Atlantic Council den Preis für einen Weltbürger oder eine Weltbürgerin, den Global Citizens Award.

Wie man lesen kann, fand zwar die Preisträgerin das Wohlgefallen der Mitarbeiter des Atlantic Council, weniger begeistert war man dort jedoch vom Laudator, den sich Meloni gewünscht hatte und den sie bekam: eben Elon Musk. Der Milliardär wandert im politischen Spektrum gerade immer weiter nach rechts und fällt mit teilweise abstrusen Äusserungen auf.

Musk thematisiert niedrige Geburtenraten

Als der berühmteste Popstar dieser Tage, Taylor Swift, sich kürzlich politisch zu Kamala Harris bekannte und ihre Erklärung mit den Worten «kinderlose Katzenlady» unterzeichnete, konterte Musk auf X: «Schön, Taylor … Ich werde dir ein Kind schenken und deine Katzen mit meinem Leben beschützen.» (Lesen Sie dazu den Kommentar «Mit dem sexistischen Tweet erreicht Elon Musk einen neuen Tiefpunkt».)

Eines von Musks bevorzugten Themen sind die niedrigen Geburtenraten in vielen westlichen Ländern. Namentlich die Italiener sieht Musk bereits vom Aussterben bedroht. Als er im Dezember 2023 Ehrengast des von Meloni gegründeten Atreju-Festivals der rechtsextremen Parteijugend in den Gärten der Engelsburg in Rom war, kam er mit einem seiner zehn Kinder auf dem Arm auf die Bühne und forderte die Teilnehmer auf, mehr Kinder zu machen. Meloni selbst ist alleinerziehende Mutter einer Tochter.

Beim Festanlass des Atlantic Council machte Musk aus seiner Zuneigung zu Meloni keinen Hehl. In seiner Laudatio stellte er die 47-jährige Politikerin in glühenden Worten vor: «Authentisch, ehrlich und nachdenklich» – das könne man nicht von allen Politikern sagen. Chronisten notierten: Gelächter im Saal.

Meloni verzichtet auf Treffen mit Biden und Selenski

Meloni wiederum pries in ihrer 15-minütigen Dankesrede auf Englisch die westliche «über Jahrhunderte aufgebaute Zivilisation». Sie betonte die Kraft des Patriotismus, der die beste Antwort auf jene sei, die einem «unvermeidlichen Niedergang des Westens» das Wort redeten: «Unsere Freiheit, unsere Werte und der Stolz, den wir für sie empfinden, sind die Waffen, die unsere Gegner am meisten fürchten.»

Ihre bisherige Unterstützung für die Ukraine erwähnte Meloni nur kurz. Beobachtern fiel allerdings auf, dass sie diesmal, so jedenfalls die Zeitplanung, am Rande der UNO-Generalversammlung auf ein Treffen mit Wolodimir Selenski verzichtet. Auch ein geplantes Spitzentreffen westlicher Staats- und Regierungschefs mit US-Präsident Joe Biden im Weissen Haus an diesem Mittwoch will sie wohl schwänzen und sich allenfalls, zurück in Rom, online zuschalten – obwohl sie doch noch bis Jahresende G-7-Vorsitzende ist.

Mit Biden hatte sie sich bei ihrem letzten Besuch in Washington auffällig gut verstanden, im laufenden US-Wahlkampf hält sie aber Distanz zu beiden Kandidierenden. Nicht zuletzt ihr New Yorker Programm macht jedoch klar, welchem politischen Lager sie sich zugehörig fühlt.