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Anschlag auf Kirche
Terrorprozess um Dreifachmord von Nizza startet in Paris

«Ich habe nichts zu sagen, weil ich mich an nichts erinnern kann», sagte der Angeklagte zum Prozessauftakt in Paris.
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Vor einem Schwurgericht in Paris hat der Prozess um einen islamistisch motivierten Dreifachmord in der Basilika von Nizza begonnen. Einem 25 Jahre alten Tunesier wird vorgeworfen, in der Kirche in der südfranzösischen Stadt am 29. Oktober 2020 drei Menschen mit einem Messer getötet und weitere schwer verletzt zu haben. Einsatzkräfte schossen den Täter damals nieder. Er überlebte schwer verletzt.

Dem wegen Mordes und Mordversuchs mit terroristischem Hintergrund angeklagtem Mann droht lebenslange Haft. Zu Prozessbeginn sagte der Angeklagte aus, in Bezug auf die Tatvorwürfe keinerlei Erinnerung zu haben, berichtete die Zeitung «Le Figaro» aus dem Gerichtssaal. «Ich habe nichts zu sagen, weil ich mich an nichts erinnern kann.» Der Prozess soll bis zum 26. Februar dauern.

Mohammed-Karikaturen Auslöser für Angriff

Der Angriff in der Kirche folgte nur wenige Tage nach einem Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida, den Franzosen «in ihren Kirchen die Kehle durchzuschneiden». Der Aufruf war eine Reaktion auf die erneute Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen durch das Satiremagazin «Charlie Hebdo», die 2015 zu einem Anschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten geführt hatte. Anlässlich des Prozesses gegen Helfer der Attentäter hob die Zeitschrift einige der Karikaturen damals erneut auf das Titelblatt.

Ermittlungsergebnissen zufolge wollte der Angreifer seine Tat anfänglich in Paris umsetzen, entschied sich dann aber zu der Attacke in Nizza. Er war demnach kurz zuvor über Italien nach Frankreich gekommen. Auf seinen Mobiltelefonen wurden laut Staatsanwaltschaft Fotos mit Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden. In einer Audiodatei bezeichne der Verdächtige Frankreich als ein «Land der Ungläubigen».

DPA/osc