Telefonbetrug in ZürichBankerin rettet 88-Jährigen: Kurierfahrer nach Schockanruf festgenommen
Ein Senior wurde Opfer eines Trickbetrugs. Ihm wurde vorgegaukelt, seine Frau stecke in grossen Schwierigkeiten. Darauf wollte er in der Bank Geld abheben.
Am Mittwoch erhielt ein 88-jähriger Mann einen Telefonanruf. Der Anrufer gaukelte dem Senior vor, dass dessen Frau bei einem Autounfall eine andere Person getötet habe. Nun müsse er einen grösseren Geldbetrag als Kaution zahlen. Die Betrüger hätten den Mann unter enormen Druck gesetzt, schreibt die Stadtpolizei Zürich in einer Mitteilung.
Die Masche nennt sich Schockanruf. Opfer, vor allem Betagte, sind derart gestresst, dass sie in einen Schockzustand fallen und Dinge tun, die sie normalerweise nicht tun würden.
Der 88-jährige Senior übergab also einem Unbekannten Schmuck und wollte zudem auf der Bank Geld abheben. Der Unbekannte brachte ihn mit dem Auto zum Geldinstitut im Zürcher Kreis 1.
Bankmitarbeiterin schöpft Verdacht
Doch eine Bankangestellte erfasste die Situation richtig und informierte die Einsatzzentrale der Stadtpolizei, dass ein Rentner mehrere Zehntausend Franken abheben möchte. Sie habe den Verdacht, dass der Kunde ein Opfer von Betrügern sein könnte, teilte sie mit.
Zudem gab die aufmerksame Bankmitarbeiterin an, dass der 88-Jährige von einem schwarzen Personenwagen zur Bank gefahren worden sei, in dem noch Schmuck von ihm deponiert sei. Dieses Fahrzeug und der Chauffeur seien noch vor Ort und warteten auf den Kunden.
49-jähriger Türke verhaftet
Darauf begab sich ein Fahnder der Polizei vor Ort, um die Sachlage zu prüfen. Eine Streifenwagenpatrouille konnte gleichzeitig das parkierte Fahrzeug inklusive Fahrer ausfindig machen. Sie kontrollierten den Kurierfahrer, einen 49-jährigen Türken, und nahmen ihn fest.
Aus dem Fahrzeug stellten sie ein Behältnis mit diversem Schmuck sicher. Der Fahrzeuglenker wurde für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht.
Die Polizei warnt
Im Zusammenhang mit Trickbetrügern weist die Stadtpolizei Zürich auf Folgendes hin:
Die Polizei, die Staatsanwaltschaft und Gerichte stellen nie telefonisch Geldforderungen oder verlangen nach Wertgegenständen.
Deponieren oder übergeben Sie nie Bargeld oder andere Wertgegenstände für oder an Ihnen unbekannte Personen.
Wenn Sie sich durch den Anrufer oder die Anruferin unter Druck gesetzt fühlen, beenden Sie das Telefongespräch umgehend.
Melden Sie sich im Zweifelsfall immer frühzeitig telefonisch bei der Notrufnummer 117, um Unsicherheiten abzuklären. Lassen Sie sich durch die Anrufenden auf keinen Fall weiterverbinden.
Machen Sie Verwandte und Bekannte auf diese Betrugsversuche aufmerksam.
Melden Sie solche telefonischen Betrugsversuche bei der Polizei, auch wenn Sie den Betrugsversuch erfolgreich abgewehrt haben.
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