Anklage gegen TelefonbetrügerFalscher Polizist soll 500’000 Franken erbeutet haben
Ein 36-Jähriger steht im Kanton Bern vor Gericht. Er hat mutmasslich aus der Türkei 14 Telefonbetrüge an älteren Personen in der Schweiz mitorganisiert.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern erhebt Anklage gegen einen falschen Polizisten, der zwischen Juni 2020 und November 2021 durch Telefonbetrug in verschiedenen Kantonen rund 500’000 Schweizer Franken erbeutet haben soll. Der Angeklagte soll von der Türkei aus 14 Betrugstaten an ältere Menschen mitorganisiert haben.
Der 36-jährige Mann befinde sich zurzeit in Haft, schreibt die kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte. Er sei am 19. Februar 2024 in der Türkei verhaftet und anschliessend in die Schweiz ausgeliefert worden. Angeklagt werde er wegen gewerbsmässigen Betrugs und qualifizierter Geldwäscherei.
Erstmals ranghohes Mitglied vor Gericht
Der Beschuldigte sei vermutlich ein ranghohes Mitglied einer Betrügerbande, schreibt die Staatsanwaltschaft. Er habe sowohl die Rolle des sogenannten Keilers als auch diejenige des Logistikers übernommen.
Als Keiler habe er gezielt Personen mit altklingenden Vornamen angerufen und sich als Polizist ausgegeben. Als Logistiker soll er via soziale Medien Personen angeworben haben, die in der Schweiz als Geldabholer fungierten und die erbeuteten Summen in die Türkei überwiesen. Für die Überweisungen soll der Angeklagte mitverantwortlich gewesen sein.
Schweizweit sei es die erste Anklage gegen ein solch ranghohes Mitglied eines Betrugsnetzwerks, schreibt die Staatsanwaltschaft. Die Verhandlung vor dem kantonalen Wirtschaftsgericht beginnt voraussichtlich am 26. Mai 2025.
PD/msc
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