Böen von bis 162 km/hTaifun Krathon sucht Taiwan heim – Tote bei Brand in Krankenhaus
In Erwartung des Sturms kam das Leben in der 2,7-Millionen-Einwohner-Stadt Kaohsiung drei Tage lang nahezu zum Erliegen.

Taifun Krathon hat am Donnerstag in Teilen Taiwans für starke Regenfälle und heftigen Wind gesorgt. Inmitten des Sturms brach in einem Krankenhaus im Bezirk Pingtung im Süden Taiwans ein Feuer aus. Mindestens neun Menschen seien dabei ums Leben gekommen, teilten die örtlichen Behörden mit. Mehr als 150 weitere Patientinnen und Patienten mussten bei strömendem Regen in Notunterkünfte gebracht werden. Soldaten unterstützten die Einsatzkräfte bei der Evakuierung.

Der Sturm traf am Donnerstag kurz nach Mittag (Ortszeit) in der Küstenstadt Kaohsiung auf Land, wie die Wetterbehörde Taiwans mitteilte. Sie mass anhaltende Windgeschwindigkeiten von 126 Kilometern pro Stunde und Böen mit bis zu 162 Kilometern pro Stunde. Die Meteorologen gingen davon aus, dass sich der Taifun abschwächen würde, während er sich landeinwärts bewegte. Am Freitag sollte er als Tiefdruckgebiet die Hauptstadt Taipeh erreichen.
Schulen, Geschäfte und Restaurants blieben für drei Tage geschlossen
In Erwartung des Sturms kam das Leben in der 2,7-Millionen-Einwohner-Stadt Kaohsiung drei Tage lang nahezu zum Erliegen. Schulen, Geschäfte und Restaurants blieben geschlossen. Einwohner blieben Märkten und Häfen fern, sämtliche Inlandsflüge blieben am Boden.

Viele Bewohner wurden am Donnerstag beim Aufwachen über ihre Handys aufgefordert, sich vor den potenziell gefährlichen Winden in Sicherheit zu bringen. Einwohner der Bezirke Kaohsiung und Pingtung wurden gewarnt, nicht ins Freie zu gehen, wenn das Auge des Sturms über sie hinwegzieht und sich das Wetter kurz beruhigt.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden bei wetterbedingten Ereignissen, die Krathon zugeschrieben werden, mindestens 123 Menschen auf der Insel verletzt. Zwei Menschen kamen ums Leben – einer, nachdem er im südöstlichen Landkreis Taitung gegen herabgefallene Felsen auf der Strasse gefahren war, und der andere beim Beschneiden von Ästen in der Stadt Hualien. Zwei weitere Personen wurden noch vermisst.
Zusätzlich waren noch die neun Opfer aus dem Krankenhaus zu beklagen. Sie seien vermutlich durch Rauchgasvergiftungen gestorben, teilten die Behörden mit. Zur Brandursache werde noch ermittelt.
DPA/sme
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