Flut nach Super-Taifun «Yagi»Brücke in Vietnam stürzt in Fluss – vier Personen geborgen
Teile von Vietnam stehen nach dem Super-Taifun «Yagi» unter Wasser – nach dem Einsturz einer Brücke wird fieberhaft nach Vermissten gesucht. Ein Video zeigt den Moment des Unglücks.
Super-Taifun «Yagi» war Experten zufolge sowohl in China als auch in Vietnam der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten. In Vietnam verursachte er nicht nur massive Schäden, sondern löste auch ein schweres Unglück aus: Am Morgen (Ortszeit) stürzte nördlich der Hauptstadt Hanoi eine vielbefahrene Brücke in den Roten Fluss, der sich im Zuge des Unwetters in einen reissenden Strom verwandelt hatte.
Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder wurden in die Tiefe gerissen, wie die Zeitung VnExpress unter Berufung auf Vize-Ministerpräsident Ho Duc Phoc berichtete. Vier Menschen seien nach dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke lebend geborgen worden, mehr als ein Dutzend weitere würden in den Fluten vermisst.
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Mögliche Ursache seien das Hochwasser und eine extrem schnelle Strömung gewesen, sagte ein Lokalpolitiker der staatlichen Zeitung «Quang Doi Nhan Dan». Militär und Polizei waren im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen.
Überlebender berichtet von Todesangst
Auf einem in sozialen Medien verbreiteten Video ist der Moment zu sehen, in dem die Brücke einstürzt und ein Lastwagen in die Tiefe fällt. Ein Motorradfahrer und der filmende Autofahrer dahinter konnten gerade noch bremsen. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep erklärte, die Auswirkungen des Tropensturms «Yagi» seien schrecklich und besonders für die nördlichen Bergprovinzen verheerend.
Unter den Geretteten ist der 50-jährige Phan Truong Son, der auf der Brücke unterwegs war, als er plötzlich ein lautes Geräusch hörte. Bevor er habe reagieren können, sei er mit seinem Motorrad ins Wasser gestürzt, erzählte er vietnamesischen Medien: «Es fühlte sich an, als würde ich auf den Grund des Flusses fallen.»
Um wieder an die Oberfläche zu kommen, habe er seine ganze Kraft zusammennehmen müssen. Er habe kaum atmen können und Todesangst gehabt. Dann aber sei es ihm gelungen, sich an einer Bananenstaude festzuklammern, bis er von Menschen auf einem Boot gerettet worden sei. Son wurde nur leicht verletzt, steht aber den Ärzten zufolge unter Schock.
Zahl der Opfer steigt
Auf Fotos war zu sehen, wie ein Teil der Brücke noch stand, der Grossteil aber in den braunen Fluten verschwunden war. Medien zitierten einen Augenzeugen mit den Worten: «Heute Morgen gegen 10 Uhr wollte ich die Phong-Chau-Brücke überqueren – als ich mich der Brücke näherte, fuhren drei Autos vor meinem Fahrzeug.» Plötzlich habe die Brücke zu beben begonnen und sei einen Moment später verschwunden. «Es geschah alles sehr schnell, in nur etwa einer Minute stürzte die Brücke ein und wurde weggespült.»
Der Super-Taifun «Yagi» hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet, nachdem er zuvor über Teile Chinas gefegt war. Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.
DPA/lop
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