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Probefahrt Kia Niro EV
Sympathie für den Underdog

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Geladen wird mit maximal 72 kW – da hinkt der Niro der Konkurrenz hinterher.
Die neue Designsprache macht auch den neuen Niro zum Hingucker. 
Der 4,4 Meter lange Crossover ist im Vergleich zum Vorgänger um 6,5 Zentimeter gewachsen.
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Der koreanische Hyundai-Konzern hat mit seiner 800-Volt-Elektroplattform für Furore gesorgt. Die bisher auf dieser Basis aufbauenden Modelle, der Hyundai Ioniq 5, der Kia EV6 und der Genesis GV60, ernten nicht nur neugierige Blicke auf der Strasse, sondern auch Lob und Preise der Fachmedien. Der Ioniq 5 wurde zum «Weltauto des Jahres» gewählt, der EV6 erhielt im Frühling den Titel des europäischen «Car of the Year». Im Schatten dieser Überflieger stehen aber noch andere Elektroautos im Portfolio der Koreaner, etwa der Hyundai Kona Electric oder der Kia e-Soul – Modelle, die noch auf älteren Plattformen basieren, die aber dennoch die Aufmerksamkeit der Käufer verdienen.

Ein weiteres Beispiel ist der Kia Niro. Der Crossover ist als Vollhybrid (HEV), als Plug-in-Hybrid (PHEV) sowie als reines Elektroauto (EV) erhältlich. «Seit der Markteinführung haben wir 350’000 Niro verkauft, 33 Prozent davon als HEV, 18 Prozent als PHEV und 49 Prozent als EV», sagt Sjoerd Knipping, Vizepräsident von Kia Europe. «Das zeigt, dass es das richtige Produkt zur richtigen Zeit war, um die Masseneinführung von elektrifizierten Fahrzeugen zu beschleunigen.» Denn obwohl Kia das Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen bis 2026 auf elf Modelle ausbauen und den Absatz von E-Autos bis 2030 auf 920'000 Einheiten steigern will, soll der Kunde weiterhin wählen können, welchen Grad der elektrischen Unterstützung er kauft. Zumindest, bis die Politik den Verbrennungsmotor in Europa ganz verbietet.

EV macht am meisten Spass

Deshalb bringt Kia auch den neuen Niro in diesen drei Antriebsformen. Im Niro HEV werkelt ein 1,6-Liter-Saugermotor, der in Verbindung mit einem 32 kW starken Elektromotor eine Systemleistung von 104 kW/141 PS erzeugt und im WLTP-Test einen Verbrauch von 4,4 bis 4,7 Liter auf 100 Kilometer schafft. Kräftiger und sparsamer ist der Niro PHEV, der den gleichen Benzinmotor mit einer 62 kW starken E-Maschine kombiniert und eine Systemleistung von 135 kW/183 PS generiert. Mit seiner 11,1 kWh grossen Batterie schafft der PHEV bis zu 65 Kilometer rein elektrisch und weist einen glänzenden Durchschnittsverbrauch von 0,8 bis 1,0 Liter auf 100 Kilometer aus – natürlich nur, wenn regelmässig geladen wird.

Die spannendste Variante ist aber der Niro EV. Er ist mit einer Leistung von 150 kW/204 PS der Stärkste des Trios, ist mit einem Sprintwert von 7,8 Sekunden von null auf Tempo 100 der Agilste und fährt sich obendrein am angenehmsten. Mit seiner 64,8 kWh grossen Batterie schafft er eine WLTP-Reichweite von 460 Kilometern, im City-Modus sollen über 600 Kilometer möglich sein. An der Schnellladesäule kann mit maximal 72 kW geladen werden – da hinkt der Niro EV seinen Konzerngeschwistern mit 800-Volt-Technik deutlich hinterher. Das Nachladen von 10 auf 80 Prozent dauert im Idealfall eine knappe Dreiviertelstunde.

Deutlich attraktiver

Durch die Übernahme der aktuellen Markendesignsprache ist der Niro auch äusserlich wesentlich attraktiver geworden. Das gilt auch für den Innenraum: Das Cockpit mit einem Bildschirmelement aus zwei 10,25-Zoll-Screens sowie einem grossen Head-up-Display sieht nicht nur deutlich moderner aus, sondern bietet auch eine gute Bedienergonomie. Das Platzangebot ist spürbar gewachsen, weil der neue Niro 6,5 Zentimeter länger und 2,5 Zentimeter breiter als sein Vorgänger ist. Das Kofferraumvolumen nahm dadurch um 24 Liter zu und beträgt nun 475 bis maximal 1392 Liter. Unter der Fronthaube gibt es einen kleinen «Frunk» mit 20 Liter Stauraum – darin finden die Ladekabel Platz.

Der Kia Niro EV ist in der neuen Modellgeneration ein richtig gutes Elektroauto, das viele gar nicht auf der Rechnung haben. Trotzdem dürften sich in der Schweiz viele Käufer für die Voll- und Plug-in-Hybridversionen entscheiden, wie Kia-Schweiz-Chef Peter Fahrni schätzt: «Längerfristig erwarten wir einen EV-Anteil von 30 bis 40 Prozent.» Die Elektrovariante des neuen Niro wird ab 44’650 Franken angeboten, als HEV kostet der Koreaner ab 33’250, als PHEV ist er ab 38’950 Franken zu haben.