Grosser Auftritt in BaselPlötzlich ist die Lockerheit zurück bei Dominic Stricker
Der Berner feiert gegen Tallon Griekspoor (ATP 35) den grössten Sieg seit seinem Comeback. Beim 6:4, 6:4 schlägt er 14 Asse und brilliert mit variablem Spiel.
Die Swiss Indoors entwickeln sich ständig weiter. Neu ist in diesem Jahr die Musik während der Seitenwechsel. Und der DJ liess es sich nicht nehmen, «I Wanna Dance with Somebody» zu spielen, bevor der Dominic Stricker gegen Tallon Griekspoor zum Matchgewinn aufschlug. Wie am US Open 2023, als der Berner bei Whitney Houstons Hit mitsang, ehe er den Sieg über Stefanos Tsitsipas sicher stellte. Auch diesmal brachte der Song Glück: Stricker wehrte bei 15:40 die einzigen beiden Breakbälle gegen sich ab und schloss die Partie mit vier Punkten in Serie ab.
Er habe schon realisiert, dass der Song gespielt worden sei, sagte Stricker lächelnd. «Diesmal habe ich aber nur innerlich mitgesungen.» Erstaunlich war die Selbstverständlichkeit, mit der er sich im letzten Game aus der heiklen Situation befreite. Zuerst punktete er mit der Kombination Stoppball und Volley, danach zweimal mit einem Aufschlagwinner und schliesslich mit einem präzisen Passierball.
Schon aufsteigende Form in Stockholm
Als er vor einem Monat am Challenger-Turnier in Charleston gegen den Amerikaner JJ Wolf zum Sieg aufgeschlagen hatte, begann sein Arm noch zu zittern und gab er die Partie aus der Hand. Worauf er ein Racket zertrümmerte. Nun ist seine Lockerheit zurück. Schon vergangene Woche in Stockholm hatte er mit dem Einzug in die dritte Runde und einem Sieg über Matteo Berrettini (41), dem Wimbledon-Finalisten von 2021, seine aufsteigende Form demonstriert.
Nun feierte er gegen Griekspoor (35) den bisher wertvollsten Erfolg seit seinem Comeback im Juni. In Tiburon hatte er Ende September wegen Rückenschmerzen aufgeben müssen, doch glücklicherweise war es nichts Ernstes. Nun spielt er plötzlich wieder gross auf. «Wir hatten vor Stockholm zwei sehr gute Trainingswochen, diesen Schwung nahm ich mit und spielte drei gute Matches», sagte er. «Ich bin super glücklich, dass das Niveau wieder da ist.» In Runde 2 trifft er am Donnerstag auf den Dänen Holger Rune (14).
Da er 2023 in Basel den Viertelfinal erreichte, ist er im Liveranking weiter zurückgefallen, auf Rang 301. Doch darüber zerbreche sich nicht den Kopf, so Stricker. «Ich weiss: Wenn ich meine Sache mache wie in den letzten Wochen, werde ich wieder dort hinkommen, wo ich war.» Und immerhin kann er noch fünfmal sein geschütztes Ranking einsetzen, um an grösseren Turnieren zu punkten.
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