Sweet Home: Wohnfarben richtig eingesetzt Bekennen Sie endlich mehr Farbe
Genug von «Sad Beige» oder «Monoton Monochrom»? Vertreiben Sie die Langeweile mit mehr Farbe im Haus. Diese Ideen und Tipps zeigen Ihnen, wie das geht.
Mut tut gut

Wände lassen sich sehr gut selbst streichen. Das geht schneller und unkomplizierter, als man denkt. Wenn Sie diese Hürde überwunden haben, geht es um den Mut. Viele tun sich schon schwer damit, sich die Wände in einem hellen Beige oder Grau vorzustellen. Dass bei Grün, Rot oder Blau Panik aufkommt, verwundert daher nicht. Trotzdem bekomme ich zum Thema Farbe die meisten Feedbacks von Leserinnen und Lesern. Sehr viele haben, inspiriert von Sweet Home, einzelne Wände oder gar ganze Räume farbig gestrichen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass Farbe im Haus bewegt, anregt und starke Gefühle aufkommen lässt. Eines davon ist zum Beispiel das Gefühl von Glück und Stolz, etwas geschafft zu haben, was ein wenig Mut brauchte.
Die farbige Wand

Farbanfänger versuchen es oft erst einmal mit einer einzelnen Wand. Solche Akzentwände bringen Tiefe in den Raum, sind Hingucker und verändern die Gesamtanmutung einer Einrichtung. Zudem sind sie sehr fotogen, was beweist, dass alles schöner zur Geltung kommt, wenn es vor farbigem Hintergrund steht. Und sie machen Lust, noch mehr Wänden Farbe zu verleihen. Die Zürcher Interiordesignerin Nuria Rodriguez hat für ihre Küche einen warmen Lachston gewählt, der eine sonnig warme Stimmung in den Raum zaubert.
Hell-Dunkel-Kontraste

Farbe in der Wohnung bedeutet nicht zwangsläufig Buntheit. Mit gedeckten Farbtönen in unterschiedlichen Helligkeiten und Abstufungen schaffen Sie nicht nur interessante Kontraste, sondern können Räume komplett neu wirken lassen. Spielen Sie aber nicht nur mit Schwarz und Weiss. Wagen Sie dunkle Töne wie Nachtblau, Waldgrün, Schilf oder Schokolade. Und helle Farben wie Kiesel, Sand, Crème oder Birke. Sobald differenzierte Farbtöne einziehen, wirkt eine Einrichtung viel sinnlicher.
Überraschung!

Mit mehr Farbe zu wohnen, geht auch, ohne die Wände zu streichen. Überraschend, anders und ungewohnt sind farbige Möbel. Immer mehr zeigen sich nicht nur Sitzmöbel in Farben, sondern auch Regale und Tische. Ein schönes Beispiel dafür ist der grasgrüne Esstisch von HK Living, den es natürlich auch noch in anderen Farben gibt, wie zum Beispiel in Blau, Rot, Olive oder Rosa.
Eigentlich ist fast alles neutral

Farbige Möbel tun auch Wohnungen mit weissen Wänden und neutralen Möbeln gut. Gerade in Einrichtungen, in denen Design und Architektur die Hauptrollen spielen, passen starke Farbstatements. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Designklassiker, wenn sie Farbe zeigen, das mit reinen, klaren Tönen tun. Wie stark das aussehen kann, beweist in dieser Küche der Familie Wiedemann Mettler ein grosses, grünes USM-Regal. Es verbindet Freundlichkeit mit Ruhe, sorgt für eine grosse Portion Farbe und bietet viel Stauraum.
Die doppelte Portion

Wer es gern farbig, aber nicht kunterbunt mag, wählt die Wandfarbe passend zum farbigen Möbel, das in diesem Fall ein gelbes Regal von Montana ist. Mit dieser Idee bringen Sie viel Farbe ins Haus und schaffen gleichzeitig ein grosszügiges, ruhiges Raumgefühl. Aber Achtung, zu viel von einer Farbe kann auch schiefgehen. Um Eintönigkeit zu brechen, braucht es Akzente in Kontrastfarben.
Die Akzente

Die richtigen Farbakzente helfen, eine dominante Farbe auszugleichen. Rote Akzente sind praktisch ein Muss in Räumen, in denen Grün und Blautöne dominieren. Aber es ist noch ein Dritter im Bunde nötig. Das ist in diesem Fall Gelb. Farben brauchen einander und ziehen sich gegenseitig an. Räume, die vor allem Ton in Ton gehalten sind, strahlen nicht etwa Ruhe und Harmonie aus, sondern lassen immer etwas vermissen – nämlich die im Farbkreis gegenüberliegenden Farben. Ein Raum, in dem Rottöne dominieren, braucht also Akzente in Grün und Gelb, während ein gelber Raum Akzente in Blau und Rot erfordert.
Mix & Match

Wer sich einmal in Farben verliebt hat, mischt tüchtig weiter. Nicht nur mit Farben, auch mit Stilen, Mustern und guten Ideen. Die Freude, seine Welt selbst zu kreieren, ist einzigartig. Es lohnt sich immer, Grenzen zu überschreiten und neue Horizonte zu entdecken. In unserer Wohnung bestimmen wir die Regeln, die uns helfen, uns wohlzufühlen. In diesem Wohn- und Esszimmer von Marc-André Capeder und Luis Martins wird schön ersichtlich, wie Wohnträume mit Farben und ganz unterschiedlichen Elementen umgesetzt werden können.
Der Museumstrick

Wer denkt, dass farbige Wände und Kunst nicht zusammenpassen, geht am besten wieder einmal in ein Museum. Dort wandelt man nämlich durch unterschiedlich farbige Räume. Farbige Wände bringen Bilder schöner, stärker und eleganter zur Wirkung. Etwas, was man daheim sehr gut nachmachen kann. Schön und wohnlich haben dies Bea Niedermann und Stephan Schärer in einem kleinen Wohnraum mit antiken Bildern und einem sinnlichen Pflaumenrot als Wandfarbe umgesetzt.
Farbräume

Wenn Sie sich entscheiden, mehrere Räume in unterschiedlichen Farben zu streichen, braucht es ein gutes Farbkonzept. Da man von einem Raum in den anderen sieht und die Wohnung als Ganzes erlebt, ist es sehr wichtig, dass die verschiedenen Farben zusammenpassen. Achten Sie auch darauf, dass sich nicht alle Farben für alle Räume eignen.
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