Sweet Home: Textile TricksTrara! 10 Vorhangideen, die man brauchen kann
Sie sorgen für Wohnlichkeit, Stil und Wärme, verstecken Dinge, trennen Räume oder lassen zweimal hinschauen: Vorhänge sind viel mehr als bloss Fensterkleider.
1 — Spicken erlaubt
Vorhänge haben wir, weil sie vor neugierigen Blicken und vor Licht schützen und damit wir nachts nicht in dunkle Fensterlöcher schauen müssen. Zudem isolieren sie und dämpfen den Schall. Keine Wohnung ist richtig wohnlich oder sieht fertig und liebevoll eingerichtet aus, wenn die Vorhänge fehlen. Und doch sind sie gerade in der Schweiz ein schwieriges Thema. Viele finden Vorhänge uncool und tun sich grundsätzlich schwer mit Textilien. Bloss nicht klassisch, scheint die allgemeine Meinung zu sein.
Nicht klassisch, aber praktisch, überraschend und nachahmenswert sind diese Vorhangideen. Es geht dabei nicht nur um das Fenster, denn Vorhänge sorgen auch an anderen Orten für mehr Stil und Charme. Die Idee von diesem Bild, nämlich farbige Stoffteile in geometrischen Formen auf unscheinbare weisse Leinenvorhänge zu applizieren, hilft nicht nur, die Langeweile zu vertreiben, sondern lässt auch Löcher oder Flecken kunstvoll verschwinden. Auf dem Foto vom englischen Shop Toast geht es eigentlich nicht um die Vorhänge, sondern um die Kleider. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, dort ab und zu zu stöbern, denn in der Welt von Toast finden Sie nicht nur entspannte Mode, sondern auch wundschöne, nachhaltig produzierte Interiorkollektionen.
2 — Bühnenreif
Wer gesehen werden will, erobert sich einen Platz auf dem roten Teppich, und wer Drama mag, liebt rote Vorhänge. Rote und pompöse Vorhänge bieten nicht nur auf der Bühne, sondern durchaus auch in der Wohnung einen grossen Auftritt. Hinter Vorhängen lässt sich nämlich vieles verdecken, wie etwa eine Garderobe voller Jacken, Schuhen und Taschen. Das wurde in dieser schwedischen Wohnung mit viel Flair umgesetzt. Man dachte sich, dass man ja bloss die Garderobe verstecken will, nicht aber den Vorhang, den man dafür einsetzt. So wurde dieser in theatralischem, leuchtendem Rot gewählt und dadurch zu einem grossartigen Hingucker.
3 — Eintrittspreis
Je nach Alter oder Beschaffenheit einer Wohnung tut ein Vorhang am Eingang gut. In diese Wohnung gelangt man ebenerdig, was nicht der hiesigen Norm entspricht. Aber die Idee, den Eingangsbereich mit einem Vorhang zu ergänzen, funktioniert auch in einer normalen Mietwohnung. Man kann damit den Eintritt in die Wohnung verändern. Es entsteht nicht nur eine stärkere Abgrenzung zum Treppenhaus, sondern ein kleiner, neuer Raum. Zudem verleiht ein Vorhang dem Entrée beim Heimkommen oder Empfangen von Gästen einen besonderen, ein bisschen dramatischen Effekt.
4 — Nebelschleier
Die wohl beliebtesten Vorhänge in der Schweiz sind dünne, halbtransparente weisse Baumwoll- oder Leinenvorhänge, die ohne Futter und in magerem Faltenwurf an den vielen grossen Fensterfronten hängen. Man möchte ja schliesslich die Architektur nicht stören und findet, das nichts anderes zu den üblichen Designklassikern passt, die zu allgemein begehrenswerten Statussymbolen geworden sind. Viele Architekten bauen übrigens schon gar keine Vorhangleisten mehr ein, weil sie der Meinung sind, dass Textilien ihr Werk stören. Dabei war ein Vorhang zuallererst ein wichtiges Statussymbol. Stoffe waren lange sehr wertvolle und teure Luxusartikel. Wer sich solch edle Gewebe leisten konnte, hängte sie daher gerne ans Fenster, damit auch ja alle den Reichtum sehen konnten.
Ähnlich diskret wie ein weisser Vorhang, aber viel eleganter ist dieser Vorhang aus einem grauen Stoff. Grau wirkt immer chic und bietet eine gute Alternative zu Weiss. Weisse Vorhänge haben nämlich meist ein anderes Weiss als die Wände und wirken daher oft gelblich und gar ein bisschen falsch. Was diesen Vorhang zusätzlich elegant und perfekt macht, ist sein grosszügiger Faltenwurf. Geizen Sie nie, und schon gar nicht bei Vorhängen. Wenn diese zu flach, zu kurz und zu popelig sind, strahlt das nämlich auf die ganze Einrichtung aus. Zudem zeigt dieser Vorhang einen grossen, breiten Saum, was ihn optisch abschliesst, schwerer macht und ihn daher schöner fallen lässt. In diesem Wohnzimmer wurde auch sehr gekonnt mit einer grossen Fensterwand umgegangen. Statt sie einfach bloss leer zu lassen, stehen hier schwarze Bänke davor, die dafür sorgen, dass mehr Wohnlichkeit im Raum entsteht.
5 — In guten Bahnen
Viele machen den Fehler, grosse Fensterflächen mit einer einzigen oder höchstens zwei Vorhangbahnen zu bestücken. Wenn Sie sich für mehrere Bahnen und keine fixen Befestigungen am Ende entscheiden, können Sie die Vorhänge einfach nach Lust, Laune oder Bedürfnis verschieben.
6 — Zusammenfassung
Klassische, schwere, gefütterte Vorhänge werden tagsüber meist mit einem an der Wand befestigten Haken und einer breiten Manschette, die mit Ösen versehen ist, festgemacht. Diese Lösung passt nicht zu allen Einrichtungsstilen und meist auch nicht in moderne Wohnungen. Binden Sie Vorhänge einfach so zusammen und nicht an die Wand. Das gelingt auch mit Stoffbändern oder Lederbändern und sieht sehr chic aus.
7 — Blickdicht
Alte Schränke haben nicht selten Glastüren. Und diese wurden wiederum mit gerafften Vorhängen blickdicht gemacht. Diese charmante Idee hilft, dass auch ein grosses dominantes Möbel weicher und zugänglicher wirkt. Solche Raffvorhänge können Sie mit flachen Leisten oder dünnen Stäbchen befestigen. Montieren Sie jeweils mithilfe von Haken eine Leiste oberhalb und eine andere unterhalb der Scheibe oder der Glastüre und nähen dann die Stoffe mit zwei hohlen Säumen. So können Sie die Stoffbahnen in die Leisten fädeln und die Leisten in die Haken fügen. Das ist übrigens auch eine gute Idee für kleine Fenster oder die unteren Partien von Fenstern, durch die jemand von aussen reinsehen könnte.
8 — Schrank auf die Schnelle
Eine grosse Schrankwand ist nicht jedermanns Sache. Zudem sind Schranksysteme teuer und meist nicht besonders attraktiv. Da helfen Stangen und Schubladenmöbel, die man hinter einem grossen Vorhang verstecken kann. Auf diese Art wurde in diesem Schlafzimmer mit leichten, wallenden Leinenvorhängen der Schrank umgangen. Weichfallende Vorhänge machen übrigens einen Raum sanfter, denn sie brechen die strengen Linien von Architektur und Möbeln.
9 — Neue Räume
Oft fehlt einfach der Platz für alle Räume, die man sich wünscht. Die meisten Wohnungen sind zu klein für eine Ankleide oder für ein Arbeitszimmer. In diesem Schlafzimmer wurde beides mithilfe eines sich über die ganze Wand ziehenden Vorhangs geschaffen.
10 —Traumtrenner
In Wohnungen, die noch weniger Räume haben, helfen Vorhänge gar, den Schlaf- vom Wohnbereich zu trennen. Sind diese zugezogen, können Sie in Ruhe träumen, sind sie offen, scheint das Licht durch das ganze Studio. Überlegen Sie sich diese Ideee ruhig auch mal für ein ganz normales Schlafzimmer. So können Sie nämlich einem Raum, der oft nur in der Nacht benutzt wird, zu neuem Wohnleben verhelfen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.