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Sweet Home: Kuschlig und flauschig
Teddys zum Wohnen

Flauschiges Herzstück

Sweet Home bei Claudia Silberschmidt, fotografiert von Rita Palanikumar

Um ein richtig wohliges Wohngefühl zu erreichen, braucht es weder Rüschen noch Alpenromantik. Dass Gemütlichkeit auch mit Coolness geht und man ein Chalet in den Bergen nicht zwingend mit alpinen Klischees einrichten muss, beweist die Schweizer Innenarchitektin Claudia Silberschmidt in ihrem Haus in Arosa, das wir für eine Homestory besucht haben.

In ihrem Wohnzimmer findet man Fell und Leder, aber beides nicht im typischen Alpenchic. Als Herzstück zieht ein leichtfüssiger, femininer Sessel von Baxter magisch an. Er ist mit einem blauen Wuschelfell bezogen und man will ihn anfassen, streicheln und sich reinkuscheln. Ein bisschen zerzaust und gleichzeitig elegant zeigt er genau das, was Teddy-Möbel so ungemein beliebt macht: Sie sind anders, stechen heraus und fügen sich trotzdem harmonisch in eine Einrichtung ein. Dass man ihnen ihre kuschlige Weichheit ansieht, macht sie erst recht zu Lieblingsmöbeln.

Ein Fall für Fell

Taktil: Flauschiges Teddysofa mit Schaffell vom schwedischen Kultshop Artilleriet.

Teddystoff ist kein echtes Fell. Er wird zwar oft aus Wolle hergestellt, aber in einer Bouclébindung gewoben, die eine flauschige, noppenartige Textur zeigt. Diese entsteht durch Schlaufen und Knötchen und wirkt so knuddelig und weich wie die Teddybären aus dem Spielzeuggeschäft. Diese synthetischen Stoffe bieten eine schöne Alternative für alle, die keine tierischen Produkte mögen. Beide Versionen sind sowohl bei der Bekleidung wie auch bei den Wohntextilien zu finden. Die edelsten Sitzmöbel sind aber meist mit echtem Schaffell bezogen, oder zumindest mit Wollgeweben.

Der allererste Teddysessel

Kultig: Der dänische Designklassiker «The Tired Man» in der neuaufgelegten Version von Audo.

Wie so vieles, das angesagt ist, ist auch der Teddysessel keine neue Kreation und auch nicht etwa aus den Seventies, der Dekade also, in der so ziemlich alles lange Haare hatte. Er wurde bereits 1935 an der Ausstellung der Tischlergilde in Kopenhagen vorgestellt. Entworfen hat ihn der dänische Architekt und Designer Flemming Lassen, und zwar so, dass es sich «so warm und gemütlich anfühlt wie ein Eisbärjunges in den Armen seiner Mutter», wie er meinte. Der Sessel, der zu einer Ikone des dänischen Designs wurde, heisst «The Tired Man». 2015 wurde er von Audo Copenhagen neu aufgelegt und mit einer weichen Polsterung, einschliesslich Schaffell, und Beinen aus Eichenkernholz versehen.

Anlehnungsbedürftig

Herzig: Der hübsche kleine Sessel «Little Petra» von &Tradition.

Fast so alt ist ein anderer dänischer Kuschelsessel, der «Little Petra» von Viggo Boesen. Er hat eine Lehne, die sowohl den Sitz wie auch die Sitzenden umarmt. Auch dieser Sessel wurde an der Ausstellung der Tischlergilde in Kopenhagen vorgestellt, aber 1938. Anschliessend gewann er Preise an Ausstellungen in New York und Berlin. Die «kleine Petra» ist trotz dickem Fell zierlich und passt in verschiedene Räume und zu unterschiedlichen Einrichtungsstilen, wie das Klassiker eben so mit sich bringen. Heute wird er von der dänischen Firma &Tradition produziert, die sowohl neues Design wie auch traditionelle Entwürfe auflegt.

Schäfchenwolke

Adrett: Fluffig weich wie eine Wolke ist der Sessel Botolo von Artflex.

1973, in einer Zeit, in der man bodennah wohnte, entwarf Cini Boeri den koketten kleinen Sessel «Botolo». Die italienische Designerin und Architektin dachte dabei weiter und kreierte den Stuhl so, dass man die Höhe der Beine wählen konnte. So gibt es von diesem wolkenartigen Stuhl eine tiefe und eine hohe Version, schwarz oder farbig. Zudem haben die Beine Räder, damit man auch schön beweglich bleibt.

Echte Softies

Rund und dick: Der Seventies Lounge Chair «Pacha» von Gubi.

Weniger flauschig, dafür so richtig schön dick und weich sind die Sitzmöbel «Pacha», die von Gubi produziert werden. Hier zeigen sie einen kuschligen, aber trockenen Bouclébezug. Man kann sie natürlich mit unterschiedlichen Stoffen beziehen lassen und es gibt auch edle Outdoor-Versionen davon. Der Pacha Lounge Chair wurde 1975 vom legendären französischen Designer Pierre Paulin entworfen. Er ist ein starkes Beispiel des Low-Level-Wohnstils, der sich in den Siebzigerjahren durchsetzte. Diesem haben wir tiefe Möbel wie Sitzlandschaften, bodennahe Betten oder Lowboards zu verdanken, die heute immer noch – oder wieder – in vielen Wohnungen zu sehen sind.

Let’s Walk On The Wild Side

Wuschelig und warm: Ein neuer wilder Teppich von Ferm Living.

Teppiche sind ja schon eine Weile kein Tabuthema mehr, auch hierzulande und gar in den unterkühltesten Designerwohnungen. Zum Glück, denn hallenartige und hallende Räume ohne Textilien entbehren jeglicher Wohnlichkeit. So gehen auch Teppiche durch Trendphasen. Weit weg von den eingefärbten Vintageteppichen, die vor einigen Jahren überall zu sehen waren, sind die «neuen Wilden». Bei diesen wuscheligen Teppichen sind die natürlichen Materialien zu sehen und das Handwerk zu spüren. Ein schönes Beispiel dafür ist der Teppich «Natural» von Ferm Living.

Shaggy ist zurück

Zottelig: Hochflorteppich «Fluffy» in einem eleganten Rosaton von HK Living.

In den Seventies pflegte man wie gesagt das bodennahe Wohnleben. Wohnlandschaften, Sitzkissen und flauschige Teppiche gehörten zu diesem Wohngefühl. Und da wir die Seventies heute wieder mögen, ist klar, dass auch der «Shaggy-Teppich», ein zotteliger Hochflorteppich, wieder ein Thema ist. Wer die Siebzigerjahre vor allem stilmässig anschaut, sieht die bunt geblümten Kleider, die Pop- und Hippiekultur, lange Haare und eben groovy, flauschige Einrichtungen. Es war aber auch eine Zeit gesellschaftlichen Aufruhrs, weshalb man sich ein weiches, warmes Zuhause wünschte und fast schon gebärmutterähnliche Räume kreierte. Wohnen bedeutete weniger das konservative, häusliche Glück der Dekaden zuvor, sondern mehr das Zusammensein mit Freunden. Sinnlichkeit war dabei ein wichtiges Thema und das zeigte sich im Wohnbereich mit intimen Räumen, bei denen die Taktilität wichtig war. So wurden auch zottelige Teppiche beliebt. Heute ziehen sie wieder ein, bloss dezenter und eher in helleren, natürlichen Farben, wie der «Fluffy»-Teppich von HK Living in Puderrosa.

Opulenz

Stark. Wilder, handgemachter Bettüberwurf mit Fransen von Cappelen Dimyr

Haben Sie sich nicht auch schon gewünscht, einen schönen Teppich als Bettüberwurf zu nutzen? Teppichkunst auf die schönste Art pflegt das junge dänische Kollektiv Cappelen Dimyr. Sie kreieren zeitgenössische, handwerkliche Teppiche und nun auch Bettüberwürfe, wahrscheinlich aus genau diesem Wunsch heraus. Die Textilien von Cappelen Dimyr sind ausschließlich aus Naturfasern wie Leinen oder Wolle gemacht und werden nachhaltig und fair produziert. Der wilde Fransenüberwurf verleiht dem Bett zugleich Eleganz und Opulenz wie auch einen Hauch Verruchtheit.

Cousin Itt

Strubbeliger Hausfreund: Ein wolliger Hocker mit Zottelfransen von HK Living.

Kennen Sie die Addams Family? Dieser strubbelige Pouf von HK Living erinnert mich an Cousin Itt, der rundum Haare hatte. Irgendwie hat man immer das Gefühl, dass etwas, das so viele Haare hat, auch lebt. So belebt ein solch flauschiger Hocker die Einrichtung, wird bestimmt zum treuen Freund und schafft erst noch einen zusätzlichen Sitzplatz. Der Pouf «Mon» ist ein ganz natürliches Wesen: aussen aus reiner Wolle und innen gefüllt mit Baumwolle.