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SVP-Chef Glarner fordert Parteiaustritt
Aargauer SVP-Politiker wegen Sex mit minder­jähriger Prostituierter verurteilt

Innenansicht eines Raums an der Langstrasse in Zürich, mit orangefarbener Wand und Kunstwerk eines liegenden Akts.
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Die Aargauer Staatsanwaltschaft fordert für eine Betreiberin eines Bordells im Bezirk Baden eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Die 60-jährige Ungarin hatte zwei minderjährige Prostituierte in ihrem Etablissement angeboten.

Die Frau habe sich des qualifizierten Menschenhandels und der mehrfachen Förderung der Prostitution von Minderjährigen schuldig gemacht, wirft ihr die Staatsanwaltschaft gemäss einer Mitteilung vom Montag vor.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte auch gegen Freier. Ein 44-jähriger Schweizer, der gezielt nach einer minderjährigen Prostituierten verlangt hatte, muss sich demnächst wegen sexueller Handlungen mit Minderjährigen gegen Entgelt vor Gericht verantworten. Ihm droht eine bedingte Freiheitsstrafe von acht Monaten.

Einer der Freier kandidierte für den Grossen Rat

Fünf weitere Bordellbesucher wurden bereits rechtskräftig per Strafbefehl zu bedingten Geldstrafen sowie Bussen bis 2500 Franken verurteilt. Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, ist einer der Verurteilten ein SVP-Lokalpolitiker, der in seiner Wohngemeinde in der Ortspartei aktiv ist und vergangenen Herbst für das Kantonsparlament kandidierte.

Der Mann hatte gemäss Strafbefehl zweimal Geschlechtsverkehr mit einer minderjährigen Prostituierten. Dabei hätte er aufgrund ihres Aussehens und Verhaltens erkennen müssen, dass sie «offensichtlich noch minderjährig war», schreibt die Staatsanwaltschaft. Er bezahlte pro Besuch 220 Franken für den Sex und weitere 100 Franken für den Geschlechtsverkehr ohne Kondom.

SVP-Chef Glarner schaltet sich ein

Gemäss «Aargauer Zeitung» waren weder Kantonalpräsident Andreas Glarner noch Parteisekretärin Barbara Borer bis Montag über das Verfahren und den Strafbefehl gegen den Mann informiert. Nach Bekanntwerden des Falls nahm Glarner Kontakt mit dem Politiker auf und empfahl ihm den Austritt aus der Partei. Der Mann kam dem offensichtlich rasch nach: sein Profil ist von der Website der Ortspartei, bei der er aktiv gewesen war, verschwunden.

Zwei Réceptionistinnen des Bordells wurden wegen mehrfacher Förderung der Prostitution im abgekürzten Verfahren verurteilt.

SDA/lop