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Turnszene in Aufruhr
Superturnerin Simone Biles denkt ans Comeback

Ihr Comeback wäre ein Paukenschlag fürs Turnen: Simone Biles an einem Spiel des Footballteams Houston Texans.
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Es ist für einen Fan nicht alltäglich, wenn ihm eine Olympiasiegerin in den sozialen Medien direkt antwortet. Einem Vater mit einer kleinen Tochter ist aber genau dies passiert. Auf Twitter hatte er berichtet, sein Kind habe eine halbe Stunde geweint, als es vom Rücktritt von Simone Biles erfahren habe. Der Kunstturn-Superstar stellte daraufhin klar: «Ich bin gar nicht zurückgetreten. Ich arbeite an meiner mentalen Gesundheit.»

Die Aussage sorgte für Aufregung bis Begeisterung in der Turnszene in den USA, denn gemeinhin war tatsächlich angenommen worden, dass Biles nicht mehr zurückkehren wird. Nach den Turbulenzen an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio, an denen Biles wegen einer mentalen Blockade teilweise Forfait erklären musste, bestritt sie keinen Wettkampf mehr. Zwar organisierte sie mit einigen Teamkolleginnen und ausgewählten internationalen Turnerinnen im Anschluss an die Spiele die Show-Reihe «Gold Over America». Aber dabei gab sie den Takt vor – und war nicht länger fremdbestimmt.

Mehr und mehr zog es die 25-jährige Texanerin aber vor, sich auf ihren Accounts als Privatperson zu präsentieren und inszenieren. So gut das eben geht für eine Sportlerin mit ihren Verdiensten und ihrer Bekanntheit. Zuletzt eröffnete sie die World Series der Baseballer zwischen den Houston Astros und den Philadelphia Phillies, und wenn immer sie kann, ist sie an Spielen des Footballteams Houston Texans zu sehen. Aus nachvollziehbarem Grund: Ihr Freund Jonathan Owens verteidigt für die Texans. Die beiden sind seit Februar verlobt.

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Biles kann sich die Auszeit locker leisten. Dank prominenter Sponsoren verdient sie laut «Forbes»-Schätzungen rund fünf Millionen Dollar jährlich, sie ist damit mit Abstand die bestbezahlte Turnerin der Welt. Sie gibt Masterclass-Kurse, hält Vorträge, und für den Sportartikelhersteller GK Gymnastics hat sie kürzlich eine eigene Kollektion entworfen. Sie ist längst ihre eigene Marke.

Als Turnerin hat Biles an den Olympischen Spielen 2016 und 2021 sieben Medaillen gewonnen und zwischen 2013 und 2019 insgesamt 19-mal WM-Gold. Sie müsste also auch auf dem Podest niemandem mehr etwas beweisen – und doch scheint sie genau dies zu reizen. Zumindest schliesst sie nicht aus, bei den Sommerspielen 2024 in Paris dabei zu sein, indem sie bei einem Auftritt in Mexiko-Stadt sagte: «Falls ich mich entschliessen sollte, wieder zu trainieren, halte ich mich ganz bestimmt nicht zurück. Bei mir gibt es nur 100 Prozent.» So oder so werde sie in Paris dabei sein: «Entweder als Zuschauerin oder als Turnerin.»

Sie gibt weiterhin Dopingproben ab

Schon mit zwei Olympiazyklen ist Biles eine Ausnahme im US-Turnsport, die allermeisten ihrer Landsfrauen verabschieden sich jeweils nach ihrer ersten Olympiateilnahme an die Hochschule. Doch weltweit hält derzeit eine Art Kulturwandel Einzug, der sich auch in den USA bemerkbar macht: Mit 20 muss eine Turnkarriere nicht zwingend vorbei sein. Auch Sunisa Lee, 2021 in Tokio Mehrkampf-Olympiasiegerin, strebt 2024 ihre zweiten Spiele an.

An der derzeit stattfindenden WM in Liverpool hingegen ist sowohl Lee wie Biles nicht dabei. Trotzdem sind die Amerikanerinnen Favoriten auf die Goldmedaille im Teamfinal vom Dienstag. Die Russinnen, 2021 in Tokio noch vor den USA klassiert, sind derzeit auch vom Internationalen Turnverband FIG ausgeschlossen.

Sollte sich Biles in den kommenden Monaten wirklich zu einer Rückkehr entschliessen (und würde sich gegen die starke Konkurrenz aus dem eigenen Land durchsetzen), wäre sie erst die vierte Amerikanerin mit drei Olympiateilnahmen (die erste in diesem Jahrhundert). Wie konkret ihre Pläne sind, lässt sie offen, vermutlich ganz bewusst. Aber kürzlich verriet sie ausserdem, weiterhin bei der US-Antidoping-Agentur angemeldet zu sein und regelmässig getestet zu werden. Es ist die Bedingung für ein Comeback.

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