Tamedia Fussball AwardsSteffen ist der Beste – und der stärkste Goalie sitzt auf der Bank
Sie haben in sieben Kategorien über die prägendsten Spieler und Momente des Schweizer Fussballjahres abgestimmt. Das sind Ihre Sieger.
Verschiedene Spieler haben im Kalenderjahr 2024 im Schweizer Clubfussball eindrückliche Leistungen gezeigt, zum besten des Jahres haben Sie ihn gekürt: Renato Steffen. Zwei Prozentpunkte mehr als Dereck Kutesa erhält der 33-Jährige. In anderen Kategorien fiel die Entscheidung weniger knapp aus. So haben Sie gewählt.
Bester Spieler: Renato Steffen

Er ist einer der Hauptverantwortlichen für das starke Auftreten Luganos in diesem Kalenderjahr: Cupfinal, Vizemeister, Tabellenführer – die Tessiner gehören zu den Anwärtern auf den Meistertitel. Auch in der Conference League überzeugt Lugano: Fünf Siege in sechs Partien – keine andere Mannschaft vertritt den Schweizer Fussball im europäischen Geschäft aktuell besser als das Team um Offensivspieler Renato Steffen, der wettbewerbsübergreifend bei zehn Toren und vier Assists steht.
Unterhaltsamstes Interview: Amir Abrashi
Amir Abrashi lebt die Grasshoppers wie kein anderer. Dementsprechend leidet der 34-Jährige unter dem Abstiegskampf, der in der vergangenen Saison im Barragesieg gegen Thun endet. Seine Freude und seine Erleichterung über den Ligaerhalt offenbaren sich im höchst unterhaltsamen Interview mit Blue.
Bester Goalie: Marvin Keller

Ein Torhüter, der aktuell auf der Bank Platz nehmen muss, wird von Ihnen ausgezeichnet. Der hochtalentierte Goalie überzeugt in seiner Zeit bei Winterthur mit tollen Paraden und kehrt im Sommer zu YB zurück. Dort ist er hinter David von Ballmoos die Nummer 2. In der Qualifikation zur Champions League muss der 22-Jährige aufgrund einer Verletzung des Stammgoalies einspringen und verhilft mit seiner starken Leistung zum Einzug in die Hauptrunde.
Schönstes Goal: Silvère Ganvoula
Wow! Das Goal des YB-Stürmers im Mai gegen den FC Zürich verzückt im Letzigrund nicht nur die Gästefans. Ein Fallrückzieher, wie man ihn im Fussball nur selten zu Gesicht bekommt. Es ist das achte Saisongoal des Kongolesen. In der aktuellen Saison steht Silvère Ganvoula bei fünf Meisterschaftstoren – so schön wie dieser Fallrückzieher ist keines.
Bester Nachwuchsspieler: Alvyn Sanches

Das Beste hat sich Alvyn Sanches für den Schluss aufgespart: 18 Meter, Schlenzer, haargenau in den oberen linken Torwinkel. Gut möglich, dass der Treffer gegen Lugano sein letzter in der Super League ist. Dem 21-Jährigen würden ein paar weitere Monate in der Schweiz guttun, ein kompletter Spieler ist er noch nicht. Aber der beste Nachwuchsspieler der Liga wird auch für Clubs im Ausland immer attraktiver – nicht nur wegen seines Treffers gegen Lugano.
Eindrücklichste Schauspieleinlage: Mirlind Kryeziu
In dieser Szene hat sich Mirlind Kryeziu selbst übertroffen: Er spürt eine Berührung an der Schulter, dann am Kinn, dann sieht er einen Schuh auf dem Rasen liegen und einen von Schuldgefühlen geplagten Joel Monteiro auf sich zulaufen. Das reicht dem knapp 100 Kilogramm schweren Innenverteidiger des FCZ, um sich auf den Rasen zu legen und für eine der denkwürdigsten Szenen der Saison zu sorgen. In den Hauptrollen: der unbedachte Schuhwerfer Monteiro – und der hobbymässige Schauspieler Kryeziu.
Wurfskandal des Jahres: Schirmwurf im Cup

Wo Schuhe durch die Luft fliegen, sind Regenschirme nicht fern. Der FC Zürich hat zuletzt jedenfalls ganze Arbeit geleistet, wenn es um kuriose Wurfgeschosse geht. Beim Cupspiel gegen Zug 94 zeigt Trainer Ricardo Moniz einen seiner Taktik-Kniffe: die Ein-und-wieder-Auswechslung. Nach nur 18 Minuten nimmt er Labinot Bajrami wieder vom Feld. Der Stürmer stapft wütend in die Kabine, und von der Tribüne wirft sein Vater einen Schirm in Richtung Moniz. Der Niederländer sagt nach dem Spiel, dass er sich fragen müsse, wie es weitergehe für ihn in Zürich – und entscheidet sich dazu, seiner Linie auch in den folgenden Wochen treu zu bleiben.
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