Trainersuche beendetGiorgio Contini unterschreibt bei den Young Boys bis 2027
Die Berner haben im 50-jährigen Winterthurer den Nachfolger von Joël Magnin gefunden. Zuletzt war Giorgio Contini Assistent von Nationaltrainer Murat Yakin.
- Giorgio Contini trainiert die Berner ab dem 28. Dezember mit Vertrag bis 2027.
- Seine bisherige Trainerkarriere umfasst Stationen bei Vaduz, St. Gallen, Lausanne und GC.
- Contini ersetzt Patrick Rahmen und Joël Magnin in der laufenden Saison bei YB.
- Hauptursache für Probleme bei YB war nicht der Trainer, sondern die Transferpolitik.
Die YB-Trainersuche ist abgeschlossen: Giorgio Contini wird die Berner ab dem 28. Dezember trainieren. Der 50-Jährige hat einen Vertrag bis 2027 unterschrieben.
Für den 50-jährigen Winterthurer beginnt damit die fünfte Station im Schweizer Elite-Clubfussball, nach Engagements bei den Aussenseiterteams Vaduz, St. Gallen, Lausanne und GC. Er erwies sich dabei als fähiger Trainer. Der Job in Bern ist für ihn ein Karrierehöhepunkt, erstmals hat er realistische Chancen, mit einer Mannschaft Titel zu gewinnen, auch wenn das in dieser Saison mit YB bei Rang 9 und 8 Punkten Rückstand auf Leader Lugano vorab für den Cup gilt.
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Bisher war der Winterthurer als Assistent von Nationaltrainer Murat Yakin angestellt und besass beim Schweizer Fussballverband einen Vertrag bis 2026. Er hatte bei der Landesauswahl massgeblichen Anteil am Aufschwung nach dem miserablen Herbst 2023. Dieser Aufschwung gipfelte letzten Sommer im EM-Viertelfinal gegen England. «In der Nationalmannschaft hat er es mit einigen aktuellen und ehemaligen YB-Spielern zu tun gehabt. Wir hoffen, dass dieser Trend anhält und sich unter Contini weitere YB-Spieler aufdrängen können», lässt sich der Berner Chefstratege Christoph Spycher in der Medienmitteilung zitieren.
Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch
Für Contini sprach neben seiner Erfahrung im Schweizer Fussball vor allem auch seine Vielsprachigkeit. Als er kürzlich rund um das Länderspiel der Schweiz gegen Spanien auf Teneriffa den kranken Yakin bei der Medienkonferenz vertrat, antwortete er nicht nur auf Deutsch, sondern auch fliessend auf Französisch, Spanisch und Italienisch.
Contini ist der dritte YB-Trainer in dieser Saison: Patrick Rahmen führte die Berner in die Champions League, er gewann mit ihnen aber nur eines von neun Ligaspielen und lag Anfang Oktober auf dem letzten Rang. Joël Magnin betreute das Team interimistisch für neun Ligaspiele. Er stabilisierte die Mannschaft, in dieser Phase holten nur Lausanne und Basel mehr Punkte. Allerdings vereint Magnin auch Niederlagen wie das 1:6 gegen Atalanta Bergamo oder das 1:3 gegen Sion auf sich.
Der Trainer ist das eine, die Transferpolitik das andere
Magnin übernimmt nun wieder die U-21, wie das seit der Entlassung von Rahmen vorgesehen war. Doch zwischenzeitlich durfte er sich durchaus Hoffnungen auf den Job bei den Profis machen. Und diesmal schloss er diesen, anders als im vergangenen Frühjahr, auch nicht mehr partout aus.
Der Verbleib von Magnin wäre für die Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs gestanden, er ist ein Vertrauter der Führung, der ihre Ideen teilt und unter ihrem Einfluss steht. Ausbildungschef Gérard Castella ist gar so etwas wie ein Mentor für ihn. Dieser Weg erwies sich zuletzt öfter als falsch. Der Trainer war dabei nie der Hauptschuldige, Hauptgrund war die verfehlte Transferpolitik, die innerhalb von zwei Jahren zu einem beträchtlichen Substanzverlust führte. Nur ein Beispiel: Vor zwei Jahren war Vincent Sierro nach Toulouse weitergezogen, weil er sich im YB-Mittelfeld keinen Stammplatz erobern konnte, heute würde er sich mit verbundenen Augen in die Startelf spielen.
Es fehlt diesem Team nicht bloss an Qualität, sondern auch an Identifikationsfiguren und Leadern. Es wird spannend sein zu verfolgen, ob sich Contini zutraut, ein unangenehmer Sparringspartner für die YB-Führung zu sein.
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