Spannung am StrichVorteil FCZ: Mendy ist verletzt
Drei Teams streiten sich am Ostermontag um den letzten Platz in der Meisterrunde – anders als Lausanne und St. Gallen kann es der FC Zürich aus eigener Kraft schaffen.

- FCZ-Trainer Moniz kritisiert Mendys Partybesuch nach der deutlichen Basel-Niederlage.
- Lausanne hofft gegen das auswärtsschwache Lugano auf den letzten Platz in der Meisterrunde.
- St. Gallens inkonstante Leistungen kosten wichtige Punkte im Kampf um Europa.
FCZ: Die Kritik von Moniz an Mendy
Die Frage stellt ein Journalist an diesem Karfreitag gleich am Anfang des Medientermins beim FCZ: «Bist du am Dienstag entlassen, wenn du nicht unter die ersten sechs kommst?» Antwort Ricardo Moniz: «Das ist eine freche Frage. Aber du hast das Recht dazu.» Und: «Ich bin ein positiv eingestellter Mensch.»
Ein Punkt genügt dem FCZ in Bern, um sich nach 33 Runden den Platz in der Meisterrunde aus eigener Kraft zu sichern. Es ist ein spezielles Spiel, weil beide schwere Niederlagen hinter sich haben: YB das 0:5 in Luzern, der FCZ das 0:4 gegen Basel. «Es kann auch 0:7 sein», sagt Moniz.
Benjamin Mendy wird nicht zu den Spielern gehören, die an der Wiedergutmachung arbeiten wollen. Gegen Basel hat er sich in seinem halbstündigen Einsatz einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen. Das hat ihn allerdings nicht daran gehindert, danach eine Party in der Zürcher Innenstadt zu besuchen. «Nach einem 0:4 kann man sich solche Sachen auch gegenüber den Fans nicht erlauben», sagt Moniz.
Die Stillosigkeit passt zu Mendys rund zweimonatigem Aufenthalt in Zürich. Noch nie, ausser Sion mit Mario Balotelli, hat sich ein Verein bei der Verpflichtung eines Spielers mit prominentem Namen derart vergriffen wie der FCZ bei Mendy. Die Vorgeschichte um seinen höchst fragwürdigen Umgang mit Frauen hätte schon genügen müssen, die Finger vom Franzosen zu lassen.
Und dann präsentiert sich dieser in einer körperlichen Verfassung, die ein Hohn ist und Ursache für seine vielen schweren Fehler. «Wenn er nicht hundert Prozent fit ist, hat er in der Schweiz nichts zu suchen», hält Moniz fest. Es liegt allerdings in seiner Verantwortung, dass er ihn trotzdem dauernd eingesetzt hat.
Sechs Wochen soll Mendy ausfallen. Das kann für den FCZ ab sofort nur von Vorteil sein, weil er ohne Mendy nicht mehr den Feind in der eigenen Mannschaft hat. Gut möglich, dass der Club im Sommer zur Einsicht kommt, dieses Experiment wieder zu beenden.
Lausanne: Auf zur grossen Eiersuche
Auf ihrer Website rufen die Lausanner zur «riesigen Eiersuche» im Stadion auf, bevor das Spiel der letzten Chance ansteht. Immerhin ist die Rechnung für sie einfach: Bei einem Heimsieg gegen Lugano und einer Niederlage von Zürich haben sie sich in die Meisterrunde gerettet.
Im Spätherbst sah das alles noch anders aus. Da flogen sie, gewannen sieben von neun Spielen und beendeten das Jahr auf Rang 3, einen Punkt nur hinter Leader Lugano und gleichauf mit Basel. Sollten schüchterne Träume vom Gewinn des ersten Meistertitels seit 60 Jahren aufgekommen sein, sind sie inzwischen mit vielen schlechten Auftritten und Resultaten ad absurdum geführt worden.
Der Wechsel von Antoine Bernède zu Hellas Verona und die schwere Verletzung von Alvyn Sanches haben Lücken aufgerissen, die zu gross für dauerhaften Erfolg sind. Ludovic Magnin stellt fest: «Der 7. Platz ist unser Niveau. Die Spieler sind physisch am Ende.» Was trotzdem bleibt, ist die Hoffnung auf einen Exploit gegen das seit Wochen auswärtsschwache Lugano.
St. Gallen: Die Folgen einer Achterbahnfahrt
Am kompliziertesten ist die Lage für den FC St. Gallen: Er muss nicht nur Sion besiegen, sondern auch auf eine Niederlage des FCZ und einen Punktverlust von Lausanne hoffen. «Wir glauben fest an unsere Chance», meldet Trainer Enrico Maassen.

Die St. Galler gaben sich zu Saisonbeginn ehrgeizig und meldeten den 4. Platz sowie das Erreichen des Cupfinals als Ziele. Mit dem Cupfinal wird es seit dem Out in Bellinzona längst nichts mehr, und der Europacup-Platz in der Meisterschaft ist aktuell weit entfernt. Der Grund dafür ist leicht zu finden: Es liegt an der fehlenden Konstanz. Auf einen Sieg folgte schnell eine Niederlage, auf ein 4:1 zum Beispiel gegen den FCZ ein trostloses 0:1 in Yverdon. Weshalb Präsident Matthias Hüppi bilanziert: «Die Achterbahnfahrt zwischen richtig guten und schlechten Auftritten hat Energie und zu viele Punkte gekostet.»
Was am Montag für die St. Galler spricht, dass sie zumindest ihre Aufgabe erfüllen können: Sie werden vom Publikum getragen, weil der Kybunpark auch diesmal nahezu ausverkauft ist. Und Sion hat mit sich selbst am meisten zu tun. Mit nur zwei Siegen und zehn Punkten stellt es die erfolgloseste Mannschaft des Jahres 2025.
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