Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Südtiroler SVP fällt auf neuen Tiefstand

1 / 3
Wahlplakate der neofaschistischen Partei CasaPound sorgten vor der Wahl für Aufregung. Auf den Plakaten waren neben der schwarz-weissen Schildkröte, dem Logo der Gruppierung, die Südtiroler Landesregierung sowie mehrere dunkelhäutige Männer zu sehen. Dazu prangt der Schriftzug « Südtirol reinigen», auf Deutsch und Italienisch. Die Partei erreichte 1 Prozent der Wählerstimmen.
Der Landeshauptmann und SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher ist mit einem blauen Auge davon gekommmen. Sein Wahlziel war die «Wiederlangung der absoluten Mehrheit».
ür die grosse Überraschung sorgte jedoch der Südtiroler Unternehmer Paul Köllensperger, der mit seiner gleichnamigen Liste 15,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und damit den zweiten Platz erreichen konnte.

Die Südtiroler SVP, die sich als ethnische Sammelpartei aller deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler in Italien versteht, ist bei der Landtagswahl in Südtirol auf einen neuen Tiefstand gesunken. Die Partei erreichte laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis nur noch 41,9 Prozent der Stimmen, was ein Minus von 3,8 Prozentpunkten gegenüber 2013 bedeutet.

Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit 2008 und der Mandatsmehrheit vor fünf Jahren ist es somit die dritte Niederlage hintereinander. Hatte es 2013 mit 45,7 Prozent der Stimmen noch für 17 Mandate gereicht, kann die Partei nunmehr nach offiziellen Ergebnissen nur noch 15 der 35 Sitze beschicken.

Stark zulegen konnte hingegen die rechtsgerichtete Lega, die mit 11,1 Prozent und vier Mandaten auf dem dritten Platz landete. Für die grosse Überraschung sorgte jedoch der Südtiroler Unternehmer Paul Köllensperger, der mit seiner gleichnamigen Liste 15,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und damit den zweiten Platz erreichen konnte. Die Bewegung wird mit sechs Mandaten im künftigen Regionallandtag vertreten sein.

Viele Verluste

Bei der Landtagswahl setzte es am Sonntag zum Teil herbe Verluste für die deutschsprachigen Rechtsparteien. Die Freiheitlichen sackten von 17,9 auf 6,2 Prozent ab und verloren damit beinahe zwei Drittel ihrer Wähler. Auch die Süd-Tiroler Freiheit musste Verluste hinnehmen – wenngleich geringere: Nach 7,2 Prozent im Jahr 2013 erreichte die Bewegung diesmal 6,0 Prozent.

Während die Süd-Tiroler Freiheit damit eines ihrer drei Mandate verliert, müssen die Freiheitlichen vier ihrer sechs Sitze abgeben. Auch die sozialdemokratische Partito Democratico (PD), bisheriger Koalitionspartner der SVP im Land, musste ein kräftiges Minus hinnehmen: Waren es vor fünf Jahren noch 6,7 Prozent und zwei Mandate, so kommt die Gruppierung nun nur noch auf 3,8 Prozent der Stimmen und ein Mandat. Eine Regierungszusammenarbeit mit der SVP ist somit dahin, da die beiden Parteien über keine Mehrheit im regionalen Landtag mehr verfügen.

Kleine Erfolge

Die Grünen verloren 1,9 Prozentpunkte, konnten aber mit 6,8 Prozent der Stimmen ihre drei Mandate im Landtag halten. Den Einzug geschafft haben mit jeweils einem Mandat auch die Fünf-Sterne-Bewegung (2,4 Prozent) und die Gruppierung L'Alto Adige nel cuore Fratelli D'Italia uniti (1,7 Prozent).

SDA/nag