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Kampf gegen Hass im Netz
«Strategische Differenzen»: Gysin und Funiciello verlassen Verein NetzCourage

Tamara Funiciello tritt per sofort als Co-Präsidentin von NetzCourage zurück.  (3. Juni 2020)
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Bei Netzcourage kommt es zum Doppelrücktritt: Die Nationalrätinnen Tamara Funiciello (SP/BE) und Greta Gysin (Grüne/TI) legen ihr Amt per sofort nieder. Der Grund: «strategische Differenzen über die Ausrichtung des Vereins» zur Bekämpfung digitaler Gewalt mit Geschäftsführerin Jolanda Spiess-Hegglin.

Das Präsidium übernimmt interimistisch Liliane Ritzi, langjähriges Netzcourage-Mitglied, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Funiciello und Gysin waren erst im November 2020 ins Präsidium gewählt worden. Sie bleiben Vereinsmitglieder.

«Netzcourage hat massgeblich dazu beigetragen, dass ich heute noch Politik mache. Es ist und bleibt unser Ziel, dass wir Digitale Gewalt erfolgreich bekämpfen» wird Funiciello in der Mitteilung von Netzcourage zitiert.

«Dass wir unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung des Vereins haben, ändert nichts daran, wie wichtig diese Angebote sind», lässt sich Gysin zitieren. Spiess-Hegglin bedauere den Abgang der beiden, hiess es im Communiqué weiter.

Im Juli hatte sich das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EGB), das Netzcourage mit 192'000 Franken unterstützt, eingeschaltet. Es kritisierte vor allem Mängel in der Kommunikation von Netzcourage und die dabei fehlende Trennung zwischen Spiess-Hegglins Rolle als Privatperson und als Geschäftsführerin.

Spiess-Hegglin hatte unter anderem in einem Like unter einen Twitter-Eintrag der Onlineplattform Megafon der Reitschule Bern die Journalistin Michèle Binswanger mit abgeschlagenem Kopf gezeigt. Die Netzcourage-Geschäftsführerin liegt mit Binswanger in einem Rechtsstreit um ein Buch.

Das EGB schickte dem Verein wegen Spiess-Hegglins Twitter-Like eine Mahnung mit der Aufforderung, bis zum 31. August ein Kommunikationskonzept und einen Code of conduct auf Sozialen Medien vorzulegen.