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Steven Zuber
Der FCZ präsentiert stolz seinen Ex-Hopper

03.01.2025; Zuerich; Fussball Super League - Medienkonferenz FC Zuerich, Praesident Ancillo Canepa (Zuerich) Sportchef Milos Malenovic (Zuerich) und Steven Zuber (Zuerich) 
(Claudio Thoma/freshfocus)
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In Kürze:
  • Steven Zuber betont, dass seine Vergangenheit bei GC kein Hindernis sei.
  • Ancillo Canepa lobt Zubers Führungsqualitäten und Können.
  • Sportchef Malenovic fordert Einsatzbereitschaft von allen Spielern.

«Klar», sagt Steven Zuber, die tätowierten Arme auf den Tisch vor sich abgestützt, «klar, ich wusste, dass das irgendwann von jemandem kommt.» Ihm gehört die Bühne nicht allein, rechts von ihm sitzen Milos Malenovic und Ancillo Canepa, Sportchef und Präsident des FC Zürich.

Aber ihm kommt an diesem Freitag die besondere Rolle zu, der Neue zu sein, der Spieler, der für Aufbruch stehen soll, für die Hoffnung, dass der FCZ wieder vorwärtskommt. Mit 33 Jahren soll er die Attraktion werden, wie Xherdan Shaqiri in Basel oder Renato Steffen in Lugano, der Rückkehrer nach langer Wanderschaft im Ausland.

Nur ist das bei ihm speziell: Zuber wuchs einst als Fussballer mit dem Stallgeruch von GC auf, im Nachwuchs, bei den Profis, als Cupsieger, als Spieler mit der Flause, unbedingt die Übersteiger von Cristiano Ronaldo kopieren zu wollen, bevor er 2013 für fünf Millionen Franken zum ZSKA Moskau wechselte. Auf Instagram schrieb er einmal, er habe alles diesem grossartigen Club zu verdanken. Und auch: «Einmal Hopper, immer Hopper.» Das war sein Denken, als er in Russland war, später bei Hoffenheim, Stuttgart, Frankfurt und zuletzt dreieinhalb Jahre in Athen bei AEK.

Und jetzt soll ein Hopper dem FCZ Freude bereiten? Die Einträge auf Instagram hat er schon einmal gelöscht. Und jetzt sagt er, auf seine Vergangenheit angesprochen: «Ich stehe dazu. Das ist eine Sache, mit der ich aufgewachsen bin. Das muss ich nicht leugnen. Aber es ist immer wichtig, wie der Weg eines Menschen aussieht. Er geht nicht nur zwei, drei, vier, fünf Jahre. Das Leben dauert ein wenig länger. Die Zeit formt einen Charakter. Ich bin dankbar für das, was ich lernen und erleben durfte. Aber jetzt bin ich ein anderer Mensch. Jetzt bin ich hier und freue mich mega.»

Einst ein Mann für kurze Antworten

So lange hat er früher seine Antworten nicht gerne ausgestaltet. Nachdem ihm bei der WM 2018 im Startspiel gegen Brasilien der Ausgleich gelungen war, lieferte er ein Beispiel für seine frühere Wortkargheit: «Okay, er ist drin. Wow, ist cool! Man freut sich.» Was lange reden, wenn es auch kurz geht, selbst nach seinem speziellsten Tor in seinen 56 Länderspielen?

Dass Zuber nun in Zürich ist, hat viel mit seiner Nähe zu Milos Malenovic zu tun. Der heutige Sportchef begleitete ihn über viele Jahre als Berater. Er hat den Kontakt zu ihm auch dann nicht abreissen lassen, als er für die Canepas zu arbeiten begann. Anfang Dezember liess er dann «den Apfel fallen», wie er sagt, und getraute sich, Zuber konkret auf die Möglichkeit eines Wechsels zum FCZ anzusprechen. Danach ging alles schnell, auch für Zuber. Dass nun nicht alle Freude haben an seinem Entscheid, macht ihm nichts aus. Das gebe es immer, sagt er, «alles völlig okay. So soll es doch auch sein. Nicht wahr?»

26.05.2013; Zuerich; Fussball Super League - Grasshopper Club - FC Basel;
Steven Zuber (GC) (Luca Beha/freshfocus)

Am 11. Dezember hat der FCZ schliesslich freudig gemeldet, Zuber mit einem Vertrag bis 2026 aus Griechenland in die Schweiz zurückgeholt zu haben. Zum Start der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison macht Ancillo Canepa keinen Hehl aus seinem Stolz, «einen solch renommierten Spieler» verpflichtet zu haben. «Dass er ein überragender Fussballer ist, wussten wir vorher schon. Als wir ihn auch persönlich kennen lernten, Heliane und ich, spürten wir: Da ist Charakter dahinter, Integrität dahinter, das ist ein Leadertyp und damit genau das, was wir brauchen.»

Die Vergangenheit bei GC schert ihn keinen Deut. Nur weil einer «einmal da oder da» gespielt habe, erkläre er ihn nicht zur «Persona non grata», zur unerwünschten Person. Er lebe nicht im letzten Jahrhundert und hasse keinen, nur weil er bei einem anderen Club sei. Er hat Freude an Shaqiri oder Steffen, «und jetzt habe ich noch mehr Freude, dass Steven bei uns ist».

Das «Kässeli» der Canepas

Da prasselt viel Lob auf diesen Spieler ein, der im kargen Tösstal gross wurde, in Rikon, bekannt für seine Pfannenfabrik und das Tibet-Kloster, aber sicher nicht für grosse Fussballer. Und Lob heisst gerne auch, dass einer unter Druck ist, Bestätigungen zu liefern. Zuber nimmt das, was er von Canepa hört, ungerührt auf. «Wenn ein Spieler Druck hat, hat das auch immer mit seiner Qualität zu tun. Ich bin hier, um etwas zu erreichen. Da muss ich nicht lügen.»

Nun ist die Frage, was das heisst: etwas erreichen? Für Ricardo Moniz, den Trainer, bedeutet das: die Meisterschaft. Für Canepa steht ein anderes Schlagwort im Zentrum: Europacup. Nicht, dass er nicht den Titel wollte, so ist es nicht, ihm gefällt auch das Denken von Moniz: «Super, endlich einmal ein Trainer, der ambitioniert ist!» Aber eben, für ihn geht es um den Europacup, und bei diesem Thema stellt er klar: «Europacup heisst Gruppenphase.»

Hier, in einer Gruppenphase, egal in welchem Wettbewerb, will er das Geld verdienen, das ein ausgeglichenes oder gar positives Budget ermöglichen soll. Immer wieder haben er und seine Frau Heliane in den letzten Jahren Summen einschiessen müssen, weil ausserordentliche Einnahmen, auch durch Verkäufe von Spielern, ausblieben. «Sonst gäbe es den FCZ nicht mehr, wenn wir das ‹Kässeli› nicht immer wieder geöffnet hätten», sagt er.

7,5 Millionen Franken mussten die beiden Besitzer allein für die Saison 2023/24 einschiessen, «die Begeisterung darüber war eher an einem kleinen Ort». Und diese Saison fehlen ihnen nach dem Verpassen der Gruppenphase der Conference League wieder ein paar Millionen. Erste Finanzhilfe haben sie deshalb bereits leisten müssen. Für detaillierte Auskünfte verweisen sie auf den Rechnungsabschluss Ende dieses Jahres.

Die Kritik von Malenovic

Auf Platz 6 hat der FCZ überwintert, das ist mager angesichts der Tatsache, dass er lange Leader war, aber logisch bei seinem Einbruch in den letzten sechs Runden mit mageren Leistungen und nur noch drei Unentschieden. «Das ist sehr einfach zu erklären», sagt Malenovic. Und bevor er sich mit den Ausfällen wichtiger Spieler befasst, beginnt er von vielen Spielern zu reden, die vor allem mit ihrer Karriere und ihren Wünschen beschäftigt waren, so sehr, dass es für ihn immer schlimmer geworden sei. Nahe liegen die Namen von Cheick Conde oder Jonathan Okita.

Malenovic ist hart im Ton und in der Aussage. Er will nur noch Spieler, die sich für den Club «zerreissen», und die, die das nicht wollen, sollen für sich einen neuen Weg wählen. «Mehr Leadertypen, weniger Mitläufer!», das wünscht er sich für die Mannschaft. Er könnte auch sagen: mehr Zubers. Und warum? «Er ist ein Musterprofi.»

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